Bild: Tesla (Symbolfoto)
Mit seinen Aussagen in der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen im zweiten Quartal dieses Jahres konnte CEO Elon Musk die Aktie zunächst nicht unterstützen. Schon nach der Veröffentlichung des Q2-Berichts mit Tesla-Gewinnen unter der Konsens-Prognose fiel der Kurs um bis zu 5 Prozent, und bis zum Ende der Konferenz ging es nachbörslich sogar um gut 7 Prozent abwärts. Um Elektroauto-Pläne ging es darin kaum. Musk stellte dieses angestammte Geschäft sogar als irrelevant im Vergleich zu dem dar, was Tesla mit autonomen Maschinen erreichen könne. Wenig später ließ er auf X über einen Tesla-Einstieg bei seinem KI-Startup xAI abstimmen.
Elektroautos unwichtig für Tesla?
Zu den Aktivitäten, denen der Tesla-Chef im Prinzip jede Bedeutung absprach, zählt der Elektroauto-Verkauf, der in Q2 2024 noch knapp 80 Prozent des Gesamtumsatzes von 25,5 Milliarden Dollar ausmachte. Einen kleinen Teil davon könnte man dem Bereich autonomes Fahren zuordnen, weil Tesla mit der FSD-Option seit langem Autopilot-Software mit KI-Elementen anbietet. Der Finanzchef wollte am Dienstag aber nicht sagen, wie viele Prozent der eigenen Kunden sich dafür entscheiden und sprach von einer niedrigen Basis für das Wachstum, das hier zuletzt erreicht worden sei.
Ebenfalls nicht wirklich wichtig für Tesla sind laut der Musk-Aussage von Dienstag der Roadster, für den er jetzt einen Produktionsstart in 2025 in Aussicht stellte, der Sattelschlepper Semi, dessen Serienproduktion weiterhin ab Ende 2025 geplant ist, oder das Geschäft mit stationären Speichern, das in Q2 dreistelliges Wachstum verzeichnete. Neuigkeiten zu den im April angekündigten neuen Modellen ab 2025 gab es am Dienstag nicht. Zu der zunächst für August geplanten Vorstellung eines Tesla-Robotaxis bestätigte der CEO eine Verschiebung auf den 10. Oktober. Damit wolle man das Fahrzeug noch verbessern und außerdem einige andere Dinge zur Präsentation vorbereiten, bekräftigte Musk Informationen, die er zuvor ohne den neuen Termin auf X verbreitet hatte.
Musk bereitet Einstieg bei xAI vor
Der Tesla-Chef setzt also öffentlich voll auf die Anwendung künstlicher Intelligenz, damit Autos und Roboter ihre Aufgaben ohne menschliche Aufsicht erledigen können. Mit KI beschäftigt er sich aber auch außerhalb von Tesla und eckte in diesem Januar mit der Forderung an, er würde sich nicht wohl damit fühlen, den Elektroauto-Hersteller führend in diesem Bereich zu machen, wenn sein Tesla-Anteil daran nicht auf 25 Prozent erhöht werde. Von seinem eigenen Startup xAI habe Tesla bereits profitiert, sagte Musk am Dienstag, und schloss einen Einstieg bei der KI-Spezialfirma nicht aus.
Should Tesla invest $5B into @xAI, assuming the valuation is set by several credible outside investors?
(Board approval & shareholder vote are needed, so this is just to test the waters)
— Elon Musk (@elonmusk) July 24, 2024
Eine solche Investition müsse von den Tesla-Anlegern gebilligt werden, erklärte Musk dazu. Er selbst unterstütze diese Idee, doch es komme auf die Aktionäre an. Einige Stunden nach der Q2-Konferenz wurde er schon konkreter: Auf X startete der CEO eine Umfrage, ob Tesla 5 Milliarden Dollar in xAI investieren solle, wenn die Bewertung unabhängig festgelegt werde. Am Mittwoch gegen Mittag waren rund zwei Drittel der Teilnehmenden dafür. Bei einer Finanzierungsrunde in diesem Mai wurde das Musk-Startup mit 24 Milliarden Dollar bewertet. Für fünf Milliarden Dollar ließe sich also etwa ein Fünftel davon kaufen, falls der xAI-Wert inzwischen nicht noch höher angesetzt wird.