Polestar

Polestar 2 Langzeit-Test: Die Software

polestar 2 langzeit-test: die software

Meine Langzeit-Testreihe zum Polestar 2 geht in die nächste Runde und nach dem Platzangebot und Design und der Elektromobilität, geht es heute um Software. Ein Punkt, der bei mir auf jeden Fall ganz oben auf der Liste bei einem Auto steht.

Polestar war übrigens die erste Marke und der Polestar 2 das erste Auto, welches mit Android Automotive auf den Markt kam und bis heute ist man ein enger Partner von Google. Kommende Modelle von Polestar werden also auch auf Google setzen.

Polestar 2: Die Software

  • Bei Polestar setzt man auf zwei Displays, ein großes „Tablet“ in der Mitte und ein 12,3 Zoll Fahrerdisplay, welches mein persönliches Highlight seit der ersten Testfahrt ist. Das Display ist gut, das UI sieht toll aus und man bekommt alle Details, die man benötigt, inklusive der Navigation mit Google Maps. Mit dem Display in der Mitte bin ich nicht unzufrieden, aber der Rand ist für heutige Verhältnisse recht dick (hätte man mit dem Facelift angehen dürfen) und ich finde das Querformat grundsätzlich praktischer. Polestar übrigens auch, der 3er hat auch noch das Hochformant, der 4er aber dann das Querformat.
  • Die Bedienung ist recht simpel, man steuert alles über den Touchscreen und wichtige Elemente wie Klimaanlage sind groß. Ich mag zwar Touch, aber eine physische Reihe, die nicht auf dem Display ist und mit der man gewisse Elemente steuern kann, wäre noch besser (bei Polestar kann man nur die Musik auf diese Weise steuern, da gibt es einen Regler in der Mittelkonsole). Das Display selbst ist hoch angebracht, gut im Sichtfeld und für mich als große Person einfach mit der Hand zu bedienen.

polestar 2 langzeit-test: die software

  • Basis ist das oben erwähnte Android Automotive und das kommt auch mit dem Google Assistant daher, der für mich zu den besten Sprachdiensten in einem Auto gehört. Ich kenne den Google Assistant seit Jahren, er versteht mich, er reagiert schnell und er kann Dinge, die andere Dienste oft nicht können (Beispiel: Spiele das Lied aus dem GTA 6 Trailer bei Spotify ab). Android Automotive selbst bietet dank Google Play Store außerdem Zugriff auf viele Android-Apps, es gibt also auch YouTube, Amazon Prime Video, diverse Musik-Dienste und mehr. Es hängt am Ende vom Dienst und Entwickler ab, ob er eine App für Autos anbieten möchte, nicht von Polestar oder Google. Und das ist ein ganz großer Mehrwert für mich. Zudem baut Google das Angebot immer weiter aus, wir stehen also noch ganz am Anfang der Entwicklung.
  • Dazu zählt auch, dass es regelmäßig Updates gibt, denn Google pflegt Android nicht nur bei Smartphones, Tablets oder Smartwatches, sondern auch bei Autos. Während meiner Testphase kam mit Android Automotive 12 sogar ein Major-Update. Das Problem ist nur, dass die Geschwindigkeit bei Autos eine andere ist, denn wir sind bereits bei Version 14 und Version 15 dürfte nach Android 15 auch direkt kommen. Unklar ist auch, wie lange und gut die Hersteller die Autos mit Updates versorgen, das wird noch ein spannendes Thema für die Zukunft. Wie auch der Punkt mit der Optik, denn Android Automotive sieht beim neuen Volvo EX30 oder Polestar 4 mittlerweile moderner aus, wird der Polestar 2 das in Zukunft auch alles bekommen? Mal schauen, aber im Vergleich zu manch anderen Marken, die ein eigenes OS nutzen (und nicht Tesla sind) ist Android für mich im Auto derzeit ein Mehrwert.

polestar 2 langzeit-test: die software

  • Ich bin aber dennoch froh, dass mittlerweile Apple CarPlay dabei ist, was am Anfang noch fehlte. So kann man das Beste aus beiden Welten kombinieren und bekommt viele native Android-Apps, aber auch die Dienste von Apple, wenn man ein iPhone nutzt (oder eine App hat, die es nicht für Android gibt, wie in meinem Fall Overcast als Podcast-App). Nur schade, dass das beim Polestar 2 nur via Kabel und nicht kabellos möglich ist.
  • Bei der App ist noch etwas Luft nach oben, denn es gibt ein paar Basics, wie Ladestand oder Klima starten, aber es fehlen Dinge, die andere schon haben. Man kann nicht die Temperatur bei der Klima festlegen, man kann nicht auf die Kameras im Auto zugreifen, man kann keine Routenplanung mit Ladestationen in der App vornehmen, da gäbe es schon noch ein paar Extras, die andere bieten. Reicht aus, die App fungiert auch als digitaler Autoschlüssel, wenn man das möchte, aber ein paar kleine Extras mehr wären schön.
  • Was für mich noch zur Software gehört und was mir hier fehlt, ist ein Head-up-Display, auch wenn das Fahrerdisplay zu den besten auf dem Markt gehört, aber in Kombination mit einer Head-up-Anzeige wäre es perfekt. Das ging mit Android Automotive damals noch nicht, Google fügte das erst später hinzu und ab dem Polestar 3 ist das dann auch verbaut, aber in dieser Preisklasse würde ich das beim Polestar 2 mittlerweile erwarten. Vermutlich wäre der Umbau mit dem Facelift aber zu teuer gewesen.

Polestar 2: Fazit zum dritten Part

Der Polestar 2 bietet für mich eine wirklich gute Software-Lösung, denn Android ist im Auto mittlerweile ausgereift, es gibt sehr viele Apps und Dienste, es gibt immer wieder Updates und als Apple-Nutzer bekommt man eben dennoch CarPlay dazu.

Doch der Polestar 2 ist nicht günstig und in dieser Preisklasse sind Dinge wie ein Head-up-Display mittlerweile normal, da merkt man dem P2 das Alter und frühen Start mit Android Automotive leider auch an. Und das Display selbst, wie gesagt, es könnte etwas moderner (dünnerer Rand) und gerne im Querformat verbaut sein.

polestar 2 langzeit-test: die software

Mit dem Polestar 3 und Polestar 4 werden einige Kritikpunkte gestrichen, aber ich gehe davon aus, dass ein Umbau des Innenraums für den Polestar 2 zu teuer wäre. Was schade ist, denn damit könnte man sich mehr vom Tesla Model 3 abheben.

Eine induktive Ladestation für das Smartphone ist übrigens auch noch in der Mitte verbaut, es gibt Fahrerprofile und der Google Assistant bleibt für mich ein großer Mehrwert, da er viele andere Sprachdienste im Auto übertrifft. Viele Marken haben das übrigens mittlerweile erkannt und setzen daher auf OpenAI und somit ChatGPT.

Kurz: Der Polestar 2 bietet eine für mich gute Software-Basis, aber da er bei 50.000 Euro startet und man sich auf einem Level mit BMW, Audi oder sogar Porsche sieht und Dinge wie kabelloses Apple CarPlay oder ein Head-up-Display hier ganz normal sind, würde ich mit einem kommenden Facelift mal den Innenraum angehen.

TOP STORIES

Top List in the World