Polestar

Polestar-Beben bringt Chefwechsel

Polestar besetzt überraschend seine Chefetage neu. Thomas Ingenlath geht, Michael Lohscheller kommt. Er ist nicht der einzige neue erfahrene Automanager aus Deutschland, der bei den Schweden installiert wird.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Polestar hat einen neuen CEO: Ex-Opel-, Vinfast- und Nikola-Chef Michael Lohscheller übernimmt den Posten zum 1. Oktober 2024.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Dino Soldin

Er folgt auf Thomas Ingenlath. Der gebürtige Krefelder wechselte 2012 als Designchef zu Volvo und wurde fünf Jahre später zum Polestar-Chef berufen.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Der Vorstandsvorsitzende von Polestar ist ebenfalls ein Deutscher: Winfried Vahland legte zuvor eine lange Management-Karriere im VW-Konzern hin.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Polestar befindet sich aktuell in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Ein Hoffnungsträger ist der neue E-SUV Polestar 3, den wir auf den folgenden Bildern vorstellen.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Das 4,90 Meter lange Elektro-SUV ist ab sofort zu Preisen ab 89.900 Euro online bestellbar.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Die Produktion begann Mitte 2023 in China. Ein Jahr später folgt mit dem Werk in South Carolina, USA, eine zweite Fertigungsstätte.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Moritz Heinrich

​Der Fond ist sehr großzügig bemessen.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Der Polestar 3 ist als Fünfsitzer ausgelegt – anders als beim Volvo-Bruder, den es nur als Viersitzer gibt.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Der 360 kW (490 PS) starke 3er ist das bisher größte Modell der Geely-Tochter.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

​Einzig die Höhe von 1,61 Metern fällt hier aus dem Rahmen.​

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

​Dadurch mutet ihm von der Seite betrachtet auch etwas Kombihaftes an, was im Innenraum aber kaum einen Unterschied macht.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Die Türgriffe versinken in der Fahrzeugtür.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Die Höhe liegt bei 1,61 Meter und die Breite mit Spiegeln bei 2,12 Meter.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Das Leergewicht liegt je nach Version und Ausstattung zwischen 2.584 und 2.670 Kilogramm.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Die elektrische Reichweite nach WLTP ist mit 610 Kilometern angekündigt.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Eins, zwei, drei: Der 3 ist das dritte Polestar-Modell nach dem limitierten Hybrid 1 und dem Viertürer 2.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Drei weitere Modelle hat die Marke schon angekündigt: Den 4, den 5 und einen offenen Elektro-Sportwagen.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Elektroautos brauchen keinen großen Kühlergrill an der Front. Der Raum wird frei für andere Technik.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
“Smart Zone” nennt Polestar den Raum an der Front, in dem ein beheizbarer Radarsensor, eine Kamera und weitere Sensoren untergebracht sind.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Außerdem ist unter der Haube Platz für einen 32 Liter großen “Frunk” – einen Frontkofferraum, in dem zum Beispiel Ladekabel Platz finden.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Zwei große T, um 90 Grad gedreht: Die Lichtsignatur des Polestar 3.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Das Basismodell hat zwei Elektromotoren mit 360 kW Leistung (490 PS in alter Währung). Die Performance-Version für 6.600 Euro hat 20 kW mehr (517 PS insgesamt). Einen Akku mit 111 kWh Kapazität haben beide.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Der Basispreis liegt bei 89.900 Euro.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Zur Markteinführung verfügen alle Varianten über einen heckbetonten, zweimotorigen Antriebsstrang mit Torque Vectoring über ein Doppelkupplungssystem am hinteren Elektromotor.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Ein Glasdach gehört ebenso zur Serienausstattung wie 21-Zoll-Räder und diverse Assistenzsysteme.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar

Ein Pilot-Paket mit Lidar von Luminar kann bestellt werden.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Das umfasst eine zusätzliche Nvidia-Steuereinheit, drei Kameras, vier Ultraschallsensoren und eine Reinigungsfunktion für die Kameras an Front und Heck.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Echtzeitdaten und ein verbesserter 3D-Scan der Umgebung sollen den Polestar 3 mit Fähigkeiten für das autonome Fahren ausstatten.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Geladen wird an der Wallbox mit bis zu elf kW und am Gleichstrom-Schnelllader mit bis zu 250 kW.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Im Cockpit steckt eine Polestar-Premiere: Der 3 ist das erste Modell der Marke mit Nvidia-Drive-Core-Computer. Der verarbeitet mit Volvo-Software die Daten der Sensoren und Kameras des Autos.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Erstmals überwachen Radarsensoren im Innenraum Bewegungen der Passagiere.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Das soll zum Beispiel verhindern, dass Kinder oder Haustiere im stehenden Auto zurückgelassen werden und dort gesundheitsschädlichen Temperaturen ausgesetzt sind.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Typisch für die Volvo-Schwestermarke ist das Interieur mit zentralem 14,5-Zoll-Display und smarter Materialauswahl.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Der Kunde kann sich zwischen Mikrofaser, Leder oder Wolle entscheiden.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Das Leder ist tierschutzzertifiziert, die Herkunft der Wolle rückverfolgbar.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Das Cockpit ist schlicht gestaltet und von zwei Displays dominiert.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Mit dem Performance-Paket kommen Sicherheitsgurte in Schwedengold hinzu.

polestar-beben bringt chefwechsel

© Polestar
Auch hier sind unterschiedliche Sitzbezüge erhältlich.

polestar-beben bringt chefwechsel Michael Lohscheller Thomas Ingenlath Polestar CEO Chef Boss Geschäftsführer

Das ist mal ein überraschendes Comeback: Wie Polestar offiziell bekannt gibt, wird Michael Lohscheller neuer CEO der schwedischen Elektroautomarke. Er folgt auf Thomas Ingenlath, der seit der Gründung der Volvo-Schwester in dieser Position tätig war und mit Wirkung zum 1. Oktober 2024 zurücktritt. Offizielle Gründe für den Chefwechsel wurden nicht genannt. Doch die anhaltend schlechte wirtschaftliche Lage der Marke dürfte ein ausschlaggebender Grund für die Maßnahme sein. Polestar verfehlt aktuell seine Absatzziele und macht bereits mehrere Jahre in Folge Verluste. Erst im Frühjahr 2022 gab Volvo einen beträchtlichen Teil seiner Polestar-Anteile an Geely, die chinesische Konzernmutter beider Marken, ab und nahm parallel einen Großkredit von 950 Millionen Dollar (aktuell etwa 850 Millionen Euro) auf.

Der neue CEO fühlt sich eigenen Angaben zufolge dennoch “geehrt, zu einem so spannenden Zeitpunkt in der Geschichte des Unternehmens zu Polestar zu stoßen.” Lohschellers Berufung zum neuen Polestar-CEO kommt quasi aus dem Nichts, denn seine letzten Stationen waren nicht gerade von Erfolg gekrönt. Polestar ist Lohschellers vierter Arbeitgeber innerhalb von etwas mehr als drei Jahren. Im Sommer 2021 gab er seinen Chefposten bei Opel an Uwe Hochgeschurtz ab. Kurze Zeit später folgte ein Engagement beim aufstrebenden vietnamesischen Autohersteller Vinfast, das jedoch nach vier Monaten bereits wieder beendet war. Im Frühjahr 2022 wechselte Lohscheller dann in die USA zum Elektro-Mobilitäts-Start-up Nikola und wurde dort erst Präsident, bevor er zum CEO aufstieg. Dieser Job endete im August 2023 bereits wieder. Der Automanager wechselte zurück nach Europa – auf eigenen Wunsch, wie es damals hieß.

Lohscheller als CEO, Vahland als Vorstandsvorsitzender

Polestar traut Michael Lohscheller anscheinend dennoch einiges zu. Die Schweden schätzen seine Erfahrung in der Automobilindustrie, insbesondere in der Steuerung von wettbewerbsintensiven Märkten und der Skalierung von Unternehmen. “Michael Lohscheller ist die ideale Persönlichkeit, um Polestar in eine neue Ära zu führen”, sagt der neue Vorstandsvorsitzende Winfried Vahland. “Seine tiefgreifenden Branchenkenntnisse, insbesondere die operative Exzellenz, die Entwicklung einer kohärenten Produktstrategie und die Stärkung der globalen Marktpräsenz voranzutreiben, werden für die nächste Wachstumsstufe von Polestar entscheidend sein.”

Vahland selbst ist ebenfalls eine spannende Personalie. Er startete 1990 eine Management-Karriere im Volkswagen-Konzern und übernahm dort 2005 die Verantwortung für dessen China-Aktivitäten, bevor er 2010 zum Vorstandsvorsitzenden von Skoda berufen wurde. 2015 verließ er überraschend nicht nur diesen Posten, sondern den gesamten Konzern, obwohl er eigentlich schon zum Leiter der Region Nordamerika, Mexiko und Kanada für die VW AG auserkoren war. Bei Bekanntgabe der Personalie wurde explizit darauf hingewiesen, dass die Entscheidung nicht im Zusammenhang mit den kurz zuvor aufgedeckten Diesel-Manipulationen gestanden habe. Eher im Verborgenen wechselte Vahland später in die Aufsichtsräte der Volvo Car Group und des malaysischen Proton-Konzerns, bevor er im Januar 2024 den Vorstandsvorsitz bei Polestar übernahm.

Vom Designer zum Polestar-Chef

Mit Thomas Ingenlath verlässt ebenfalls ein Deutscher das Volvo-Polestar-Universum nach vielen Jahren. Der gebürtige Krefelder legte eine für die Autobranche ungewöhnliche Karriere hin: Er ist eigentlich Autodesigner und wechselte 2012 als Chief Design Officer nach Schweden. Fünf Jahre später erhielt er den Chefposten bei Polestar, um den Hersteller als Premium-Elektroauto-Marke zu etablieren. “Wir sind ihm für seine Leitung zu tiefstem Dank verpflichtet”, würdigt Vahland die Verdienste von Ingenlath. “Er hat die Umwandlung von einer Volvo-Performance-Division in eine globale Premium-Elektrofahrzeugmarke mit einem herausragenden Fokus auf Design, Performance und Premium-Qualitäten verantwortet.” Ingenlath selbst ist “sehr stolz auf das, was wir in den letzten sieben Jahren gemeinsam erreicht haben.” Wohin es ihn nun zieht, ist noch nicht bekannt.

Trotz der aktuellen Probleme hält Polestar an seinen ambitionierten Plänen fest. Die Marke will in den kommenden Jahren ihre globale Präsenz weiter ausbauen. “Mit skandinavischem Erbe, Leidenschaft und Performance wird Polestar neue Maßstäbe für die individuelle Mobilität der Zukunft setzen”, sagt Winfried Vahland. Auch Konzernmutter Geely engagiere sich weiterhin stark für den Erfolg von Polestar. Das Gelingen dürfte maßgeblich von den neuen Elektro-SUV-Modellen Polestar 3 (siehe Fotoshow über dem Artikel) und 4 (siehe Video nach dem ersten Absatz) abhängen, die aktuell auf den internationalen Märkten eingeführt werden.

TOP STORIES

Top List in the World