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Polestar 2 Langzeit-Test: Die Leistung

polestar 2 langzeit-test: die leistung

Meine Langzeit-Testreihe zum Polestar 2 geht in die nächste Runde und nach dem Platzangebot und Design, der Elektromobilität und der Software, geht es heute um einen Punkt, der bei diesem Auto und auch dieser Version nicht ganz unwichtig ist.

Ich habe am Anfang erwähnt, dass ich mich für den Polestar 2 in der Performance-Version entschieden habe und da ist natürlich auch interessant, wie er sich hier im Alltag schlägt. Nach diesem Beitrag folgt dann übrigens bald mein finales Fazit.

Polestar 2: Die Leistung

  • Der normale Polestar 2 kommt in der Long Range-Version mit dem großen Akku bereits mit 310 kW (421 PS) daher, was natürlich mehr als ausreichend ist, mit dem Performance-Paket für ca. 6.500 Euro Aufpreis gibt es dann aber 350 kW (476 PS) unter der Haube. Statt in 4,5 Sekunden geht es in 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, es bleibt allerdings dabei und bei 205 km/(h ist auch bei dieser Version bereits Schluss.
  • Optisch gibt es andere Bremssättel (und Brembo-Bremsen), andere Anschnallgurte und 20-Zoll-Performance-Räder. Dazu kommen Öhlins Stoßdämpfer mit Doppelströmungsventil, ein Polestar Engineered-Performance-Fahrwerk und es gibt Feinheiten bei der Software, wie eine Performance-App. Vor dem Facelift konnte man sich das Extra an Leistung in der App kaufen (die anderen Extras natürlich nicht), ich vermute, dass das weiterhin möglich ist, habe diese Version aber nicht getestet.

polestar 2 langzeit-test: die leistung

  • Alles unter 5 Sekunden macht sehr viel Spaß im Alltag, ich persönlich würde die 0,3 Sekunden weniger auch nicht benötigen, wollte aber mir allgemein die beste Version des Polestar 2 anschauen. Ich hatte aber auch ein neues Tesla Model 3 Performance die Tage vor mir und da habe ich gemerkt, dass der Polestar da nicht mithalten kann, man spürte, dass Tesla nur 3,1 Sekunden für 100 km/h benötigt und auch nicht bei 200 km/h abgeregelt ist. Wie gesagt, ich würde das nicht benötigen, das neue Model 3 ist schon absurd schnell, aber es ist über 5.000 Euro günstiger, für die Zielgruppe könnte das ein relevanter Faktor sein.
  • Das Fahrverhalten des Polestar 2 macht in dieser Version hingegen sehr viel Spaß und ich habe das neue Tesla Model 3 Performance noch nicht getestet, der alten Version würde ich aber den P2 vorziehen. Man kann auch den Lenkradwiederstand einstellen und bekommt so ein sehr „straffes“ Auto, was sich bei sportlicher Fahrweise gut bewegt.

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  • Allerdings merkt man im Alltag, dass Polestar auf ein adaptives Fahrwerk (was Tesla mittlerweile übrigens sogar bietet) verzichtet hat. Bei sportlicher Fahrweise und alleine macht mir das nichts aus, mit Mitfahrern und einem Baby/Kind ist das aber nicht geeignet. Man merkt jedes Loch und jede Welle im Boden, der Polestar 2 verzeiht nichts. Bedenkt man, dass wir über ein Auto für 60.000+ Euro sprechen, dann wäre ein adaptives Fahrwerk mit Fokus auf Komfort im Alltag meiner Meinung nach nötig, von mir aus gegen Aufpreis. Man bewegt sein Auto ja nicht nur sportlich auf der Landstraße und Autobahn, sondern auch im Alltag. Und da ist er selbst mir, der gerne sportlicher fährt, oft zu „steif“ abgestimmt.
  • Ein großer Vorteil von Elektroautos ist für mich der Sound, denn im Alltag hört man eben nichts. Kein nerviges Blubbern und trotz fast 500 PS ist Ruhe angesagt. Wobei die Isolierung noch etwas besser sein könnte, dazu aber im nächsten Beitrag mehr. Was mir aber gefehlt hat, und das merke ich immer wieder, wenn ich mit BMW, Porsche oder anderen sportlichen Elektroautos unterwegs bin, ist ein künstlicher Sportsound. Nicht im Alltag, auf keinen Fall, aber optional wäre sowas schön, denn das macht schon etwas aus. Der Trend mit Fake-Kupplung und Co. darf gerne wieder verschwinden, aber ein Fake-Sound, den man optional dazuschalten kann, sagt mir persönlich zu.

Polestar 2: Fazit zum vierten Part

Der Polestar 2 macht als Performance-Auto sehr viel Spaß, wenn man das gerade ausreizt und zum Beispiel auf Landstraßen oder offenen Autobahnen unterwegs ist. Das mit den 205 km/h stört mich übrigens nicht, schneller fahre ich auch nicht.

Die Beschleunigung reicht mir locker aus, aber mit Blick auf das neue Tesla Model 3 Performance (und natürlich andere Elektroautos) stellt sich die Frage, ob es nicht doch etwas mehr Schub nach vorne benötigt und ob man nicht doch noch über ein adaptives Fahrwerk nachdenken sollte. Vor allem das Fahrwerk wäre so ein Punkt.

polestar 2 langzeit-test: die leistung

Eine Sekunde mehr bei der Beschleunigung ist zwar auch ein extremer Unterschied zu Tesla, aber bei der Leistung würde ich nicht sagen, dass das nicht ausreicht für diese Preisklasse. Da hebt sich auch Tesla ab, die hier etwas mehr Leistung bieten.

Aber ein passendes Fahrwerk, welches sich anpasst (Alltag oder sportlich) wäre ein Punkt, der bei mir ganz oben auf der Wunschliste stehen würde. Das muss nicht Porsche Taycan-Level sein, aber man sollte schon mit BMW i4 und Co. mithalten.

Kurz: Würde ich nur alleine und nur sportlich unterwegs sein, dann würde mir diese Version des Polestar 2 zusagen, denn sie macht sehr viel Spaß. Doch sie überzeugt nicht ganz im Alltag, was ein etwas besseres Fahrwerk sehr schnell ändern würde.

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