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Polestar 2 Langzeit-Test: Das finale Fazit

polestar 2 langzeit-test: das finale fazit

Meine Langzeit-Testreihe zum Polestar 2 geht in die letzte Runde und nach dem Platzangebot und Design, der Elektromobilität, der Software und der Leistung geht es heute um den letzten Punkt, der mein finales Fazit nach drei Monaten beinhaltet.

Der Polestar 2 ist schon wieder abgeholt und ich habe schon weitere Testautos seit dem im Fuhrpark gehabt, diese Zeilen waren zwar schon als Stichpunkte vorhanden und fast fertig, aber das hat mir auch geholfen, um ein paar Dinge neu zu bewerten.

Polestar 2: Die letzten Stichpunkte

  • Mit den Assistenzsystemen war ich im Alltag durchaus zufrieden, sie sind schnell und einfach zu bedienen und auf der Landstraße durchaus okay. Es gibt bessere Lösungen, ich hatte zum Beispiel gerade zwei Autos von BMW, die halten die Spur etwas besser und es fühlt sich „sicherer“ an, aber grundsätzlich würde mir der Umfang von Polestar reichen. Ich glaube sowieso nicht, dass mit der heutigen Hardware das „echte“ autonome Fahren möglich sein wird und wir da nochmal einen Sprung sehen. Wobei sich Polestar in diesem Bereich nicht abhebt und eine Standard-Einkauf-Lösung (ich meine, man ist Nvidia-Partner) anbietet.
  • Bei den Komfortextras gibt es eine Lenkradheizung, eine Sitzheizung und eine Sitzkühlung, die ich im Sommer lieben gelernt habe. Ich fand eine Sitzheizung damals unnötig, bis ich eine hatte. Dann fand ich die Lenkradheizung unnötig, bis ich eine hatte. Und mittlerweile weiß ich eine gute Sitzkühlung zu schätzen, diese lief zum Ende der Testphase im Hochsommer auch häufiger, denn im Auto selbst haben wir mit dem Säugling nicht ganz so kalt gemacht und mein Rücken wurde dennoch gut gekühlt.
  • Ein großes und bis zum Kofferraum gezogenes Panoramadach gefällt mir gut und findet man zwar immer häufiger in Autos, aber Polestar war hier früh dabei und es ist Standard bei allen Versionen. Vor allem für die Mitfahrer hinten ist das sehr angenehm, da der doch recht eng bemessene Platz nach oben deutlich luftiger wirkt.

polestar 2 langzeit-test: das finale fazit

  • Optisch hat der Polestar 2 sehr schöne Lichter, sei es auf der Front oder die LED-Leiste am Heck, das gefiel mir bei der Ankündigung und gefällt mir noch heute. Und auch die Leuchten selbst haben mit der Polestar Pixel Technologie eine gute Ausleuchtung, wenn man mal im Dunkeln unterwegs ist.
  • Polestar bietet nur einen Modus an, in dem man immer die volle Leistung bekommt, es gibt keine Fahrmodi. Das ist okay, ich aktiviere sowieso immer die maximale Leistung bei Autos, aber andere Modi bringen bei anderen Marken gerne mal einen Fake-Sound im Sportmodus mit. So einer fehlt mit bei Polestar, denn ich schätze zwar das ruhige Fahren mit einem Elektroauto und möchte das im Alltag auch immer nutzen, aber hin und wieder ist man sportlich unterwegs und dann schalte ich tatsächlich gerne den Fake-Sound (wenn es kein schlechter Verbrenner-Sound ist) ein. Einem sportlichen Elektroauto wie dem P2 würde diese Option nicht schaden.
  • Der Fußsensor für den Kofferraum ist spätestens mit Kind eine Pflicht-Option, aber das gibt es im Polestar 2, es funktioniert gut und ich bin zufrieden.

polestar 2 langzeit-test: das finale fazit

  • Polestar bietet eine Qi-Fläche für Smartphones an, aber ich verstehe bis heute nicht, warum so viele Marken da vorne (wie der P2 auch) Platz für zwei Smartphones haben, aber nur eine Platte für induktives Laden verbauen. Es gibt eine, die auch schön gummiert ist, damit nichts wackelt, aber eben nur eine. Ich hatte zwar immer ein USB-Kabel (weil Apple CarPlay nicht kabellos funktioniert) dabei, aber es kam eben auch vor, dass es zum Laden und nicht für CarPlay benötigt wurde, weil meine Frau und ich gleichzeitig laden wollten.
  • Elektroautos sind nachhaltiger als Verbrenner, aber auch da ist natürlich noch Luft nach oben und ich möchte Polestar an dieser Stelle nur loben, dass ihnen das wichtig ist und sie auch bei der Produktion und Materialwahl bemüht sind. Es gibt keinen Polestar 0, aber dieser soll 2030 als klimaneutrales Auto kommen. Ich bezweifle, dass das bis 2030 funktioniert, aber ich finde es gut, dass man sowas versucht.

Polestar 2: Das finale Fazit

Der Polestar 2 wurde am Anfang als Alternative für das Tesla Model 3 positioniert, aber bei den aktuellen Preisen ist mittlerweile klar, dass das nicht funktionierte. Und daher sieht man sich selbst eher auf dem Level von BWM oder sogar von Porsche.

Das wird schwierig, vor allem mit dem Polestar 2, daher wundert es mich nicht, dass die Nachfrage einbricht. Wenn ich es in einem Satz ausdrücken müsste: Der Polestar 2 ist ein sehr tolles Elektroauto, aber eben ein paar 1.000 Euro zu teuer.

Vermutlich werden es die beiden SUVs richtigen, das müssen sie jedenfalls. Doch auch der Polestar 2 hätte deutlich bessere Chancen, dann müsste Geely aber wohl zu viel draufzahlen. Ich kann ihn als Elektroauto allerdings bis heute empfehlen.

polestar 2 langzeit-test: das finale fazit

Doch als Familie sollte man genau nachdenken, denn das Platzangebot ist für die Länge bescheiden und er ist zu hart eingestellt und hat kein adaptives Fahrwerk, was man in dieser Preisklasse erwarten könnte und es mit Kind erleichtern würde.

Doch wenn man die „objektiven“ Faktoren mal ignoriert, dann ist und bleibt der Polestar 2 für mich eines der schönsten Elektroautos und ohne Frau und Kind ist es bei sportlicheren Fahrten ein Auto gewesen, mit dem ich sehr viel Spaß hatte.

Nur der Preis, das ist das große Problem von Polestar. Vor allem das Tesla Model 3 ist nicht schlechter, teilweise sogar besser, aber günstiger. Und das Tesla Model 3 Performance ist auch noch deutlich schneller als ein Polestar 2 Performance.

Mal schauen, wie sich der Polestar 2 bis zum Polestar 7 entwickelt, der 2027 auf den Markt kommen und sowas wie der Nachfolger sein soll. Ich vermute, dass man immer wieder Neuauflagen nachreicht, damit die Nachfrage nicht ganz einbricht.

Der nächste Langzeit-Test steht übrigens seit diesem Wochenende an und da hatte der Polestar 2 einen gewissen Einfluss. Es gibt da ja ein Modell im Konzern, was nicht weit entfernt, aber als SUV deutlich besser für eine Familie geeignet ist 😊

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