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Polestar, Carsten Maschmeyer, Deutsche Bahn, Eckhard Cordes – das war Donnerstag, 1.8.2024

polestar, carsten maschmeyer, deutsche bahn, eckhard cordes – das war donnerstag, 1.8.2024

Polestar, Carsten Maschmeyer, Deutsche Bahn, Eckhard Cordes – das war Donnerstag, 1.8.2024

Beim Bau von Elektroautos ist bei vielen Unternehmen die anfängliche Euphorie längst dem grauen Alltag gewichen, der voller Herausforderungen und Rückschlägen steckt. Das mussten auch die Macher von Polestar feststellen. Die ursprüngliche Volvo-Tochter galt einmal als kommender Star des Genres, doch inzwischen häufen sich die Probleme: Neue Modelle kommen verspätet, der Absatz schwächelt. An der New Yorker Börse ist der Aktienkurs schon so weit abgerutscht, dass der Börsenschreiber einen blauen Brief schickte.

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Jetzt, so analysieren meine Kollegen Margret Hucko, Christoph Seyerlein und Michael Freitag, hofft Polestar-Chef Thomas Ingenlath (60) vor allem auf zweierlei: die Unterstützung der chinesischen Geely-Gruppe, die inzwischen die Mehrheit hält und nach wie vor Großes mit Polestar vorhat. Und eine neue Vertriebsstrategie. Mit letzterer wird der frühere Geheimtipp Polestar allerdings noch mehr zur ganz normalen Automarke – die Zeit der Träumerei ist vorbei.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • Die Geschäftszahlen, die Volkswagen und BMW heute für das zweite Quartal vorgelegt haben, offenbaren in beiden Fällen Probleme: Volkswagen-Chef Oliver Blume (56) muss nach einem Gewinnrückgang die Kosten noch weiter senken, um die Ziele zu erreichen. Und auch bei BMW drücken vor allem Absatzschwächen in China den Gewinn.

  • Auch bei Daimler Truck läuft es nicht rund: Nach einem schwachen Quartal muss der Lkw-Bauer den Ausblick für das Gesamtjahr zurücknehmen. Zudem steht demnächst Kurzarbeit an.

  • Von den Problemen bei ZF Friedrichshafen haben wir vielfach berichtet, zuletzt, als der Zulieferer den bevorstehenden Stellenabbau konkretisierte. Heute kommen vom Bodensee erneut schlechte Nachrichten: ZF-Chef Holger Klein (54) kappt die Umsatzprognose für 2024.

  • Viel besser läuft es in der US-Techwelt: Die Facebook-Mutter Meta erfreut ihre Aktionäre mit einem Milliardengewinn – und der KI-Chip-Highflyer Nvidia, dessen Aktien zuletzt etwas gelitten hatten, verbuchte binnen eines Handelstages eine Steigerung des Börsenwertes um 330 Milliarden Dollar.

  • Das Familienunternehmen Haniel bekommt nach monatelanger Suche einen neuen Chef: Joachim Drees (59) war früher Vorstandsvorsitzender beim Nutzfahrzeughersteller MAN.

Deutschland geht den Bach rauf:

  • In unserer Serie „Warum Deutschland den Bach raufgeht“ stellen wir heute die Antworten von Julia Jäkel (52) vor. Die Multiaufsichtsrätin und Ex-Gruner+Jahr-Chefin hat einen guten Rat, den sich viele Pessimisten zu Herzen nehmen sollten: „Anpacken statt lamentieren“

Damit Sie mitreden können:

  • Neues vom kriselnden Versicherungs-Start-up Wefox: Um mehr Ruhe in den Laden zu bringen, sollte ein prominenter starker Mann den Verwaltungsratsvorsitz übernehmen: Ex-Finanzvertriebler und Investor Carsten Maschmeyer (65). Wie meine Kollegin Mirjam Hecking erfahren hat, war Maschmeyer die Aufgabe aber nicht geheuer – er sagte ab.

  • Der Vorstand der Deutschen Bahn, der sich über einen Mangel an kritischen Begleitern seiner Arbeit zweifellos nicht beklagen kann, wollte endlich mal alles richtig machen: Um unabhängiger von den Stammlieferanten Siemens und Alstom zu werden, orderte er 79 Züge der neuesten Generation beim spanischen Hersteller Talgo. Doch die Bahn wäre nicht die Bahn, wenn der Move so elegant über die Bühne gegangen wäre, wie er geplant war. Inzwischen steckt Talgo in einem Wust von Problemen – und Bahn-Chef Richard Lutz (60) hat damit ein weiteres. Kollege Henning Hinze schildert Ihnen das Debakel in allen Einzelheiten.

  • Die Beratungsgesellschaft EY hat erneut die Aktionärsstruktur der Dax-Konzerne analysiert. Ergebnis: Die Anteile an Deutschlands größten Unternehmen liegen zum größten Teil bei ausländischen Investoren.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • Mercedes, Haniel, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft – Eckhard Cordes (73) hat schon viele Spitzenjobs hinter sich. Inzwischen ist es ruhiger geworden um ihn – aber nicht zu ruhig. Cordes ist immer noch überall dabei, nur nicht mehr mittendrin, schreibt mein Kollege Henning Hinze, der den Ex-Topmanager in Berlin auf eine Flasche Mineralwasser getroffen hat. Dabei erzählte Cordes, der inzwischen als Investor unterwegs ist, von seiner neuen Entdeckung: Lake Fusion Technologies (LFT). Das Start-up entwickelt aus Radargeräten, Kameras und Sensoren eine Umfelderkennung für Hubschrauber. Eine Technik, die weitere Einsatzmöglichkeiten hat – bis hin zur Autobranche.

Beste Grüße

Ihr Christoph Rottwilm

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