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E-Bike: Das Haibike ALLMTN SE erinnert eher an ein Motorrad

Das Haibike ALLMTN Special Edition besitzt eine einschüchternde Optik und Spitzentechnik. Das Beste daran? Die Antwort liefert das nächste Schlagloch.

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E-Bike: Das Haibike ALLMTN SE erinnert eher an ein Motorrad

Als ich zur Einstimmung auf das Haibike ALLMTN SE die ersten Testberichte in den Fachmedien las, fragte ich mich, ob das Fahrrad nicht besser zurückgehen sollte. Einer dieser Artikel, ein echter Schocker in meinen Augen, begann wie folgt: “Nach rund 73.000 Höhenmeter und 1400 Kilometer, mein persönliches Fazit. Am Anfang eher weich und auf Komfort eingestelltes Fahrwerk und Originalbereifung vorne Maxxis Minion 3C DHF 29 x 2.5 hinten DHR 27.5 x 2.8 war das Fahrwerk dann Mitte Saison auf dem Marbach Egg Trail völlig überfordert.” Nicht nur, dass ich die genannten Höhenunterschiede bevorzugt mit bequemen Seilbahnen zurücklege und dass Minions in meinem Leben nur im Kinderkino vorkommen. Ich verstand so einiges nicht.

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Hier hatte der Fahrradbauer Haibike als Jubiläumsmodell ein dick bereiftes Wunderwerk aufgelegt. Aber ich schien definitiv nicht zur Zielgruppe zu gehören.

Schließlich gab ich dem Haibike und mir eine Chance. Nicht zuletzt, weil es nun einmal da war und qua Statur eine extreme Autorität ausstrahlte. Ein Freund des Hauses nannte es kurz “das Monster”. Die Technik des Vollcarbon-Bikes erinnert eher an ein geländegängiges Motorrad als an ein Fahrrad, sie ist für extreme Trails konzipiert. Der drehmomentstarke E-Motor PW-X2, der von Yamaha kommt statt wie so oft von Bosch, sorgt laut Hersteller für ein “natürliches Fahrgefühl”. Bei meinen Alltagsabenteuern äußerte sich das durch ein kraftvolles Vorwärtskommen und ein doch recht lautstarkes Surren, das bestenfalls mit dem Rauschen des Waldes einen Kanon singt. Beeindruckend sind auch die Federelemente von Öhlins, einem Zulieferer für Automobil- und Motorradsport. Sie tauchen gegebenenfalls bis zu 16 Zentimeter (!) ein, dürften so – okay, ich habe es nicht ausprobiert – selbst solche Schlaglöcher glätten, die bei normalen Rädern für fiese Stürze sorgen würden.

Überhaupt besitzt das Luxusrad für Offroadfreaks viel Automobiltechnik. So verfügt die SRAM-XX1-Eagle-Schaltung über eine Automatik, die – einmal aktiviert – die Gänge für den Biker oder die Bikerin sinnvoll selbst wählt.

Zum echten Star wurde das Haibike aber nicht etwa in den Bergen, sondern auf dem Schulsommerfest, wo es Erst- bis Drittklässler in den Bike-Himmel katapultierte – dank der Kombination aus 80 Newtonmeter Vorwärtsdrang und 600 Wattstunden Akkuleistung. Dabei half die über Funk verstellbare Sattelstütze, die auf Knopfdruck hoch- und runterfuhr. Am Ende ließ sich Glück am Akku messen – der war nämlich leer. Wenn ich also einen Testbericht veröffentlichen würde, läse sich der Einstieg so: “Nach sehr wenigen Höhenmetern und 500 Kilometern, mein persönliches Fazit. Am Anfang eher abschreckende Bike-Technik, aber am Ende war nicht das Bike überfordert, sondern ich – nämlich damit, es wieder zurückgeben zu müssen.”

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