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Elektro-Harley hält nicht mal einen Monat: Fahrer gibt dem Händler die Schuld

elektro-harley hält nicht mal einen monat: fahrer gibt dem händler die schuld

Harley-Davidson-Fahrer kämpft mit Elektronikproblemen an seiner neuen Elektro-Harley S2 Del Mar.

Harley-Davidson steht für Freiheit, Abenteuer und den amerikanischen Traum auf zwei Rädern. Doch für einen Fahrer der neuen Elektro-Harley Livewire S2 Del Mar wurde dieser Traum schnell zum Albtraum, wie er in einem Erfahrungsbericht auf Reddit schildert. Laut “BackfireFox” begann die Misere bereits kurz nach dem Kauf beim Händler, der ein GPS-Ortungssystem falsch installierte. Die Folge waren gravierende Elektronikprobleme, die das Motorrad quasi unbrauchbar machten. Im Reddit-Thread beschreibt der Fahrer detailliert seinen Leidensweg mit der Elektro-Harley.

Fehlerhafte Installation führt zu Elektronik-Chaos

Durch die unsachgemäße Montage des GPS-Trackers befand sich das Motorrad ständig im eingeschalteten Zustand und ließ sich sogar ohne Schlüssel fahren – als wäre es kurzgeschlossen, so der Besitzer. Hinzu kamen eine permanent leuchtende Motorkontrollleuchte und eine stark eingeschränkte Reichweite von gerade mal 80 Kilometern bei moderater Geschwindigkeit. Laut Hersteller sollte diese eigentlich im Mittel bei rund 140 Kilometer liegen. Obwohl der Händler und Harley-Davidson informiert wurden, zogen sich die Reparaturversuche über Wochen hin, ohne dass die Probleme behoben werden konnten.

Für den Besitzer bedeutete dies vor allem eines: Frust statt Freude am Fahren. Immer wieder blieb er mit der Elektro-Harley liegen und musste das Motorrad auf eigene Kosten abschleppen lassen. Selbst eine zweiwöchige Werkstatt-Odyssee brachte keine Lösung. Im Gegenteil: Die Reichweite sank auf erschreckende 40 Meilen (ca. 64 Kilometer) und auch nach stundenlangem Laden kam der Fahrer kaum noch nach Hause. Der traurige Höhepunkt: Mitten auf der Straße erschien die Fehlermeldung “MOTOR FAULT” auf dem Display und das Motorrad blieb endgültig liegen – nichts ging mehr.

Für “BackfireFox” ist klar: So kann und darf es nicht weitergehen. Er fordert von Harley-Davidson den kompletten Austausch des Motorrads, da es sich augenscheinlich um eine “Lemon”, also einen irreparablen Fehler handelt. Doch bisher reagierte der Hersteller eher zögerlich. Der Fahrer befürchtet nun monatelange Wartezeiten und hohe Kosten, um zu seinem Recht zu kommen. Ein Gang zum Anwalt scheint für den betroffenen Harley-Fahrer unausweichlich, wenn Harley-Davidson nicht schnell eine kundenfreundliche Lösung anbietet.

Der Fall wirft Fragen auf

Der geschilderte Fall wirft natürlich Fragen zur Zuverlässigkeit und Serienreife der neuen Elektro-Harleys auf, die in Europa für stolze 19.990 Euro verkauft werden. Handelt es sich um einen bedauerlichen Einzelfall durch Händlerversagen oder gibt es möglicherweise grundsätzliche Probleme mit der Elektronik und den verbauten Komponenten? Hier ist der Hersteller gefordert, schnell für Klarheit zu sorgen und betroffenen Kunden unbürokratisch zu helfen. Schließlich geht es um nicht weniger als den guten Ruf der Kultmarke Harley-Davidson, die sich auch in der Welt der Elektromobilität behaupten muss.

Und eines ist klar: Für die hohen Preise einer Harley-Davidson erwarten die Käufer zu Recht ein Motorrad, das vom ersten Tag an zuverlässig funktioniert und pure Fahrfreude bereitet. Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung – egal ob mit Verbrenner- oder Elektromotor.

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