Zachery Kirkhorn ist als Finanzchef von Tesla zurückgetreten. Kirkhorn verlässt das Unternehmen nach insgesamt 13 Jahren und vier Jahren als Chief Financial Officer (CFO), wird Tesla aber noch bis zum Jahresende zur Verfügung stehen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Sein Nachfolger steht bereits fest.
Von Tesla selbst heißt es: „Während seiner Amtszeit hat Tesla eine enorme Expansion und ein enormes Wachstum erlebt. Tesla dankt Herrn Kirkhorn für seine bedeutenden Beiträge.“ Ganz ähnlich äußerte sich auch Elon Musk selbst: „Ich möchte Zach Kirkhorn für seine zahlreichen Beiträge zu Tesla im Laufe von 13 oft schwierigen Jahren danken. Wir schätzen ihn sehr und wünschen ihm alles Gute für die nächste Phase seiner Karriere.1 3 Jahre sind eine lange Dienstzeit. Zach wird Zeit mit Freunden und Familie verbringen und dann etwas anderes tun.“
Neuer Finanzchef von Tesla wird der bisherige Chefbuchhalter Vaibhav Taneja, der das Finanzressort zusätzlich zu seiner bisherigen Aufgabe übernimmt. Die Rolle als Chefbuchhalter hat der 45-Jährige seit März 2019 inne, zuvor war er Corporate Controller bei Tesla. Taneja war bis 2016 bei PricewaterhouseCoopers in Indien und den USA beschäftigt, bevor er in das Finanz- und Rechnungswesen bei dem später von Tesla übernommenen SolarCity wechselte.
Kirkhorn hatte guten Zugang zu Elon Musk
Kirkhorn hatte sich nicht nur bei den Analysten-Calls nach den Geschäftsberichten zu Tesla geäußert, sondern oftmals auch Strategie- (und für einen CFO ungewöhnlich) Produktpräsentationen gehalten. Auch intern soll Kirkhorn zu dem kleinen Kreis an Führungskräften gehört haben, die „effektiv mit dem als schwierig geltenden Musk kommunizieren“ konnten, wie nun das „Handelsblatt“ zu seinem Abgang schreibt. Reuters zitiert Thomas Martin, leitender Portfoliomanager bei dem Tesla-Investor Globalt Investments, wie folgt: „Er war in der Lage, ein effektiver Verbindungsmann zwischen Elon und anderen Führungskräften zu sein … das wären Fähigkeiten, die schwer zu bekommen und sehr wertvoll, aber schwer zu quantifizieren sind.“
An der Börse und bei Analysten kam der CFO-Wechsel vorerst nicht gut an. Das „Handelsblatt“ zitiert Analysten, die aufgrund der Schlüsselrolle von Kirkhorn bei der Entwicklung von Telsa in den vergangenen Jahren von einem „kurzfristigen Rückschlag“ für Musk sprechen. Dass es schwierig sei, Kirkhorns Abgang positiv zu bewerten, liegt laut Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi auch daran, dass Vaibhav Taneja in Finanzkreisen „praktisch unbekannt“ sei.
Aber: Kirkhorns Abschied sei „nicht so besorgniserregend wie frühere plötzliche Abgänge“, so Sacconaghi. Dan Ives vom US-Finanzhaus Wedbush spekuliert gegenüber dem „Handelsblatt“, dass der erst 39-jährige Kirkhorn eine CEO-Rolle in einem anderen Unternehmen übernehmen werde.
handelsblatt.com, reuters.com, linkedin.com, twitter.com, twitter.com, telsa.com (Börsenmitteilung als PDF)