Der Flugplatz Neuhardenberg soll ein E-Auto-Friedhof sein – könnte aber auch einfach nur ein Zwischenlager für Tesla-Fahrzeuge bilden.
Die Reportage zeichnet jedoch ein überaus tristes Bild: Im sächsischen Großenhain werden Passanten vor dem Hintergrund des “Großenhainer Autofrühlings” nach ihrer Meinung zu Elektroautos befragt – mit wenig erbaulichen Ergebnissen: Einer der befragten Besucher wünscht sich günstige Elektroautos mit 1.000 Kilometern Reichweite, ein anwesender Tesla-Mitarbeiter möchte nicht auf die Fragen der Reporter zum Absatztief eingehen. Besonders eindrücklich ist allerdings ein Abschnitt der Reportage, für den die Reporter die brandenburgische Gemeinde Neuhardenberg besuchen. Hier soll sich der “Friedhof der E-Autos” befinden.
Ein Friedhof für das meistverkaufte Fahrzeugmodell weltweit?
Die Reportage zeigt einen alten Flugplatz in Neuhardenberg, auf dem Tesla offenbar hunderte Fahrzeuge zwischenlagert. Dabei wird die Verbindung konstruiert, dass der Elektroautobauer hier seine Fahrzeuge abstellen muss, weil sie sich nicht mehr so zahlreich verkaufen wie noch vor einigen Jahren.
Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch ein Autor des deutschen Technik-Blogs SmartDroid, der sich über die Spiegel-Reportage echauffiert. Der Autor wohnt laut eigener Aussage seit Jahren in Zwickau, wo Volkswagen 1990 ein Werk gegründet hatte. “Dreimal dürft ihr raten, wie viele größere Plätze es hier gibt, auf denen frisch produzierte Fahrzeuge (unabhängig des Antriebs) in Massen zwischengeparkt werden”, heißt es dort.
Dass Teslas Absatzzahlen zuletzt ebenso schwächelten wie die Absatzzahlen vieler anderer Elektroautobauer ist kein Geheimnis, sondern lässt sich den Geschäftszahlen der jeweiligen Hersteller entnehmen. Dass es sich bei dem Flugplatz in Neuhardenberg tatsächlich um einen E-Auto-Friedhof handelt, darf allerdings bezweifelt werden.