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Tesla öffnet Ladenetz für Ford

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Das Ladenetzwerk von Tesla gilt als vergleichsweise verlässlich.

Tesla öffnet Ladenetz für Ford

Tesla öffnet Ladenetzwerk für Ford

Konzern erhält Zugang zu 12.000 „Superchargern“ – Ambitionierte Profitabilitätspläne

xaw New York

Der E-Autobauer Tesla öffnet Teile seines Schnellladenetzes für den Konkurrenten Ford. Die Kunden des Traditionskonzerns aus Dearborn, Michigan, sollen vom nächsten Jahr an Zugriff auf mehr als 12.000 sogenannte „Supercharger“ haben. Dies verkündeten die Vorstandschefs der beiden Unternehmen, Elon Musk und Jim Farley, in einem gemeinsamen Audiostream auf Musks Social-Media-Plattform Twitter.

Insgesamt gibt es in den Vereinigten Staaten fast 150.000 Ladesäulen an 56.000 Stationen. US-Präsident Joe Biden will bis 2030 über Subventionen einen Ausbau des Netzwerks auf 500.000 Charger erreichen. Die bestehende Infrastruktur gilt allerdings als wenig zuverlässig: Gemäß einer Umfrage des Datenanalyseanbieters J.D. Power konnten mehr als 20% der Autofahrer, die im vergangenen Jahr einen öffentlichen Ladepunkt in den USA ansteuerten, diesen aufgrund technischer Probleme nicht nutzen.

Das Netzwerk von Tesla gilt dagegen als vergleichsweise verlässlich: Der E-Autobauer verfügt in den USA über mehr als 17.700 Schnellladesäulen an über 1.650 Standorten. Bereits im Februar kündigte das Unternehmen an, bis Ende 2024 mindestens 3.500 Charger für Elektrofahrzeuge anderer Hersteller öffnen zu wollen. Durch den Schritt qualifizierte sich Tesla wohl für eine Teilnahme an milliardenschweren Subventionsprogrammen.

Ford will im Zuge der Kooperation für ihre E-Modelle auch den Ladeanschluss von Tesla übernehmen. Eigner bestehender Ford-Elektrofahrzeuge sollen über einen Adapter Zugang zum Netzwerk des Konkurrenten erhalten. Details zu Preisen und Nutzungsbedingungen will Ford in den kommenden Monaten vorlegen.

Lieferdeals als Treiber

Für Ford bedeutet der Zugang zum Charger-Netz eine Möglichkeit, die eigenen Elektroaktivitäten zu skalieren. Der Konzern legt den Fokus unter Farley verstärkt auf E-Fahrzeuge und sieht Wachstum in dem Segment als Treiber, um Marktanteile beim zahlungskräftigeren Publikum an den US-Küsten zurückzugewinnen. Zuletzt kündigte Ford eine Reihe von Lieferdeals für batteriefähiges Lithium an, die dem Unternehmen dabei helfen sollen, das Produktionsziel von 2 Millionen E-Autos bis 2026 zu erreichen.

Auf einem Investorentag in der abgelaufenen Handelswoche konkretisierten Farley und CFO John Lawler zudem Pläne für ein profitables Wachstum der Elektrosparte in dieser Zeitspanne. Auch durch Effizienzgewinne und Einsparungen soll die operative Marge der Einheit Ford Model E auf 8% steigen. Noch ist das E-Geschäft für den Konzern aber verlustreich. Im laufenden Jahr erwarten Analysten einen Fehlbetrag der Einheit von 3 Mrd. Dollar.

Während die Kosten bei Ford auf Konzernebene 7 Mrd. Dollar höher ausfallen als bei der Konkurrenz, ist Tesla aufgrund der hohen Umsatzrentabilität und Liquidität in der Lage, Wettbewerber im Zuge einer zunehmend aufgeheizten Rabattschlacht auszustechen. Aktionäre befürchten aber, dass die Discounts mittelfristig zur Belastung werden. Zudem sorgt ein Datenleck für Unruhe um den E-Autobauer. So berichtet das „Handelsblatt“, ihm seien 100 Gigabyte an Daten zugespielt worden, die aus den IT-Systemen von Tesla stammen sollen. Daraus würde ersichtlich, dass die Probleme des Unternehmens mit seinem als zentrales Zukunftsprojekt geltenden Autopiloten größer seien als bislang angenommen.

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