In der IMSA SportsCar Championship brennt der Baum: Unter anderem Porsche-Teams drohen inzwischen offen mit Ausstieg oder haben ihn teilweise schon vollzogen. Der neue Porsche 911 GT3 R (992), aber auch der ebenfalls neue Ferrari 296 GT3, die neue Evo-Version des Lamborghini Huracan GT3 und der bereits bekannte BMW M4 GT3 waren bei den 24 Stunden von Daytona chancenlos.
IMSA-Präsident John Doonan antwortet nun gegenüber ‘Racer’ mit folgendem Statement: “Wir analysieren alle Daten des 24-Stunden-Rennens von Daytona und des zweitägigen Tests in Sebring im Februar. Damit wollen wir die Balance of Performance für die 12 Stunden von Sebring erstellen.”
“Wie immer ist die IMSA bestrebt, ein einheitliches Wettbewerbsumfeld für alle Teilnehmer zu schaffen. Sie wird auch weiterhin den datengestützten Prozess verfolgen, um dieses Ziel zu erreichen. Die BoP für Sebring, die wir nächste Woche veröffentlichen, wird diese Anpassungen widerspiegeln.”
Die schnellste Runde aller GT3-Marken vom Daytona-Wochenende
Foto: smg/Stritzke
Genau dieser auf theoretischen Daten basierende Prozess stand zuletzt in der Kritik. Dem Porsche 911 GT3 R fehlten in Daytona fast drei Sekunden pro Runde und mindestens 15 km/h Topspeed. Zwar ist die IMSA bekannt dafür, neue GT3-Fahrzeug konservativ einzustufen, eine Situation wie um den Porsche in Daytona hat es aber noch nie gegeben.
Der Nachteil des Porsche 911 GT3 R sei ausschließlich auf die Performance auf der Geraden zurückzuführen, und zwar ab dem Kurvenausgang, heißt es aus dem Fahrerlager. An der Aerodynamik kann es also nicht liegen.
Erschwerend kommt hinzu, dass auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Daytona eine eigene BoP gilt, ähnlich dem Circuit de la Sarthe in Le Mans in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Erst ab Sebring wird eine BoP erstellt, die dann auch für alle anderen Strecken relevant ist.
Im Vorfeld der 12 Stunden von Sebring hat Ryan Hardwick von Wright Motorsports als erster Fahrer Konsequenzen gezogen und wird nicht wie ursprünglich geplant an den Sprintrennen der IMSA SportsCar Championship 2023 teilnehmen. Er wechselt stattdessen in die WEC. Drei weitere Porsche-Teams erwägen einen Ausstieg, sollte sich an der BoP nichts Wesentliches ändern. Der Druck ist groß.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.