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Weltraritäten zeigen sich beim Oldtimer-Festival H.O.T. in Marl

Weltraritäten zeigen sich beim Oldtimer-Festival H.O.T. in Marl

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Fühlen sich wie im New York der 1930er Jahre: Der Vorstand von H.O.T. Rechts: Dieter Last und Dirk Fahland. Links: Jürgen Jülke und Thomas Buda.

Die kleine Hanna lässt sich im Miniatur-Bulli T1 von Papa Tyrone ferngesteuert fahren. Am liebsten zu Jenny Fahlands T2, beide in rot-weiß. Viele dieser kleinen Geschichten um Young- und Oldtimer-Blech sowie Lieblingsfarbe oder -model haben sich von Freitag bis Sonntag beim sechsten Oldtimer Treffen H.O.T. in Marl gerankt.

Marl – Marcel Buda verzeichnete am Samstag gegen 15 Uhr bereits 250 Fahrzeuge samt Besitzer. Die einen blieben drei Tage und genossen das Programm, die anderen machten nur eine Stippvisite und fuhren wieder von dannen. Was alle einte, war die Liebe zum Vehikel und ihr Hobby. Um alle Hintergrundgeschichten der Fahrzeuge zu hören, müssten die drei Tage auf eine Woche verlängert werden.

Lokalmatadorin und Ehefrau von Dirk Fahland (Vorstand H.O.T.) Jenny liebt VWs. Ob kugelig dunkelgrün mit Koffer auf dem Dachgepäckträger oder ihren Bulli T2. Sie beschrieb ihn weniger technisch als ihre männlichen Ausstellerkollegen: „VW T2 ,Elmo‘, Bus ,Muttivan‘, Baujahr 1974, viel Tüddellü, sagt mein Mann.“ Wieder dabei waren Tina und Frank Koch aus Diepholz mit ihrem Opel Rekord P1 Caravan und dem Surfbrett auf dem Dach. Er in Hawaiihemd, sie mit Blumen im Haar, Tragekühlschrank und Fransenschirm.

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Original und Miniatur: Tyrone chauffiert Töchterchen Hanna übers Oldtimer-Gelände.

Der „Owner“ (Halter und Besitzer) des knallroten Kabinenrollers „Messerschmidt“ möchte hingegen unerkannt bleiben. Er sammelte nicht die blauen Bewertungschips und fuhr schnell wieder mit dem „Eyecatcher“ aus dem Jahr 1957. „Krokoleder anfassen, ein Euro“, war sein Humor zur Ausstattung. Der Kabinenroller trägt den Namen von Prof. Dr. Willi Messerschmidt, dem bekannten Flugzeugkonstrukteur und wurde in der Regensburger Stahl- und Maschinenfabrik gebaut. Nach Marl kam der Besitzer aus dem Raum Osnabrück mit der zweisitzigen Roadster-Version.

Den besten Überblick über den Schützenplatz hatten die Besucher von der mobilen Toweranlage des Bohmter Mario Kubitor. Der ehemalige Zeitsoldat aus Diepholz hatte sich in Wunstorf in das kuriose Vehikel verliebt und später ein außer Dienst gestelltes gleiches Modell aus dem Immelmanngeschwader aus Schleswig-Jagel gekauft. Baujahr des Bundeswehr-Spezialfahrzeugs ist 1964 (produzierte Stückzahl: zwölf), auf dem Tower ist Überblick und Technik oberstes Ziel.

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Der mobile Tower von Mario Kubitor (rechts) aus Bohmte war einer der Hingucker in Marl.

Auf das Ford A Modell in dunkelrot-schwarz von 1930 mit Assoziation „Al Capone“ auf Trittbrett war der Vorstand – bestehend aus Dirk Fahland, Dieter Last, Jürgen Jülke und Thomas Buda – von H.O.T. mächtig stolz. Für die sechste Auflage hatte Fahland bei Günter Droste eine Besonderheit gefunden: „Wir haben den Verkaufswagen ,Tempo, Matador‘ seines Vaters Günter Droste aus den 1950er Jahren hierhergeschleppt.“ Vorgängermodelle baute Hanomag/Henschel. Fahland und Team „hübschten“ den ehemaligen Imbisswagen auf. „Mein Vater fuhr damals zum Betriebsgelände der ZF und verköstigte die Belegschaft“, wusste Sohn Günter.

Mit ihrer Weltrarität, dem Spitzenmodel und Luxuswohnwagen „Feriela“ von Gustav Gross, Gefrees über Bayreuth war Ehepaar Anja und Hans-Georg Hogrebe aus Lippstadt da. Ihren Wohnwagen (1961) gibt es nur noch einmal auf der Welt. Gezogen wird er von einem nicht weniger avantgardistischem Fahrzeug: Einem türkisblauen Citroen, DS von 1969. „Die Hydraulik regelt Lenkung, Bremsen und Federung.“ Dann holte Hans-Georg seine blaue Fantomas-Maske heraus und die Illusion war perfekt.

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Jan, Jessica, Niko und Matthias sind vier der neun „2-Takt-Turtles“ aus Marl.

Dass Miele nicht nur Waschautomaten baut, bewies die Marler-Schrauber-Gruppe „2-Takt-Turtles“. „Wir sind zwei Mädels und sieben Kerle und stehen auf Zweitakter“, sagten sie. Zur Schau haben sie Modelle von DKW, Rabeneick, Simson und die Miele mitgebracht. Fachjargon-Snack, gute „Mucke“, „Good Feeling“ und die Liebe zu gepflegtem, altem Blech spiegelten sich auf dem Platz.

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