Mercedes hat nach fast 50 Jahren den Wankelmotor im C 111 wieder gestartet. In Pebble Beach hat die Studie am 16.8. ihre zweite Premiere.
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Die Designstudie hatte Anfang 1970 während des Genfer Autosalons für Aufsehen, Gesprächsstoff und spontane Kaufangebote gesorgt.
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In Serie ging der Sportwagen nie. Mercedes fuhr mit diversen C-111-Generationen Versuche mit Wankel- und Dieselmotoren, stellte das Auto anschließend im Museum aus.
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Der C 111 sollte wieder fahren – und zwar mit dem Vierscheiben-Wankelmotor.
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Der C 111 kam für einige Wochen in die Mercedes-Classic-Werkstätten in Heimerdingen in Fellbach.
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In einigen Wochen Arbeit wurde der Wankel-Sportwagen wieder fahrfähig gemacht.
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Der Rotationskolbenmotor mit dem sachlichen Namen M 905 F mit viermal 602 Kubikzentimeter Kammervolumen und eine Leistung von 350 PS.
Auf einen Concours-Zustand wurde kein Wert gelegt; die originale Prototypen-Optik blieb erhalten.
Für die Besucher des Mercedes-Benz Museum war der C 111 auf seiner Plattform links vom Eingang ein vertrauter Anblick.
Bei seiner ersten Premiere sorgt der C 111 für Aufsehen, Gesprächsstoff und Kaufangebote. Doch Mercedes bleibt stur und verkauft den Mittelmotor-Sportwagen nicht. Aus der Designstudie wird eine Versuchswagen-Familie in vier Generationen.
Premiere in Frankfurt und Genf
Die Version mit dem Vierscheiben-Wankelmotor ist schon die zweite Generation mit 350 PS. Der erste C 111 hatte im Herbst 1969 auf der IAA in Frankfurt Premiere; mit Dreischeiben-Wankel und 280 PS. Einige Monate später können Journalisten den C 111-II am 10. und 11. März 1970 auf dem Circuit de Monthoux bei Genf fahren.
Bruno Sacco und Josef Gallitzendörfer leiten ab Sommer 1969 die Designentwicklung des C111-II, der einige Monate später dem Genfer Messepublikum die Köpfe verdrehen wird. Lackiert im Metallic-Farbton Weißherbst, wird die Studie zum Traumwagen. Dass sich der Luftwiderstand gegenüber dem ersten Modell um acht Prozent verbessert, hilft beim Erreichen der angepeilten Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h.
Erstes am Computer konstruierte Auto
Was viele nicht wissen dürften: Der C 111 ist laut Mercedes das weltweit erste am Computer konstruierte Auto. Die sogenannte Elastostaik-Element-Methode (ESEM) ist eine bei Mercedes erdachte Variante der Finite-Elemente-Methode (FEM) und spart vier Monate Entwicklungszeit.
Der C 111 wird diversen Tests unterzogen – der Wagen im Museum diente zum Beispiel Versuchen zum Ermitteln der Kofferraumtemperatur. Entsprechend wurde der Wagen nicht auf einen Concours-Zustand gebracht, sondern die originale Prototypen-Optik beibehalten.
Gut erhaltener Wankelmotor
Der Wankelmotor war fast 50 Jahre nicht gelaufen. Er war jedoch sehr gut konserviert, so dass er nach wenigen Wochen wieder lief. Die ersten Kilometer hat der C 111-II bereits zurückgelegt.