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China-Hersteller schwören Preis-Dumping ab: Die EU will trotzdem Zölle

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Chinesische Autobauer haben versucht, mit Preiserhöhungsvorschlägen europäische Strafzölle zu umgehen.

Da die chinesische Regierung Autobauer aus dem Reich der Mitte stark subventioniert, können in China gefertigte E-Autos in Europa zu Dumpingpreisen angeboten werden. Das führte in der Vergangenheit zu Marktverzerrungen, auf die die EU-Kommission reagiert hat. Bereits im Juli wurden vorläufige Strafzölle beschlossen, um die europäische Automobilindustrie zu schützen. Im Oktober sollen die EU-Mitgliedsstaaten final darüber abstimmen, ob diese Zölle dauerhaft erhoben werden. Sie werden für die einzelnen Autohersteller unterschiedlich festgesetzt und können bis zu 36,3 Prozent betragen – zusätzlich zu den zehn Prozent, die bisher schon fällig wurden. Wie electrive.net unter Berufung auf einen Artikel aus der Financial Times berichtet, haben einzelne chinesische Autoproduzenten jetzt reagiert und angeboten, die Preise für E-Autos anzupassen, um Strafzölle zu umgehen. Der Vorschlag stößt bei der EU-Kommission jedoch auf wenig Gegenliebe.

EU-Kommission lehnt Angebote ab

Im Gespräch mit der Financial Times erklärte EU-Kommissionssprecher Olof Gill, dass die Vorschläge der chinesischen Autohersteller intensiv geprüft wurden. Dabei wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob die Preiserhöhungen „die schädlichen Auswirkungen der Subventionen beseitigen würden und ob sie wirksam überwacht und durchgesetzt werden könnten.“ Offenbar war das Ergebnis der Überprüfungen negativ, denn Gill berichtete weiter: „Die Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass keines der Angebote diese Anforderungen erfüllte.“ Welche Hersteller Vorschläge unterbreiteten, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Intensive Beratungen

Nachdem die Abstimmung der EU-Staaten kurz bevorsteht, werden die Verhandlungen intensiver. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wird der chinesische Handelsminister Wang Wentao am 19. September während einer Europareise mit dem EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis über die geplanten Strafzölle verhandeln. Bereits vergangene Woche hatte sich der spanische Premierminister Pedro Sanchez auf einer Chinareise gegen die geplanten Zölle ausgesprochen. Insider vermuten, dass er mit seinem Vorgehen chinesische Strafzölle auf Schinken aus Spanien vermeiden will. In einer Rede sagte Sanchez: „Wir brauchen keinen weiteren Krieg, in diesem Fall einen Handelskrieg. Ich denke, wir müssen Brücken zwischen der Europäischen Union und China bauen, und von Spanien aus werden wir konstruktiv sein und versuchen, einen Kompromiss zwischen China und der Europäischen Kommission zu finden.“

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