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Spanischer Premier fleht EU an: Zölle auf China-Autos sollen so nicht kommen

spanischer premier fleht eu an: zölle auf china-autos sollen so nicht kommen

Der spanische Premierminister Sanchez warnt vor Strafzöllen für E-Autos aus China.

Weil chinesische Autoproduzenten massiv subventioniert werden und damit ihre E-Autos in Europa zu günstigen Preisen anbieten können, erhebt die EU Strafzölle für den Import von E-Autos aus China. Die Zölle werden je nach Hersteller unterschiedlich festgelegt und können bis zu 36,3 Prozent betragen, zusätzlich zu den zehn Prozent, die bisher aufgerufen wurden. Im Oktober sollen die EU-Staaten darüber abstimmen, ob sie für die Zölle sind, die seit Juli vorläufig in Kraft gesetzt wurden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat sich der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez am 11. September während einer China-Reise positioniert. Sanchez sieht die EU-Forderungen kritisch und mahnt zur Mäßigung.

Sanchez warnt vor Handelskrieg

Obwohl Spanien bisher die geplanten EU-Zölle unterstützt hat, scheint es jetzt ein Umdenken zu geben. Ein Grund könnte sein, dass China droht, seinerseits Strafzölle auf europäisches Schweinefleisch zu erheben. Spanien ist ein großer Exporteur und wäre von solchen Zöllen besonders betroffen.

„Ich muss offen sagen, dass wir unsere Position überdenken müssen, wir alle. Nicht nur die Mitgliedsstaaten, sondern auch die (Europäische) Kommission“, erklärte Sanchez bei einer Veranstaltung in der chinesischen Stadt Kunshan. Der spanische Premierminister fügte hinzu: „Wir brauchen keinen weiteren Krieg, in diesem Fall einen Handelskrieg. Ich denke, wir müssen Brücken zwischen der Europäischen Union und China bauen, und von Spanien aus werden wir konstruktiv sein und versuchen, einen Kompromiss zwischen China und der Europäischen Kommission zu finden.“

Deutsche Industrie ebenfalls skeptisch

Da gerade die deutsche Automobilindustrie in China stark vertreten ist, werden die aktuellen Strafzölle von einigen Managern ebenfalls kritisch gesehen. Immerhin könnte die Volksrepublik ebenfalls mit Zöllen, in diesem Fall für deutsche Autobauer, reagieren. Wie die Onlineausgabe der Welt berichtet, sagte bereits im Mai BMW-Chef Oliver Zipse: „Wir warnen weiterhin vor der Einführung dieser Zölle. Das wird der deutschen Industrie viel mehr schaden als umgekehrt.“ Eine ähnliche Auffassung vertritt Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius. Laut Spiegel Online forderte er die EU-Kommission im März auf: „Erhöhen Sie nicht die Zölle. Ich bin da ganz anderer Meinung, ich denke, wir sollen den umgekehrten Weg gehen: die Zölle, die wir haben, nehmen und sie senken.“ Weiter sagte der Mercedes-Boss: „Wir als Unternehmen bitten nicht um Schutz, und ich glaube, die besten chinesischen Unternehmen bitten auch nicht um Schutz. Sie wollen in der Welt konkurrieren wie jeder andere auch.“

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