Der Bug der Titanic in knapp 4000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks. Uncredited/Atlantic/Magellan/AP/dpa
Vor der Küste Nordamerikas ist ein kleines U-Boot verschwunden, das für Touren zum Wrack des legendären 1912 gesunkenen Kreuzfahrtschiffes „Titanic“ genutzt wird. Die US-Küstenwache startete einen Sucheinsatz, wie sie am Montag mitteilte. Medienberichten zufolge waren fünf Menschen an Bord des Tauchbootes, darunter auch ein britischer Milliardär.
Der britische U-Boot-Experte Alistair Greig vom University College in London sprach mit der „BBC“ über den Fall. Greig spielte mehrere Szenarios durch, was mit dem U-Boot passiert sein könnte. Zwei hebt er im Interview besonders hervor.
1. U-Boot warf Gewicht ab und treibt nun an der Oberfläche
Nach Angaben der US-Küstenwache sind bei der Suche nach dem vermissten U-Boot mindestens zwei Flugzeuge im Einsatz. Sollte das U-Boot wirklich an die Oberfläche getrieben sein, könnte es von den Flugzeugen aufgespürt werden. Eine amerikanische Crew sei mit einer Maschine des Modells C-130 zur vermuteten Stelle mehr als 1400 Kilometer vor der US-Küste aufgebrochen, teilte die Küstenwache am Montag bei Twitter mit. Auch ein P8-Poseidon-Suchflugzeug aus dem kanadischen Halifax würde helfen – dieses habe Fähigkeiten, Gegenstände unter Wasser aufzuspüren.
2. Die Hülle des U-Bootes hat ein Leck: „Dann ist die Prognose nicht gut“
Das zweite Szenario, das Greig aufmacht, ist ein Leck in der Hülle des U-Bootes. Wenn das Boot gesunken sei und nicht selbstständig wieder hochkommen könne, seien die Rettungsoptionen sehr limitiert. „Dann ist die Prognose nicht gut“, sagt der U-Boot-Experte der „BBC“.
Denn: „Das Tauchfahrzeug könnte zwar noch intakt sein, aber wenn es tiefer als 200 Meter ist, gibt es nur sehr wenige Schiffe, die so tief vordringen können, und schon gar keine Taucher.“ Greig stellt zudem klar: „Die Fahrzeuge, die für die U-Boot-Rettung der Marine entwickelt wurden, können nicht annähernd so tief hinunterfahren wie die Titanic.“