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VW gibt zu: Elektroautos sind viel zu teuer

Um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln, müssen die Preise und damit die Kosten sinken. Zu dieser Einschätzung kommt VW-Finanzchef Arno Antlitz – und bringt damit Arbeitnehmervertretungen gegen sich auf.

vw gibt zu: elektroautos sind viel zu teuerVolkswagen möchte seine Autos für jeden bezahlbar machen, muss dafür eigenen Angaben nach aber erst die Kosten senken. Foto: Elijah Nouvelage/Getty Images

Elektroautos treten am deutschen Markt weiterhin auf der Stelle: Auch im April 2024 schwächelt der Absatz der Stromfahrzeuge. So kamen im vergangenen Monat rund 29.700 neue Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (BEV) auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet. Das waren geringfügig weniger (minus 0,2 Prozent) als im April des Vorjahrs. Der Anteil der Elektroautos an sämtlichen Neuzulassungen lag bei 12,2 Prozent. Auch das war weniger als im Vorjahr (14,7 Prozent). Besonders stark betroffen ist offenbar der weltweit größte Automobilbauer Volkswagen, der nun überraschend offen entsprechende Gegenmaßnahmen fordert.

Elektroautos müssen bezahlbar werden

Für Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz ist der Grund für diese Entwicklung klar: Der Wolfsburger Autobauer verlange zu viel für seine Elektroautos. “Premiumkosten und Mobilität für alle passen nicht zusammen. Dies gilt insbesondere für unsere deutschen Werke, die derzeit das Gros unserer Elektrofahrzeuge bauen”, heißt es seitens des Volkswagen-Managers in einem unternehmensinternen Interview, das News38 vorliegt. Damit die Preise für die Elektroautos auf das Niveau eines “Volks-Wagens” sinken und für einen größeren Teil der Bevölkerung bezahlbar werden, müssten in den Werken die Kosten runter und die Produktivität rauf, führt Antlitz demnach aus.

VW-Manager spricht Performance-Programm an

Besonderes Augenmerk legt der Volkswagen-Finanzvorstand auf das Performance-Programm des Konzerns, auf das man sich mit den Arbeitnehmervertretungen im Dezember 2023 geeinigt hat. Das sieht vor, dass die Marke Volkswagen bis 2026 einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von zehn Milliarden Euro erreicht, auch um gegenläufige Effekte wie Inflation und Rohstoffkostenanstieg abzufedern. Die Umsatzrendite soll im Jahr 2026 nachhaltig auf 6,5 Prozent steigen.

Arbeitnehmervertretungen zeigen sich besorgt

Laut Antlitz ist es an der Zeit, dieses Programm noch konsequenter umzusetzen, um Elektroautos zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können. Ohne eine Anpassung der Produktionskosten könne das Unternehmen sein Markenversprechen nicht einlösen. Die Aussagen von Antlitz rufen dem Bericht zufolge bei Betriebsrat und IG Metall Besorgnis hervor, da sie Forderungen nach Lohnverzicht in den anstehenden Tarifverhandlungen befürchten.

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