Wie viel Sprit braucht das geliftete SUV mit 280-PS-Benziner wirklich?
- Beim Verbrauch weder Klassenbester noch Letzter
- Fahrspaß im SUV-Format
- 500 km sind mit dem 64-Liter-Tank drin
- Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen
- Aus dem offiziellen Datenblatt
- Daten des Testfahrzeugs
- Verbrauch und Kosten
- Und so ermitteln wir den Verbrauch
Der Alfa Romeo Stelvio erhielt gerade ein Facelift und bekam dabei adaptive LED-Scheinwerfer und ein Instrumentendisplay. Die perfekte Gelegenheit, das italienische SUV einmal auf seine Sparsamkeit hin zu testen. Wir wählten die Version mit dem 280 PS starken 2,0-Liter-Turbobenziner und Allradantrieb.
In unserem wöchentlichen Verbrauchstest legen wir immer die 360 km lange Strecke von Rom nach Forlì zurück. Dabei kam der Alfa Romeo Stelvio 2.0 Turbo Q4 in der Veloce-Ausstattung auf einen Durchschnitt von 6,40 Liter/100 km. Bei einem derzeitigen deutschen Durchschnittspreis von 1,78 Euro für den Liter Benzin entspricht das Spritkosten von 11,39 Euro pro 100 km.
Beim Verbrauch weder Klassenbester noch Letzter
Mit seinen 6,40 Liter/100 km kann der geliftete Stelvio sich nicht an die Spitze unserer Testergebnisse in der Kategorie Benziner setzen. Er ist aber besser als der Suzuki Jimny und der Cupra Formentor 2.0 TSI, die beide 6,50 Liter/100 km verbrauchten, und erst recht sparsamer als der Maserati Levante Hybrid, der auf 7,35 Liter/100 km kam.
Kein SUV dieser Kategorie mit vergleichbarer Leistung verbraucht weniger als unser Stelvio. Man muss bis zu den Fahrzeugen des B- oder C-Segments hinuntergehen, um effizientere Modelle zu finden. Dazu gehören der Jeep Renegade 1.0 T-GDI (6,30 Liter), der Subaru XV 2.0i e-Boxer (6,00 Liter) und der Fiat 500X 1.3 Turbo (ebenfalls 6,00 Liter) und der Nissan Qashqai Mildhybrid (5,55 Liter).
Fahrspaß im SUV-Format
Getestet wurde ein italienischer Alfa Romeo Stelvio 2.0 Turbo AT8 Q4 Veloce, der serienmäßig mit 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, schwarzen Außendetails, Leder-Sportsitzen, Aluminium-Lenkradpaddles und Differentialsperre hinten ausgestattet ist.
Alfa Romeo Stelvio: Das Cockpit des gelifteten Modells
In Deutschland kostet die Ausstattung Veloce 66.500 Euro, in Italien werden 68.150 Euro verlangt. Mit einigen Extras wie der Sonderlackierung in Rosso Etna, roten Bremssätteln, dem Premium-Paket und dem Fahrerassistenz-Plus-Paket steigt der italienische Listenpreis auf 76.500 Euro. Für diesen Betrag erhält man ein SUV, mit moderner Optik und Ausstattung, gutem Innenraumangebot und vor allem mit einer sportlichen Seele. Denn die 280 PS des aufgeladenen Vierzylinders, die per Achtgang-Automatik und Allradantrieb auf die Straße gebracht werden, sorgen für guten Schub.
500 km sind mit dem 64-Liter-Tank drin
Der Fahrspaß, den der Alfa Romeo Stelvio mit seinem 280 PS starken Turbobenziner bietet, geht einher mit einem erhöhten Verbrauch – vor allem im Stadtverkehr, etwas weniger auf der (italienischen) Autobahn.
Der 64 Liter fassende Benzintank trägt jedoch zu einer hohen Reichweite bei, die zwischen 400 und 500 km schwankt. Spitzenwerte von fast 1.000 km sind ebenfalls erreichbar, aber nur bei sehr sparsamem Fahrstil.
Alfa Romeo Stelvio: Das Heck des Facelift-Modells
Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen
- Stadtverkehr (Rom): 11,5 Liter/100 km, 395 km Reichweite (errechnet)
- Stadt-Umland-Mix: 8,9 Liter/100 km, 515 km Reichweite (errechnet)
- (Italienische) Autobahn: 8,6 Liter/100 km, 533 km Reichweite (errechnet)
- Spritspartest: 5,3 Liter/100 km, 1.203 km Reichweite (errechnet)
Aus dem offiziellen Datenblatt
| Modell | Kraftstoff | Leistung | Abgasnorm | Normverbrauch (WLTP) |
CO2-Emissionen (WLTP) |
| Alfa Romeo Stelvio 2.0 Turbo 280 PS AT8 Q4 | Benzin | 280 PS | Euro 6d-ISC-FCM | 8,3-9,2 l/100 km | 189-209 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Alfa Romeo Stelvio 2.0 Turbo AT8 Q4 VeloceListenpreis: 66.500 Euro (in Italien 68.150 Euro)Testdatum: 28. Juni 2023Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 31 Grad / heiter, 23 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 890 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Michelin Pilot Sport 4 SUV – 255/45 R20
Verbrauch und Kosten
Spritkosten: 11,39 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.
