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Opel Grandland Hybrid im Dauertest: Teil 1

Unterwegs im Kompakt-SUV mit Plug-in-Hybrid und über 200 PS

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Nach dem Mokka und dem Crossland ist der Grandland der letzte Vertreter des „X“, welches er zum Facelift vergangenes Jahr ablegen durfte. Neben diesem Schritt bekam das beliebte Kompakt-SUV aus Rüsselsheim ebenfalls das neue Markengesicht – den sogenannten Vizor.

Nicht ganz ein Zehntel der hierzulande neu zugelassenen Opel-Modelle (162.000 Stück im Jahr 2021) trägt den Grandland Schriftzug am Heck. Bemerkenswert ist hier aber vor allem der große Anteil an Plug-in-Hybrid-Modellen. Knapp 40 Prozent der verkauften Opel Grandland wurden im letzten Jahr mit einem der zwei angebotenen PHEV-Antriebe verkauft, lediglich 15 Prozent entfielen auf die einzig angebotene Dieselmotorisierung und die restlichen Einheiten auf die ebenfalls einzige Benzinvariante.

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Dass der Anteil der PHEV nicht noch höher liegt, erstaunt allerdings, bieten die Hybrid-Varianten doch eine serienmäßig bessere Ausstattung und die Möglichkeit von Subventionen seitens des Staats (zumindest noch in diesem Jahr). Hinzu kommt auch die Spritzigkeit, welche angesichts von lediglich 130 PS sowohl bei der Benziner- als auch Dieselvariante und knapp anderthalb Tonnen Leergewicht, nicht allzu freudig ausfallen dürfte.

Die PHEV Modelle bieten je nach Version 224 PS Systemleistung oder, mit Allradantrieb im Hybrid4, satte 300 PS an. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, dass die Plug-in-Hybrid-Versionen wegen dem zusätzlichen Elektromotor und der Batterie auch gut 300 Kilogramm mehr auf die Waage bringen. Dennoch Grund genug für uns, die kleinere Vorderrad-angetriebene Hybridvariante drei Monate genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Wie bereits erwähnt trägt nun auch der Grandland das Vizor-Gesicht, ebenso wie Mokka, Crossland und der neu aufgelegte Astra und Astra Sports Tourer. Die mit dem Facelift eingeführte neue Front verschmilzt mit den Matrix-LED-Scheinwerfern zu einer Einheit und schafft es dem Grandland eine Optik zu geben, die irgendwo zwischen aufgesetztem künstlichem Lächeln und niedlichem Zähnefletschen liegt – ganz ähnlich wie bei meinem 5-jährigen Knirps, wenn es vor der Fotolinse mal wieder heißt “Finlay, bitte Lächeln!”.

Nichtsdestotrotz wirkt das Gesicht deutlich gelungener als ehemals, wobei die vertikal ausgerichteten Lufteinlässe im Stoßfänger dem Ganzen eine bulligere Erscheinung verschaffen. Seitlich werden die vorher mattschwarzen Kunststoffteile an den Radläufen, Schürzen und Seitenschwellern nun mit lackierten Elementen schicker herausgeputzt.

Am Heck prangt dagegen der Namenszug formatfüllend unter dem Opel-Blitz und trägt die Typenbezeichnung selbstbewusst nach außen. Anders das Hybrid-Emblem: Das versteckt sich kleinlaut hinter dem vorderen Radlauf und ist eher schlicht gehalten.

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Auch im Innenraum wurde das Kompakt-SUV aufgefrischt und, ähnlich wie beim Markengesicht, Elemente vereint. Das sogenannte Pure Panel fasst das digitale 12-Zoll-Fahrerdisplay und den 10 Zoll großen Touchscreen zu einer Einheit zusammen. Zwar gibt’s eine kleine Stufe beim Übergang der Displays, anders als bei Mokka und Astra, dennoch wirkt der Grandland dadurch deutlich moderner.

Die Bedienung im Innenraum, ein Hoch auf normale Tasten und Regler, ist funktionell und bedientechnisch absolut idiotensicher. Ich war entzückt, als ich nach ein paar Tagen hinter dem Steuer eines DS 4 wieder in den Grandland umsteigen konnte, und auf Anhieb die Steuerung der Klimaautomatik oder des Radios bewältigen konnte.

Zwar mag es konservativ aussehen, echte Tasten zu verbauen, von einem angenehmen Bedienkomfort sind Touch-Displays mit doppelt und dreifacher Tastenbelegung aber kilometerweit entfernt. Aber: Apple CarPlay und Android Auto funktioniert ebenso wie Echtzeit-Verkehrsinfos darstellen und kabelloses Qi-Laden der Smartphones.

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Und was Opel schon immer gut konnte, waren gut konturierte und Gesundheits-schonende Sitze verbauen. Im Grandland können die Stühle, zumindest für die vorderen Sitze, nun erstmal nicht nur beheizt werden, sondern über – relativ lautstarke – Lüfter auch gekühlt werden. Kleines Gimmick hier: Für Heizen und Kühlen gibt es jeweils eine eigene Taste, die Darstellung des Ist-Zustands erfolgt jedoch über die gleichen LEDs.

Im gesamten Innenraum des Grandland geht es relativ luftig zu und auch im Fond gibt es ausreichend Beinfreiheit selbst für Großgewachsene. Der Kofferraum protzt mit 390 bis maximal 1.528 Litern jetzt nicht unbedingt als Laderaumwunder – eine Schuld der Hybridtechnik – kann aber immerhin mit einer maximalen Laderaumlänge von knapp 1,70 Meter glänzen.

Ach ja, und natürlich ist nicht nur der Antrieb des SUVs elektrifiziert, sondern auch die Kofferraumklappe. Die ist hierfür eigentlich sogar relativ flink, verwirrend ist nur die Farbe der Taste zum automatischen Schließen des Deckels, denn rote Tasten lösen bei mir zumindest Worte wie „Achtung“ oder „Gefahr“ aus.

Wie sich der kleine Hybrid-Grandland mit 224 PS Systemleistung im Alltag fährt, wie es um die Ladegeschwindigkeit und vor allem seinen Verbrauch steht und was unser, doch recht vollausgestatteter, Grandland an Technik-Highlights und Ausstattungsdetails zu bieten hat, kläre ich im zweiten Teil unseres Dauertests.

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