Tests

Günstiger Lastesel aus China

Der JAC T8 Pro, ein Pick-up mit Mitsubishi-Benzinmotor, im Fahrbericht mit Video-Review.

Einer geht, der andere kommt. Mitsubishi hat die Produktion des L200 für Europa eingestellt. Trotzdem entsteht keine Lücke im Pick-up-Markt. Denn nahezu zeitgleich mit dem Abverkauf von Restbeständen bei den Mitsubishi-Händlern betritt die Marke JAC mit dem T8 Pro die Bühne. Der Importeur Indimo Automotive holt den Lastesel nach Europa. Unter der Haube: Ein Mitsubishi-Motor.

Der JAC T8 Pro im Video

Video


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Den 5,33 Meter langen JAC T8 Pro gibt es ausschließlich als Fünfsitzer mit Doppelkabine. Diese Rezeptur und das zweckmäßige Design entsprechen der aktuellen Pick-up-Küche. Die drei großen Buchstaben JAC (der Hersteller ist Anhui Jianghuai Automobile Co., Ltd aus Hefei, auch ein Produktionspartner von Nio) prangen auf dem verchromten Kühlergrill.

Die Ladefläche ist kratzfest ausgelegt. Mit einem Format von 1,52 x 1,52 Metern (Höhe 47 Zentimeter bis zur Bordkante) ist sie leider nicht für den Transport von zwei Europaletten geeignet (jeweils 80 x 120 cm). Zu Verteidigung des T8 sei gesagt: Das können aber die wenigsten Pick-ups. Bei diesem Ladebedarf winkt einem der SsangYong Musso Grand freundlich zu. Eine Laderaumabdeckung in Form eines Rollos oder eines Aufbaus gibt es (noch?) nicht. Der Importeur kümmert sich im Vorfeld des Marktstarts zuerst um den Einbau einer Anhängerkupplung. Geplant ist eine Anhängelast von 2,5 Tonnen.

Cockpit im Ranger-Stil

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Weiter vorne geht es in der zweiten Reihe – auch das kennt man von den meisten Mitbewerbern – für große Menschen eng zu. Trotzdem ist so ein Doppelkabine-Pick-up für viele Kunden die ideale Mischung aus Geschäfts-Nutzfahrzeug und Familienauto.

Vorne sitzt man recht hoch, aber bequem. Leider ist das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar. Da zudem der Fußraum für den Fahrer recht kurz geraten ist, muss man den Sitz weit nach hinten stellen. Dann sind die Arme, vor allem bei Kurvenfahrten, zu stark ausgesteckt. Von dieser Position aus blickt man auf ein Cockpit, dessen hochkant stehendes Infotainment-Display auch aus dem neuen Ford Ranger stammen könnte. Die Multimedia-Ausstattung zeigt sich, für ein chinesisches Fabrikat auf positive Art und Weise ungewöhnlich, sehr komplett. Über eine Kabelverbindung ist auch die Nutzung von Apple CarPlay und Android Auto möglich.

Steckt man einmal in der Smartphone-Integration, lässt sich aber leider die Klimaanlage nicht ohne Umweg bedienen. Ein Icon für die Fahrzeugsteuerungen im CarPlay-Menü fehlt. Also raus mit dem Kabel, womit auch Navigation oder Musik unterbrochen werden. Dann kann man mit teils zu kleinen Icons auf dem Touchscreen die Temperatur- oder Lüftungseinstellungen ändern. Das lenkt während der Fahrt teils stark ab.

Die digitalen Instrumente sind gut ablesbar, außerdem gefällt die Bedienung des Multifunktionslenkrads mit physischen Tasten und Reglern. Auch die Geschwindigkeitsregelanlage lässt sich hier steuern. Zudem gehört ein Kamerasystem mit 360-Grad-Rundumsicht zur Serienausstattung des JAC T8 Pro. Weitere Fahrassistenten wie eine Spurhaltefunktion fehlen aber. Nachts leuchten Xenon-Scheinwerfer den Weg aus dem Forst oder von der Baustelle nach Hause.

Solider Antrieb mit Benzinmotor

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Auf der Straße ist der Pick-up mit Hinterradantrieb unterwegs. Über einen Drehregler auf der Mittelkonsole kann man Allradantrieb dazuschalten und zudem auch eine Untersetzung aktivieren. Die Längssperre verteilt jeweils 50 Prozent der Kraft auf eine der beiden Achsen.

Unter der Haube arbeitet ein 2,4 Liter großer Turbo-Benziner, den Mitsubishi in China produzieren lässt. Markenzeichen und Schriftzüge des japanischen Unternehmens sind im Motorraum gut zu erkennen. 150 kW / 204 PS leistet der Benziner. Ab 2.000 U/min stellt er ein Drehmoment von 320 Newtonmetern zur Verfügung. Als Fahrer verwaltet man diese über eine manuelle Sechsgang-Schaltung, ein Automatikgetriebe wird nicht angeboten.

Der Vierzylinder bringt den JAC T8 Pro gut voran, bleibt dabei akustisch im Rahmen. Das Fahrwerk mit Starrachse und Blattfedern hintern erinnert, vor allem wenn die 900 Kilogramm Zuladung nicht ausgenutzt werden, daran, dass man keinen weichgespülten SUV fährt. Der Onroad-Fahrkomfort liegt auf dem Niveau etablierter Konkurrenten wie dem erwähnten Mitsubishi L200 oder dem SsangYong Musso. Durch Schlamm, Matsch und Geröll konnten wir den Chinesen noch nicht schicken. Das erste Testexemplar des Importeurs soll noch heil bleiben.

Der Verbrauch? Zehn Liter auf 100 km

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Laut Anzeige des Bordcomputers genehmigt sich der T8 Pro im Rahmen unserer Testfahrten über Landstraßen und durch Ortschaften, also ohne Ausnutzen der Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h, rund zehn Liter Super auf 100 Kilometer. Dieser Wert nimmt dem Benziner im Pick-up etwas den Schrecken. Diesel-Konkurrenten schlürfen um acht bis neun Liter. Mit Anhänger oder schwerer Last dürfte der Verbrauch des Benzinmotors aber deutlich nach oben gehen.

Das kostet der JAC T8 Pro

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Indimo Automotive bietet eine Version des JAC T8 Pro an. Zur Serienausstattung gehören neben Leichtmetallfelgen und einem Bügel an der Passagierkabine, auf dem beispielsweise auch Arbeitsscheinwerfer montiert werden können, schlüsselloser Zugang und Motorstart sowie die erwähnte Multimediaausstattung.

29.995 Euro kostet der Pick-up aus dem Reich der Mitte. Damit unterbietet der JAC die Preise vergleichbarer Konkurrenten mit Doppelkabine deutlich. Der Isuzu D-Max ist damit erst ab rund 38.000 Euro. Der SsangYong Musso Grand kostet mit Allradantrieb ab 35.500 Euro, der Musso Grand mit größerer Ladefläche ab 37.300 Euro.

Das macht den JAC T8 Pro zum preiswerten Nutzfahrzeug – zumindest solange Fahr- und Ladungsprofil den Verbrauch langfristig auf dem Niveau der Diesel-Konkurrenz halten. Rund 180 Händler umfasst das deutsche Vertriebs- und Servicenetz des Importeurs für die bereits eingeführten Marken BAIC und DFSK. Nach Aussage der Vertriebler dort werden viele dieser Vertragspartner auch Verkauf und Service für den Pick-up übernehmen.

Fazit

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Der JAC T8 Pro ist ein solide wirkender Pick-up mit Doppelkabine, der sich einer breiten Reihe von Konkurrenten stellt. Seine Mitbewerber sticht er vor allem beim Preis aus. Er ist ein knappes Drittel günstiger als Isuzu und Co, und bietet dabei – den ersten Testkilometern nach zu urteilen – ähnliche Qualitäten bei Fahrkomfort und Nutzwertigkeit.

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