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Kauftipp: Opel Astra K (2015-2021): Empfehlenswerter Kompakt-Klassiker

Sie suchen einen guten Kompaktwagen mit vielen Talenten, langer Haltbarkeit und geringem Verbrauch? Wir zeigen Ihnen in 10 Punkten, warum der Opel Astra K die richtige Wahl sein könnte.

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Kauftipp: Opel Astra K (2015-2021): Empfehlenswerter Kompakt-Klassiker

1. Das Preisniveau

Machen wir uns nichts vor, der Kauf eines kompakten Gebrauchtwagens beruht selten auf romantischen Gesichtspunkten. So ein Astra muss sich zeitlebens dem Vergleich mit der Konkurrenz aus Wolfsburg, Köln, Tschechien, Spanien und Co. stellen. Qualitativ gelingt dem Opel das bereits in vielen Punkten gut – ein waschechter Vorteil entsteht aber im vergleichsweise niedrigen Preisniveau. Schon um die 10.000 Euro gibt es checkheftgepflegte Vertreterautos mit ein paar Kilometern auf der Uhr. Etwas mehr und Sie bekommen ein Exemplar, dessen Ausstattung fürs Geld die der meisten Gölfe weit übertrifft.

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2. Euro 6 in allen Astra K

Bleiben wir doch gleich mal beim Hauptkonkurrenten. Der Golf 7 ist bis 2014 zum Teil noch mit Euro-5-Motoren unterwegs. So bleibt ihm manche Innenstadt heutzutage versperrt. Ähnlich ist es bei dessen Plattformbrüdern, dem Peugeot 308, oder auch dem Ford Focus 3. Im Astra sieht es dank des Produktionsbeginns im Juni 2015 anders aus: Durch die Bank erfüllen alle Versionen die Euro-6-Norm.

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3. Die Sitze

Manch ein Opelfahrer kam aufgrund von Rückenproblemen zur Marke. Klingt wie ein Werbespruch, den die Rüsselsheimer nie freiwillig bringen würden, stimmt aber. Den Bau guter Sitze beherrschen die Opelaner einfach, erst recht in Form der aufpreispflichtigen Aktion-Gesunder-Rücken-Sitze. Die sind nicht nur äußerst bequem und ergonomisch ausgeformt, sondern bieten auch eine Fülle an Verstelloptionen, die es anderswo nicht für Geld und gute Worte gibt. Und: Durch das im Schnitt mindestens mittelmäßige Ausstattungsniveau bei den Gebrauchten sind sie öfter an Bord als man denkt. Wem das wichtig ist, der darf als gern eines der vielen Exemplare mit den feinen Sitzen wählen und andere dafür links liegen lassen. Auch die Sitzheizung ist häufiger an Bord, als dass sie fehlt. Und noch ein Sahnehäubchen: Es gibt sie sogar elektrisch verstellbar und mit Massagefunktion!

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4. Leichtbau

Das ging schon 2015 durch die Fachpresse: Der neue Astra war im Schnitt gut 150 Kilogramm leichter als sein etwas schwergewichtiger Vorgänger. Im Klartext bedeutet das ein Leergewicht von gut 1,4 Tonnen. Zugegeben: Das ist auch für Kompaktautos kein Klacks, doch muss das Astra-Chassis noch keine Rücksicht auf Bauplätze etwaiger Plug-In-Hybridakkus legen, und zeigt sich aufgrund aufwendiger Festigkeitsoptimierungen frei von unnötigem Blechspeck. Das ist nicht nur gut für die Gewichtsbilanz, sondern hält auch den Unterboden auffallend glatt. Hier strömt der Wind leicht vorbei, und der Rost findet keine Verstecke.

5. Haltbarkeit

Gerade sprachen wir vom glattflächigen Unterboden. Den zeichnet nicht nur seine Geradlinigkeit aus, sondern auch eine sehr saubere Verarbeitung und die großzügig aufgetragene Rostschutzkonservierung. Manche Trümpfe zeigen sich nun mal erst im Alter. Wo andere schon unschönen Flugrost sammeln, zeigen sich auch ältere Astra in aller Regel auffallend sauber. Die grundsätzlich solide Technik tut natürlich ihr Übriges. Angenehm verschleißfest zeigen sich nicht nur die gesamte Motorenpalette, sondern auch alle wichtigen Fahrwerksteile. Ab und zu werden bei höheren Laufleistungen mal Radlager fällig.

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6. Infotainment auf Höhe der Zeit

Mit rasantem Tempo wächst die Zahl derer, die Apple CarPlay und Android Auto als essenziell betrachten. In fast jedem Neuwagen ist die Telefonspiegelung mittlerweile an Bord, während Gebrauchtwagenfahrer noch oft in die Röhre schauen. Nicht so beim Astra. Der spiegelt schon seit Produktionsbeginn in die Infotainmentsysteme mit Touchscreen. Zeitlich betrachtet war er damit ein echter Pionier. Heute nerven die frühen Exemplare gelegentlich mit instabilen Verbindungen. Der freundliche Opel-Händler hilft gern bei den zum Teil möglichen Softwareupdates. Auch sonst gefallen die Astra-Radios mit angenehmer Menüführung und gut gemachten Displays.

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7. ‘Ne Menge Gänge

Kommt der Astra für Sie als dieselbetriebenes Spritsparmodell in Frage? Gute Wahl, denn seinem Hauptkonkurrenten aus Wolfsburg, dem Golf 7 mit dem sparsamen 1.6er TDI, hat er fast immer mindestens einen Gang voraus. Nur im seltenen BlueMotion-Modell verfügt der Golf über ein Sechsgang-Schaltgetriebe, ansonsten gibt’s nur fünf manuelle Gänge. Im Astra (wie übrigens auch im Focus oder dem Rest der Nicht-VW-Welt) sind deren stets sechs an Bord. Mehr noch: Während der Golf und seine Brüder als Automatikversion sieben DSG-Gänge zusammenruckeln, nutzt der Astra im 1.5 Diesel eine sämige Wandlerautomatik mit sage und schreibe neun Gängen. Zugegeben: In anderen Automatik-Astra gibt’s nur sechs, doch die sind stets sehr sanft am Werk.

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8. Das Licht

Wie die meisten anderen Kompakten kommt der Astra K meistens nur mit schnödem Halogen-Licht daher. Wer aber ein wenig Sucharbeit investiert und ein Modell mit Matrix-LED-Scheinwerfern ergattert, bekommt das bis zum Debüt der aktuellen Mercedes-A-Klasse beste Licht der gesamten Kompaktklasse. Fein pixeln die Scheinwerfer im Dauerfernlichtbetrieb etwaige andere Verkehrsteilnehmer aus, leuchten in Kurven, und modulieren ihre Leuchtweite je nach Fahrsituation. Wer dieses System ein Mal im Alltag fuhr, möchte es nicht mehr missen.

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9. Die Assistenzsysteme

Jeder moderne Kompakte bietet mittlerweile ein grundlegendes Level an Fahrassistenz. Der Astra verdient sein Lob nicht, weil diese nun herausragend gut abgestimmt wäre, sondern weil sie vernünftigerweise bereits in vielen mittelmäßig ausgestatteten Gebrauchtwagen an Bord ist. Seit 2016 steht die Frontkamera im Paket mit allen korrelierenden Assistenten für wenig Geld in der Preisliste (um die 650 Euro, je nach Linie). Dazu gehört ein aktiver Spurhalter, eine gut funktionierende Verkehrsschilderkennung und eine Abstandsanzeige. Kamera-unabhängig, aber ebenfalls enthalten, ist zudem der Totwinkelwarner. Durch diese wirtschaftliche Preispolitik finden die Assistenten sich heute in einer Vielzahl der Gebrauchtangebote.

Genial ist auch die Abschaltbarkeit des Abstandstempomaten für die Fälle, in denen er mehr stört, als hilft. Dieses Feature hatte seinerzeit nur Opel – leider wurde es zum Facelift entfernt. Bleibt die Radarfunktion an, übernimmt der Opel mit Automatikgetriebe im Stau auch den Stopp bis zum Stillstand und das Wiederanfahren.

10. Günstiger Unterhalt

Kleine Hubräume, Euro-6-Abgasnorm, niedrige Verbräuche: Dass der Astra keine horrenden Betriebskosten erfordert, sollte selbstverständlich sein. Praxiserfahrungen zeigen aber zusätzlich recht günstige Preise für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Ausgereifte Konstruktionen sorgen für leichte Zugänglichkeit und kurze Werkstattzeiten. Die große Verbreitung des Astra sorgt zudem dafür, dass jede Werkstatt auch jeden Handgriff im Schlaf beherrscht. Zu guter Letzt gehen auch die Ersatzteile nur selten zu sehr ins Geld. Das gilt nicht ausnahmslos für jeden Konkurrenten.

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Und was ist schlecht?

Nun, mit zehn kurzen Punkten ist der Astra natürlich nur in Kurzform beschrieben, und natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Wir loben zwar die gute Karosserieverarbeitung, meinen damit aber hauptsächlich den Unterboden. Ab Werk rollte durchaus der eine oder andere Astra, an dem nicht alle Kunststoffteile perfekt montiert waren. So mussten Anfangs immer mal die Spaltmaße der Stoßfänger korrigiert werden. Die schwarze Blende auf der C-Säule der Fünftürer scheuerte anfangs gelegentlich am darunterliegenden Blech und sorgt so im Extremfall für wirklich unnötigen Rostbefall. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei aber nur um kosmetische Kleinigkeiten.

Brenzlig wird es ab und zu, wenn die Frontkamera Gespenster sieht. Gar nicht so selten kommt es nämlich vor, dass die herannahende Verkehrsinsel, oder ein eigentlich abbiegendes Fahrrad eine Notbremsung, oder zumindest einen gellenden Alarm im Cockpit antriggert. Solche Fehlalarme kommen häufiger vor, als mechanische Störungen der Kameraoptik. Kommt es hier zu Fehlermeldungen, kann Schmutz in der Linse sitzen, oder das System ist (etwa nach einem Tausch der Frontscheibe) nicht richtig kalibriert.

Weiter will es Opel einfach nicht gelingen, Antriebe zu produzieren, die nicht zumindest teilweise eine Neigung zur Inkontinenz besitzen. Immer wieder fallen teils junge Astra auf, die ungebührlich ihr Revier markieren. Wer also beim Gebrauchtkauf Rechnungen zu ersetzen Simmerringen findet, hält bereits einen echten Vorteil in der Hand.

Keine Alterserscheinung, sondern (leider) omnipräsent: Der Astra ist nicht der geräumigste Kompakte. Die Konkurrenz hat ihm fast immer ein paar Liter Stauraum und ein paar Zentimeter für Passagiere voraus.

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