Mitsubishi

Im Test: Mitsubishi Space Star

Der Space Star ist einer der günstigsten Neuwagen, die es in Deutschland zu kaufen gibt: Für die Basisversion verlangt Mitsubishi nur 10.380 Euro. Grund genug, sich den Kleinwagen näher anzusehen.

android, im test: mitsubishi space star

Mitsubishi Space Star: Kleines Auto für kleines Geld. Hersteller

Wie er aussieht: Gar nicht schlecht. Den Space Star als Lifestyler zu bezeichnen, wäre vermessen, solide Kleinwagen-Kost bietet er aber allemal. Die lässt sich auch noch nachwürzen, beispielsweise mit peppiger Farbgebung, das Citrin-Gelb-Metallic leuchtet auch im Novembernebel. Den kecken Dachspoiler mit integrierter Bremsleuchte und die Chromspangen an der Front fährt der knapp 3,85 Meter kurze Fünftürer serienmäßig spazieren, aus dem Zubehörprogramm kann sich der Kunde allerlei Stylingblenden, Dekorfolien, Spiegelcover, Seitenschweller oder Leichtmetallräder aussuchen. Auch eine Karosserietieferlegung wird angeboten.

Wie er eingerichtet ist: Schlicht. Hartplastik findet großflächige Verbreitung, kommt aber nicht ramschig rüber, zumal die Innenraum-Designer auch Klavierlack-Elemente eingestreut haben. Mitsubishi hat uns das Spitzenmodell “Top” zur Verfügung gestellt, es leistet sich schick gemusterte Stoff-Kunstleder-Sitzbezüge, farblich Wagemutige finden wiederum im Zubehörprogramm ein Stylingblenden-Set in Orange.

Die Digitalisierung hat es noch nicht recht bis zum Space Star geschafft, sein Fahrerinstrumentarium bleibt analog, bis auf ein winziges Display, das beispielsweise den Verbrauch und die gefahrenen Kilometer anzeigt, umgeschaltet wird nicht etwa durch Lenkradtasten, sondern durch Druck auf ein kleines Stäbchen.

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Immerhin gibt es einen sieben Zoll großen Touchscreen, der das Infotainment beherbergt. Viele Möglichkeiten hält es nicht vor, nur Radio, Bluetooth-Telefonie und die Smartphone-Inhalte lassen sich ansteuern, letzteren bahnen Android Auto und Apple CarPlay den Weg auf den Bildschirm. So funktioniert auch die Routenführung, ein fest installiertes Navi kommt in der Aufpreisliste nicht vor. Wissen muss man zudem, dass das beschriebene Multimediasystem den ganz oben angesiedelten Modellvarianten “Select +” und “Top” vorbehalten bleibt.

Die Reduzierung aufs Wesentliche hat aber den Vorteil, dass sich der Space Star denkbar einfach bedienen lässt.

Wie viel Platz er hat: Warum sich Mitsubishi für die Vokabel “Space” in der Modellbezeichnung entschieden hat, bleibt rätselhaft. Spacig ist nichts am Space Star, und die räumlichen Verhältnisse entsprechen denen eines Kleinwagens, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Fahrer und Beifahrer sehen sich auf verhältnismäßig schmalen Sitzen platziert, entsteigen dem Wägelchen aber auch nach längerer Fahrt nicht mit eingeschlafenen Gliedmaßen. Hinten kommen nominell drei Passagiere unter, besser, man belässt es bei zweien, das geht dann gut.

Auch der Kofferraum ist mit 235 Litern kleinwagentypisch dimensioniert, nach Umklappen der Rücksitzlehnen tun sich 912 Liter und eine nahezu ebene Ladefläche auf.

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Gut gefallen hat uns die im “Top” serienmäßige Kofferraum-Box unter dem Ladeboden, die in mehrere Staufächer unterteilt ist und sich hochklappen lässt.

Was ihn antreibt: Ein 1,2-l-Dreizylinder-Benziner mit 52 kW/71 PS und 102 Newtonmetern Drehmoment. Wer selbst schalten will, kann dies über ein manuelles Fünfgang-Getriebe tun, alternativ bietet Mitsubishi für die beiden höchsten Ausstattungsvarianten eine stufenlose CVT-Automatik, das erfordert dann einen Aufpreis von 1100 Euro.

Wie er sich fährt: Zunächst einmal ziemlich wendig, durch den Stadtverkehr arbeitet sich der Space Star emsig und beflissen, seine knappen Abmessungen sind wie gemacht für den flinken Spurwechsel und das rasche Rangieren selbst in kleine Parklücken. In den Topmodellen hat eine Rückfahrkamera ein wachsames Auge auf rückwärtige Hindernisse. Müde wirkt der kleinvolumige Sauger nicht, trotzdem ist Schaltarbeit angesagt, um ihn auf Trab zu bringen, das nicht eben üppige Drehmoment von 102 Newtonmetern liegt erst bei 3500 Touren an. Auf der Autobahn muss somit immer wieder in den vierten oder sogar dritten Gang zurückgewechselt werden.

14,1 Sekunden nimmt die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in Anspruch, maximal strebt der Space Star mit 167 Sachen voran, jenseits der Tempo-100-Marke erhebt er vernehmlich die Stimme, während er bei langsamer Gangart erfreulich schweigsam bleibt. Nicht recht glücklich geworden sind wir mit der etwas schwammigen Lenkung.

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Was Assistenzsysteme betrifft, sollte der Kunde keine allzu großen Ansprüche hegen. Neben der erwähnten Rückfahrkamera unterstützen Tempomat, Fernlichtassistent, Spurhalteassistent sowie ein Auffahrwarnsystem inklusive Fußgängererkennung und Notbremsassistent, aber auch da muss man dann schon bei einer höherpreisigen Ausstattungsvariante einsteigen.

Was er verbraucht: Solange wir ihn nicht allzu heftig angespornt haben, sind wir den Space Star mit 4,6 l/100 km gefahren. Musste er auf der Autobahn richtig arbeiten, verfrühstückte er 6,0 l. Im Schnitt konsumierte er 5,2 l.

Was er bietet: Das kommt sehr darauf an, welches Level man wählt. Dem verlockend günstigen Basismodell fehlt noch arg viel – es hat weder Zentralverriegelung noch Radio oder ein Start-Stopp-System, und eine Klimaanlage schon gar nicht. Wer auf solchen, nun ja, Luxus Wert legt, muss mindestens die zweite Ausstattungsstufe “Select” erwerben. Vor allem bleiben die einfachen Varianten von vielen Zusatzoptionen ausgeschlossen.

Die vernünftigste Wahl ist wohl der “Select+”, der bereits Rückfahrkamera, Tempomat, das Smartphone-Link-Infotainment mit 7-Zoll-Touchscreen, ferner Sitzheizung und Leichtmetallräder mitbringt. Das Topmodell legt noch die genannten Fahrassistenten, Bi-LED-Scheinwerfer, ein schlüsselloses Zugangssystem inklusive Start-Stopp-Knopf, elektrisch anklappbare Außenspiegel und Klimaautomatik drauf.

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Was er kostet: Ab 10.380 Euro. Die “Select+”-Variante kommt auf mindestens 14.680, der “Top” auf 17.180 Euro. Das sind Online-Preise, die einen Rabatt von 2000 Euro beinhalten. Zudem gewährt Mitsubishi eine fünfjährige Herstellergarantie.

Was wir meinen: Der Mitsubishi Space Star ist ein nicht mehr ganz taufrischer, aber pragmatischer und verbrauchsgünstiger Kleinwagen, der neben dem Dacia Sandero (9600 Euro) zu den preiswertesten Neuwagen überhaupt zählt. Wer auf eine Ausstattung Wert legt, die über die des spartanischen Basismodells hinausgeht, ist zwar schnell aus dem Preis-Keller raus, kommt aber immer noch mit Konditionen davon, für die es anderswo im Segment nur einen Gebrauchten gibt.

Ulla Ellmer

Die Daten des Mitsubishi Space Star

Antrieb: Frontantrieb, manuelles Fünfganggetriebe

Motor Otto

Hubraum 1193 ccm

Zylinder 3

Leistung 52 kW/71 PS bei 6000/min

max. Drehmoment 102 Nm bei 3500/min

Höchstgeschwindigkeit 167 km/h

Beschleunigung 0 – 100 km/h 14,1 sec

Normverbrauch 4,7 l/100 km

Testverbrauch 5,2 l/100 km

CO2-Emission 108 g/km

Schadstoffnorm Euro 6d

Energie-Effizienzklasse C

Länge 3,85 m

Breite 1,67 m

Höhe 1,97 m

Sitzplätze 5

Gepäckraum 235 – 912 l

Kraftstoff-Tank 35 l

Leergewicht 980 kg

zulässiges Gesamtgewicht 1340 kg

Zuladung 435 kg

Anhängelast 100 kg ungebremst, 200 kg gebremst

Versicherungs-Typklassen 17 (KH), 20 (TK), 18 (VK)

Preis ab 10.380 Euro

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