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Wie smart ist der Dyo?

Der nur 2,87 Meter lange Elektro-Flo Elaris Dyo im Fahrbericht mit Video-Review.

Die noch junge Elektroautomarke Elaris bringt 2023 zwei sehr kleine, zweisitzige Stadtfahrzeuge auf den Markt. Eines davon der der Elaris Dyo. Bei ihm handelt es sich um ein Modell der Marke Dorcen aus China, von wo Elaris die Fahrzeuge zur Verwendung unter eigener Marke bezieht.

2,87 Meter lang ist der Dyo. Nicht nur die übersichtliche Länge, die aber immer noch 17 Zentimeter über dem aktuellen Smart Fortwo EQ liegt, ist für den engen Stadtverkehr prädestiniert. Mit überschaubaren 1,56 Metern in der Breite (Smart 1,66 Meter) verlieren nicht nur enge Gassen, sondern vor allem auch mit SUV vollgequetschte Parkgaragen ihren Schrecken.

Der Elaris Dyo im Video

Video


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Das Karosserie- und Innenraumkonzept des Elaris Dyo bietet keine Überraschungen. Wie auch, dafür wäre im knappen Aufbau kaum Platz. Ein 228 Liter großer Kofferraum nimmt nicht nur Kleine Koffer, sondern auch den Wocheneinkauf nebst Getränkekiste auf. Als Trennung zum Innenraum muss aber ein niedriges Netz reichen. Außerdem muss auch das Ladekabel hier seinen Platz finden. Einen Frunk, also ein Staufach unter der vorderen Haube, gibt es nicht. Hier beansprucht der Elektroantrieb den Bauraum.

Das Cockpit des Elaris Dyo zeigt sich modern mit großen Displays und guter Verarbeitung, schon beim getesteten Vorserienexemplar. Das Infotainmentsystem mit 12,3 Zoll großem nutzt das Android-Betriebssystem. Im Moment sind teil wahllos Apps bis zum Acrobat Reader im Menü zu finden, aber auch Google Maps. Die späteren Serienautos, die ab Februar 2023 in Deutschland erwartet werden, sollen auch die Kopplung des Smartphones via Apple CarPlay und Android Auto erlauben. Das berührungsempfindliche Display setzt Fingerkuppenwünsche schnell um, die verbaute Hardware ist also auf aktuellem Stand der Technik. Hinter dem Multifunktionslenkrad mit richtigen Knöpfen anstelle von Touch-Feldern blickt man auf gut auflösende, digitale Instrumente.

Rund 260 km Reichweite

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Hier wird auch der aktuelle Ladestand der ternären Lithium-Batterie in Prozent angezeigt, dazu die verbleibende Reichweite. 31,8 kWh fasst der Akku im Fahrzeugboden. Beinahe die doppelte Kapazität des Smart Fortwo EQ, bei dem 17,6 kWh reichen müssen. Den Stromverbrauch nach WLTP-Norm gibt Elaris für den Dyo mit 11,9 kWh pro 100 Kilometer an was eine Reichweite von knapp über 260 Kilometern entspricht (Smart nach WLTP-Norm: 125 – 135 Kilometer).

Im Rahmen der ersten Testfahrten konnten wir den Akku nicht leerfahren und wieder komplett aufladen. Eine Angabe zum Durchschnittsverbrauch ließ sich dem Bordcomputer nicht entlocken. Somit bleiben die Reichweitenangaben bei Anbruch und Ende des Testtags zur Berechnung. Mit dem gefahrenen Profil über Landstraßen und durch Ortschaften (ohne reinen Stadtverkehr) ergibt sich eine Reichweite von etwa 280 Kilometern.

Warum nicht dreiphasig mit 22 kW?

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Das dürfte für Pflegedienste, Pizzabooten und Privatkunden, die ein Auto für den urbanen Verkehr suchen, ausreichen. Geladen wird bei Bedarf über CCS mit 20 kW am Schnelllader (45 Minuten von 30 auf 80 Prozent Speicherkapazität). Wechselstrom wird mit höchstens 3,3 kW einphasig verdaut. Nach sechs Stunden an Wallbox oder Ladesäule hat sich der Ladezustand der Dyo-Batterie dann von fünf auf 80 Prozent erhöht.

Angesichts des Einsatzgebiets eines so kleinen Autos im Stadtverkehr wäre die Konzentration auf einen Onboard-Charger für das dreiphasige Laden von Wechselstrom mit bis zu 22 kW gewiss die bessere Alternative als der CCS-Anschluss. So könnte man den Dyo bei Terminen auch in der Stadt recht fix wieder vollmachen.

Knapper Raum, gute Ausstattung

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Dann wieselt der Kurze auf seinen 14-Zoll-Rädern recht flink umher. Dank eines kleinen Wendekreises umkurvt er Verkehrsinseln in nur einem Zug. Die Abstimmung des Fahrwerks passt, dem ersten Eindruck nach. Windgeräusche durch schiefe Dichtungen in den Türen und stark zitternde Gläser in den Außenspiegeln könnten beim Schritt von der Vorserie zum Kundenauto aber gewiss noch nachgebessert werden.

Auf bequemen Sitzen hockt man, als großer Mensch, recht krumm im Dyo. Der Längsverstellbereich ist freilich durch das kurze Format des Autos eingeschränkt. Leider fehlt aber eine Höheneinstellung, sowohl für den Sitz als auch für das Lenkrad. Praktisch ist die Schlüssellos-Funktion für Zugang und Motorstart. Gerade im Liefer- oder Pflegedienst, also bei häufigen Kurzstopps, erspart das die nervige Kramerei nach dem Schlüssel.

Das kostet der Elaris Dyo

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Elaris bietet den Dyo, vor Abzug der Umweltprämie in Höhe von 4.500 Euro, zum Listenpreis von 24.900 Euro an. Dafür bekommt man das Auto in einer vorkonfigurierten Variante mit weißem Lack, Leichtmetallfelgen, Infotainmentsystem, Fahrer- und Beifahrerairbag sowie Rückfahrkamera.

Zusätzliche Sicherheitselemente in Form von Seitenairbags oder Fahrassistenten sind nicht im Angebot. Zur Einordnung des Preises blicken wir erneut zum Smart Fortwo EQ. Der kostet, annähernd ausstattungsgleich in der Version „Passion“ mit Optionspaket für das Multimediasystem 24.865 Euro – also fast genauso viel wie der Elaris Dyo. Zu bedenken ist aber, dass in diesem ein Akku mit fast doppelt so viel Speicherkapazität steckt, der die Reichweite alltagstauglich(er) macht.

Leasen oder kaufen?

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Punkten will Elaris nicht nur mit dem Vertriebs- und Servicenetz über den Partner Euromaster, sondern auch mit günstigen Leasingangeboten. Privatkunden können den Dyo für 24 Monate bei 10.000 Kilometern im Jahr ab 90 Euro im Monat leasen, inklusive Versicherung sind es 130 Euro. Eine zweijährige Mitgliedschaft mit Pannenservice beim AvD (Automobilclub von Deutschland) gibt es bei Kauf und Leasing mit dazu. Nach zwei Jahren hat mal also, sofern man die Kfz-Versicherung mit einrechnet, 3.120 Euro bezahlt. Diese Kalkulation gelingt nur, weil Elaris die Umweltprämie als Anzahlung mit einrechnet. Sie muss aber im Zweifel erst vom Kunden vorgestreckt werden, bis der Antrag beim Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bearbeitet worden ist.

Fazit

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Das Konzept des Elaris Dyo kann funktionieren. Ein kompaktes Stadtauto mit wenig Platzbedarf passt in die Zeit. Die Lade-Hardware dürfte bis zum Serienstart aber gerne noch auf den Einsatzzweck angepasst werden. Letzte Qualitätsmängel sind schnell zu beseitigen. Ein richtiges günstiges Vergnügen ist der Deutsch-Chinese aber angesichts des Listenpreises nicht. Hier sollte man überlegen, ob nicht das Leasing die bessere Wahl ist.

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