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Oldtimer-Schätzchen in Peine? Dieser Verein hat viele davon

Wenn der Winter sich dem Ende neigt und die wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings ins Land ziehen, kann man sie wieder bewundern. Ausgestattet mit einem Saison-Kennzeichen zaubern Oldtimer wieder einen Glanz längst vergessener Zeiten auf die Straßen. Da wetteifern Chromteile und blank polierter Lack um Aufmerksamkeit. Aber bis die Nostalgie-Karossen wieder auf Tour gehen können, bedarf es einer zum Teil langen Restaurationszeit in den zahlreichen zumeist privaten Werkstätten und Garagen. Andere wiederum schließen sich einem Verein an. So freut sich der Förderverein zur Erhaltung Historischer Fahrzeuge Peine (FHF) über 100 Mitglieder und 25 Unterstützer. Mit zahlreichen Autos verschiedener Fabrikate nahmen auch etliche Mitglieder mit ihren Schmuckkästchen am Brawo Mobility Summer 24 in der Innenstadt Peines teil und verliehen der Veranstaltung Glanz.

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Sylvia und Dirk Ziroh zeigen das Infoblatt des Vereins. © FMN | Udo Starke|Sylvia und Dirk Ziroh zeigen das Infoblatt des Vereins. © FMN | Udo Starke

Als nächste Großveranstaltung steigt am Sonntag, 11. August, 10 bis 17 Uhr, das bereits 13. Peiner Oldtimertreffen im Ortspark des Peiner Ortsteils Stederdorf. „Wir rechnen in diesem Jahr mit rund 400 Fahrzeugen. Da ist wieder alles dabei, was zwei oder vier Räder hat. Dazu gehören unter anderem Mopeds, Motorräder, Traktoren, ausrangierte Feuerwehrfahrzeuge und natürlich viele Pkws bis Baujahr 1994“, erzählt der FHF-Vorsitzende Dirk Ziroh, der seit drei Jahren an der Spitze des Vereins steht und die Geschicke leitet.

In Stederdorf gibt es Antworten auf knifflige Oldtimer-Fragen

Zu sehen gibt es bei dem Treffen zahlreiche Zweiräder der Marken NSU, BMW, MZ, Ural, Schwalbe oder Awo, Die Palette bei den Autos reicht von Audi über BMW, VW, Trabant bis hin zu Velorex, Ford Transit, Taunus, Granada, NSU, Prinz und Opel. Und bei den Traktoren glänzen Marken wie Lanz, Unimog, Fendt, Deere, auch ein Italiener wird dabei sein. Die Oldtimerfans werden dabei voll auf ihre Kosten kommen. Denn die Besitzer stehen den Besuchern gern Rede und Antwort bei kniffligen detaillierten Fragen. So kommt man locker ins Gespräch – eines der Ziele der Treffen.

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Zum Fundus gehört auch der tschechische Velorex. © FMN | Udo Starke|Zum Fundus gehört auch der tschechische Velorex. © FMN | Udo Starke

Der Verein besteht aktuell seit 36 Jahren und freut sich über jeden Neuling, der Spaß am Werkeln und Schrauben an alten Fahrzeugen hat. „Ein bisschen technisches Wissen und Geschicklichkeit sind aber auch gefragt“, ergänzt Ziroh, den das Oldtimerfieber 1989 gepackt hat. „Ich musste eine DKW RT 200 H wieder auf Vordermann bringen, die ich erworben hatte. Zwei Jahr habe ich daran gearbeitet, bis das Prachtstück fertig war“, wirft er ein und kann ein gewisses Strahlen in seinen Augen nicht verbergen. Bis heute sei bei ihm die Liebe zu alten Fahrzeugen geblieben.

„Wir sind eine starke Truppe, in der der Zusammenhalt großgeschrieben wird, nicht großspurig, sondern bodenständig und familiär.“

Dirk Ziroh

Verein ist auf der Suche nach einer neuen Halle

Zu Hause ist der Verein noch in der Käthe-Kollwitz-Straße 18 in Stederdorf. Dort beherbergt Ziroh verschiedene Fahrzeuge, die wieder hergerichtet werden sollen. Zudem ist die Halle auch gleichzeitig Vereinsheim, in dem regelmäßige Treffen mit Benzingesprächen stattfinden. „Wir haben hier auch Weihnachtsfeiern gefeiert. Ansonsten treffen wir uns jeweils am ersten Freitag des Monats hier, um uns ausführlich auszutauschen. Neulinge sind gern willkommen. Wir fangen um 18 Uhr an“, erklärt der Vorsitzende, der keinen Hehl daraus macht, seit Jahren auf der Suche nach einem neuen Domizil zu sein. „Bis 2030 müssen wir die Halle verlassen und suchen dringend was Neues“, beschreibt er die Situation.

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Das Krankenfahrzeug transportierte Kriegsversehrte. © FMN | Udo Starke|Das Krankenfahrzeug transportierte Kriegsversehrte. © FMN | Udo Starke

Aber bis dahin bleibt das alte Domizil Treffpunkt Nummer eins. Hier könne man sein Fahrzeug warten und pflegen. Restauriert werden die meisten Fahrzeuge in privaten Räumlichkeiten. Bei Dirk und Sylvia Ziroh findet man auch wahre Schätze. Zum einen gehört zum Fundus ein alter Ford Transit (1972), der einst als Feuerwehrfahrzeug seinen Dienst verrichtete. Dicht daneben steht ein hellblauer Trabant Baujahr 1976. Und dahinter – ein bisschen versteckt – „parkt“ ein Velorex aus tschechischer Produktion des Jahres 1966. Im „Stall“ steht zudem ein Krankenfahrzeug, das zum Transport für Kriegsversehrte eingesetzt wurde.

Das „rostigste Hobby der Welt“

Die Vereinsgeschichte ist schnell erzählt. „Die Gründer hatten erkannt, dass in unserer Region viele Fahrzeuge, Maschinen und Geräte aus den Anfängen unwiderruflich der Schrottpresse zum Opfer fallen würden. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte sich die Idee, gemeinsam alte Fahrzeuge und Geräte zu retten und wieder in den Originalzustand zu versetzen, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben“, blickt Dirk Ziroh zurück. Man erachte es als Aufgabe, den Mitgliedern und denen, die es werden wollen, praktisch und theoretisch zu helfen und historisches Material zu retten. Im Laufe der Jahre seien viele sehenswerte und seltene Fahrzeuge und Geräte durch gemeinsame Arbeit wieder hergestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

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Der alte Ford Transit diente einst als Feuerwehrfahrzeug. © FMN | Udo Starke|Der alte Ford Transit diente einst als Feuerwehrfahrzeug. © FMN | Udo Starke

Ziroh weiter: „Wichtig ist uns, sich gegenseitig zu unterstützen und dem gemeinsamen Hobby zu frönen. Da werden Teile ausgetauscht, lackiert, Sand gestrahlt, geschweißt und Fragen zur Autotechnik gelöst. Wir sind eine starke Truppe, in der der Zusammenhalt großgeschrieben wird, nicht großspurig, sondern bodenständig und familiär. Ob Fahrrad oder Mercedes ist egal. Man kann sich aber auch ohne Fahrzeug im Verein beteiligen.“ Und von Ehrenmitglied Hermann Hoffmann stammt der wahre Spruch: „Wir haben das rostigste Hobby der Welt.“

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