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Neue Elektroauto-Pläne bei VW: MEB-Platform wird überarbeitet, Software 2.0 erst ab 2030

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Bild: Volkswagen (VW-Markenchef Thomas Schäfer bei Vorstellung neuer Elektroauto-Pläne)

Den Umbau des Volkswagen-Konzerns zu einem Elektroauto-Hersteller hat der neue Vorstandschef Oliver Blume anders als bei seinem Amtsantritt in diesem Sommer zum Teil befürchtet nicht abgeblasen – aber bei der Strategie dafür nimmt er nach der Ablösung seines Vorgängers Herbert Diess einige Änderungen vor. Insgesamt scheinen sie in die Richtung von weniger ehrgeizigen Zeitplänen und Investitionen zu gehen. So wird ein neues Werk nach Tesla-Vorbild vorerst doch nicht gebaut, und statt einer neuen Plattform mit moderner Software aus dem eigenen Haus bekommen VW-Elektroautos erst einmal eine Überarbeitung der mit dem VW ID.3 für den ganzen Konzern gestarteten Plattform MEB.

Zwei Elektroautos aus Werk Wolfsburg

Von der geplanten Lebensverlängerung für MEB mit Hilfe einer Überarbeitung hatten im Vorfeld mehrere Medien berichtet, und am Mittwoch machte Volkswagen sie offiziell. Die Transformation des Werks Wolfsburg werde beschleunigt, steht in der Überschrift einer Presse-Mitteilung dazu. Von dem unter Diess geplanten Neubau in der Nähe des Stammwerks ist im Text keine Rede mehr. Stattdessen soll bald die alte Fabrik in Wolfsburg auch Elektroautos produzieren.

In dieses Vorhaben werden im ersten Schritt 460 Millionen Euro investiert, informiert VW. Ab 2023 solle in Wolfsburg zunächst teilweise und ab 2024 vollständig der ID.3 produziert werden, der bald aufgefrischt wird. Ab 2026 soll Wolfsburg dann ein zweites reines Elektroauto bauen. Dieses soll wie ID.4 und ID.5 zum „boomenden SUV-Segment“ gehören. Als Basis für das nächste rein elektrische VW-Modell ist aber anders als bisher nicht mehr die neue Konzern-Plattform SSP vorgesehen, sondern eine Weiterentwicklung von MEB unter der Bezeichnung MEB+.

In diese soll nach VW-Angaben noch einmal substanziell investiert werden. Laut einem Bericht von Autocar ist unter anderem vorgesehen, sie für die Verwendung der neuen Einheitsbatterien des Konzerns vorzubereiten, die zunächst für die SSP-Plattform vorgesehen waren. Das soll Ladeleistungen von 175-200 Kilowatt und Reichweiten bis zu 700 Kilometer möglich machen, beides deutliche Verbesserungen gegenüber den heutigen MEB-Elektroautos. Die Ablösung durch SSP ist laut dem Bericht jetzt frühestens 2028 statt bislang 2025 geplant.

VW-Betriebssystem Ende des Jahrzehnts

Parallel zu diesen Hardware-Verschiebungen sollen auch die vom Blume-Vorgänger Diess angeschobenen Software-Pläne bei VW weniger ehrgeizig werden, berichtete dazu am Montag auto, motor und sport – beides hängt auch eng miteinander zusammen. Im Konzern zentral dafür zuständig ist seit Diess die Einheit Cariad, die bis 2025 das eigene Betriebssystem VW.OS entwickeln sollte, damit aber offenbar überfordert ist. Deswegen habe Blume das Projekt auf Ende des Jahrzehnts verschoben. Für Premium-Elektroautos von Porsche und Audi soll 2023 erst einmal die Version 1.2 der bisherigen Software kommen, beim Infotainment auf Grundlage der Open-Source-Version des Google-Dienstes Android Auto.

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