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Mittwoch Magazin: Pepsis Erfahrungen mit dem Tesla Semi. Volvo baut schon bald letzten Diesel. StoreDot: in 5 Minuten 160 km Laden, aber wo? Aurrigo Auto-Shuttle

Run on Less: Pepsis Erfahrungen mit dem Tesla Semi

Bekanntlich hat PepsiCo als eine der ersten US-Firmen Tesla Semis ins Portfolio aufgenommen. Wer nun glaubt, dass das Unternehmen die Elektro-Zugmaschinen nur für die Kurzstrecke nutzt, der wird durch den Beitrag von Cleanerwatt zu Run on Less eines Besseren belehrt.

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Tesla Semis bei PepsiCo: Derzeit wird mit maximal 750 kW geladen, später sollen es mehr als 1 MW sein. (Fotos: runonless.com by NACFE)

Run on Less

Wir zitieren aus dem Selbstverständnis von Run on Less: „Viele Flotten haben ein oder zwei Elektrofahrzeuge im Einsatz, aber nur wenige haben den Schritt zu 15 oder mehr Fahrzeugen geschafft. Bei dieser Veranstaltung, die wir Run on Less – Electric DEPOT (RoL-E DEPOT) nennen, werden 10 Fuhrparkdepots mit mehr als 15 batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) der Klassen 3 bis 8 in den USA, Kanada oder Mexiko vorgestellt.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus Run on Less – Electric war, dass es bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge um viel mehr geht als nur um die Lkw selbst. Es geht um die Aufladung, die Infrastruktur, die Netzkapazität, die Belastbarkeit usw. Das hat uns auf die Idee des RoL-E DEPOT gebracht, das uns die Möglichkeit geben wird, bewährte Verfahren für die Skalierung von Elektro-Lkw auf Betriebshöfen kennenzulernen und auszutauschen. (…) Unser Ziel ist es, Überlegungen zur Skalierung von Flotten zu erläutern, wie z. B. Ladeinfrastruktur, Zusammenarbeit mit Energieversorgern, Management der Gesamtbetriebskosten, Schulung von Fahrern und Technikern, Lademanagement usw. Außerdem werden wir effektive Partnerschaften zwischen Flotten, OEMs und Versorgungsunternehmen aufzeigen. Außerdem werden wir uns eingehend mit Energieversorgern, Ladegeräten, Konstruktion usw. befassen.“

Sponsoren von Run on Less

Die Sponsoren von Run on Less sind unter anderem PepsiCo, Cummins und SHELL. Zudem kooperiert Run on Less mit NACFE, dem North American Council for Freight Efficiency. Mit anderen Worten, die Daten und Parameter, die bei den Veranstaltungen zusammengetragen werden, kommen direkt aus der Praxis. So auch die von PepsiCos Tesla Semis.

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Typische Parameteraufstellung für 1 Tesla Semi an einem Tag. Man beachte die Ladeintervalle und die Diastanz.

Harter Einsatz 

Klickt man auf die PepsiCo-Resultate der letzten Veranstaltung mit Elektro-Lkw, die Daten von drei verschiedenen Tesla Semis über jeweils 9 Tage aufweist, stellt man schnell fest, dass die Elektro-Lkw tägliche Distanzen, bzw. Durchschnittsdistanzen von bis zu 685 Meilen (1.100 Kilometer) abspulen. Übersetzt auf deutsche Verhältnisse: das ist eine größere Distanz, als die von Kempten/Allgäu nach Flensburg. Ein klassischer Trucker wäre hier mehr als 10 Stunden ununterbrochen unterwegs. Pikant ist, dass hier akribisch alle zugehörigen Daten eines vollen 24-Stunden-Tages aufgelistet werden. Beispielsweise der Anteil der reinen Fahrzeit, der Ladestopps, der Ruhe- und Wartezeiten. Auch die Geschwindigkeiten der Lkw werden aufgeschlüsselt. So schaffte besagter Semi (Tesla1, Tag 2) 89,3 % der Fahrtzeit mit einer Geschwindigkeit von mehr als 80 km/h.

Auf speziellen Diagrammen werden die Batterieladung und die Geschwindigkeit dargestellt, und auch die Anzahl der Ladestopps werden festgehalten.

Einige Eckwerte

Man schätzt, dass die nutzbare Batteriekapazität des Tesla Semi bei 850 – 900 kWh liegt. US-Trucker dürfen 11 Stunden ununterbrochen fahren, müssen aber in der Regel nach 8 Stunden wenigstens eine 30-Minuten Pause einlegen. Nach 14 Stunden Fahrt ist erst einmal Schluss für den Rest des Tages.

Der Semi braucht für eine komplette Ladung von 0 auf 100% rund 2 Stunden Zeit. PepsiCo benützt hierzu 750-kW-Lader, Tesla will zukünftig mit der neuen Generation Laden mit bis zu 1 MW ermöglichen. Das Laden von etwa 6% SOC auf 98,6% SOC dauerte laut Diagramm beim obigen Fahrzeug 139 Minuten. Das ist tatsächlich beeindruckend.

e-engine meint: Wenn man diese Parameter analysiert, wird schnell klar, dass es der Wasserstoff selbst im Langstrecken-Lkw immer schwerer haben wird. Mit jeder Verbesserung der Batterietechnologie, und damit Steigerung der gravimetrischen und volumetrischen Energiedichten, wird die Brennstoffzelle immer unwahrscheinlicher als Lösung für den Schwerlastverkehr werden. Im Kurz- und Mittelstreckenbetrieb ist der Wasserstoffantrieb ohnehin schon abgemeldet. Fragt sich nur, wie Deutschland mit diese Erkenntnis vor dem Hintergrund der unglaublich schlechten Energiepolitik umgehen wird. Energiepreise und Lkw-Ladeinfrastruktur bekommen hier eine besondere Relevanz. Auf beiden Gebieten schläft man hierzulande weiter und begnügt sich, wie so oft, mit Lippenbekenntnissen.

Cleanerwatt | Beeindruckende Tesla Semi-Daten über PepsiCo-Flotte veröffentlicht

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Volvo wird Anfang 2024 den letzten Diesel-Motor fertigen. Für die Skandinavier geht damit eines der heute umstrittendsten Kapitel zuende.

Aus für Volvo-Dieselmotoren in rund 3 Monaten

Volvo Cars stellt die Produktion von Dieselmotoren ein: Anfang 2024 wird der letzte Selbstzünder des schwedischen Premium-Automobilherstellers gefertigt. Mit der Bekanntgabe im Rahmen der Climate Week in New York (bis 24. September 2023) unterstreicht das Unternehmen seine ehrgeizigen Ziele: Ab 2030 will Volvo ausschließlich Elektroautos verkaufen und so bis 2040 zum klimaneutralen Unternehmen werden – einer der ehrgeizigsten Transformationspläne in der traditionellen Automobilindustrie.

Die Einstellung der Produktion ist der nächste, logische Schritt: Bereits im vergangenen Jahr hat Volvo angekündigt, aus der Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren auszusteigen und entsprechende Budgets für Forschung und Entwicklung anderweitig einzusetzen. Im November 2022 wurden zudem die Anteile an Aurobay, dem Joint Venture, in dem das verbliebene Verbrennergeschäft angesiedelt war, verkauft.

Veränderte Situation

Die Entscheidung, den Dieselmotor Anfang 2024 vollständig einzustellen, zeigt, wie schnell sich sowohl die Automobilindustrie als auch die Kundennachfrage angesichts der Klimakrise verändern.

Noch vor vier Jahren war der Dieselmotor bei Volvo und den meisten anderen Autoherstellern in Europa die bevorzugte Antriebsvariante. Die meisten der im Jahr 2019 verkauften Volvo Modelle in Europa waren mit Dieselmotor unterwegs, während elektrifizierte Modelle erst in den Anfängen steckten. Dieser Trend hat sich seitdem weitgehend umgekehrt – getrieben von einer veränderten Marktnachfrage, strengeren Emissionsvorschriften und dem zunehmenden Fokus auf Elektrifizierung. Die Mehrheit des europäischen Volvo Absatzes entfällt inzwischen auf elektrifizierte Modelle – mit reinem Elektro- oder mit Plug-in-Hybridantrieb.

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Israelisches Start-up StoreDot und sein CEO Dr. Doron Meyersdorf: erste Produktionschargen der XFC-Batterie, die in nur 5 Minuten eine Ladung für 100 Meilen aufnehmen kann, werden an die wichtigen OEMs der Welt ausgeliefert.

StoreDot: Schnellladende Batterien genau so wichtig wie Ladeinfrastruktur

Eine adäquate Ladeinfrastruktur wird oft als Hauptkatalysator für die Massenakzeptanz von Elektrofahrzeugen angesehen, doch das israelische Start-up StoreDot glaubt, dass neue Batterietechnologie ebenso wichtig ist. Erst das Extreme Fast Charging (XFC) und eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur werden in Kombination die Massenakzeptanz von Elektrofahrzeugen ermöglichen.

Angst vor dem Aufladen – Ladeweile

Da die meisten Autofahrer nach wie vor die Angst vor dem Aufladen als Hauptentscheidungsfaktor für den Umstieg von Benzin- auf Elektrofahrzeuge nennen, wird die Einführung der Infrastruktur oft als Hauptkatalysator für die massenhafte Einführung von Elektrofahrzeugen angesehen. Bei StoreDot ist man jedoch der Meinung, dass sich das Gleichgewicht nun verschoben hat.

Mit der jüngsten Einführung von Hochleistungs-Ladegeräten ist der Bedarf an XFC-Batterietechnologie für E-Fahrzeuge auf der Straße gestiegen. Diese beiden Komponenten – Batterietechnologie und Hochleistungs-Ladeinfrastruktur – sind nun miteinander verwoben und bilden eine Synergie, die die Massenakzeptanz von E-Fahrzeugen ermöglichen kann.

StoreDot liefert derzeit Muster seiner 100in5-Siliziumbatterien aus, die in der Lage sind, in nur fünf Minuten eine Ladung für 100 Meilen oder 160 km zu liefern. Da die Technologie von StoreDot von weltweiten OEM-Partnern getestet und validiert wird, ist die Massenproduktion nun auf dem richtigen Weg, und das Unternehmen geht davon aus, dass seine Batteriezellen ab 2025 auf breiter Front zum Einsatz kommen werden.

e-engine meint: Dr. Doron Meyersdorf, CEO von StoreDot, hat die Problematik richtig erkannt. „Die Angst vor dem Laden bleibt ein Haupthindernis für die Masseneinführung von Elektrofahrzeugen. Dennoch ist die Fähigkeit des Fahrzeugs, schnell zu laden, für potenzielle Nutzer von Elektroautos ebenso wichtig wie die Verfügbarkeit von leistungsstarken Ladestationen. “ Und wieder zeigt sich, dass hierzulande weiter getrödelt wird – von den Energiepreisen beim Ultra-Schnellladen wollen wir hier erst gar nicht reden.

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Wenn sich Batman einen Bus gegönnt hätte … Der Aurrigo Auto-Shuttle hat eine ganz rustikale Formensprache …

Aurrigo: mit einem „Stealth-Bus“ ins EU Living Lab for Autonomous Vehicles

Der UK-Spezialist für Verkehrstechnologie-Lösungen, Aurrigo International, hat gesterm seine führende Rolle in dem von der EU finanzierten Living Lab for Autonomous Electric Vehicles bekannt gegeben. Zunächst werden die elektrischen Auto-Shuttle-Fahrzeuge des Unternehmens noch mit einem Sicherheitsfahrer an Bord betrieben. Endziel sei, so das Unternehmen, eine Fernüberwachung durch einen Remote-Supervisor zu nutzen, was eine neue Ära der autonomen Fortbewegungsmittel im öffentlichen Verkehr einläutet.

Das Projekt läuft in den europäischen Städten Prag, Brünn und Milton Keynes und wird in Zusammenarbeit mit der Industrie, Betreibern, Städten und dem University College London als Projektleitung durchgeführt.

Profundere Erfahrungen durch Einsatz in mehreren Ländern

Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Städten in mehr als einem Land sammeln die Teilnehmer Erfahrungen mit verschiedenen Arten von Straßenlayouts, Straßenbedingungen und der Einstellung der Öffentlichkeit zum autonomen Fahren. In dieser Phase des Projekts wird auch die Integration mit den in diesen Städten verwendeten Reiseplanungsanwendungen untersucht.

Die Aurrigo-Technologiesuite im Auto-Shuttle kombiniert LiDAR und Kameras mit einer eigens entwickelten Software, um dem Auto-Shuttle ein konstantes 3D-Allwetterbild seiner Umgebung zu liefern und so die Sicherheit und Effizienz zu erhöhen.

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Unter anderem werden die Aurrigo Auto-Shuttles auch in Prag getestet. Noch fährt ein Fahrer mit, der im Gefahrenfall eingreifen kann. In Zukunft soll der Shuttle komplett autonom fahren.

Ziel: Steigerung der Lebensqualität der Bürger

Bani Anvari, Professor für intelligente Mobilität am University College London, erläutert die Ziele des LivingAPT-Projekts: „Städte stehen vor Herausforderungen wie der Reduzierung von Emissionen, der Verbesserung der Sicherheit und Mobilität von Radfahrern und Fußgängern sowie der Steigerung der Lebensqualität der Bürger. Fahrerlose Shuttles oder Pods können für die Städte einen Wendepunkt darstellen, da sie viele dieser Herausforderungen angehen. Allerdings fehlt es den derzeitigen Lösungen an einem übertragbaren Rechts- und Sicherheitsrahmen für die europäischen Städte. Die geringe öffentliche Akzeptanz in Kombination mit hohen Investitionen in die neue Technologie (einschließlich Versicherung und Sicherheitsfahrer) stellt für viele Städte ein Hindernis für die Einführung dar.“

Fotos: Cleanerwatt (Youtube Stills), runonless.com/NACFE, istock, StoreDot, Aurrigo International

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