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„Jeder wollte ihn haben“: 50 Jahre Golf - Oldtimer-Sammler begeistert von altem Exemplar

„Jeder wollte ihn haben“: 50 Jahre Golf – Oldtimer-Sammler begeistert von altem Exemplar

„jeder wollte ihn haben“: 50 jahre golf - oldtimer-sammler begeistert von altem exemplar

Hat 42 Jahre auf dem Buckel, ist aber absolut in Schuss: Der lhasa-grüne VW Golf GTI, Baujahr 1982, ist das Lieblingsstück in der Oldtimer-Sammlung des Kfz-Meisters Engelbert Stapf. 2000 Kilometer fährt Stapf „nur zum Spaß“

Vor 50 Jahren rollte das erste VW-Golf-Modell vom Band. Ein Exemplar von 1982 steht in der Garage des Geltingers Engelbert Stapf. Nach wie vor ist der Kfz-Meister von dem Wagen begeistert.

Geretsried/Wolfratshausen – Den Schlüssel hat er schon viele Male in das Zündschloss gesteckt und ihn gedreht. Enttäuscht wurde Engelbert Stapf selten. „Mal schauen, ob er heute so will wie ich“, sagt der Kfz-Meister und Oldtimer-Liebhaber beim Besuch unserer Zeitung. Im Herbst vergangenen Jahres hatte Stapf den VW Golf GTI in seiner Garage in Gelting abgestellt.

Der kleine Flitzer, Baujahr 1982, lässt seinen Besitzer nicht im Stich. Stapf dreht den Zündschlüssel. Sofort springt der Vierzylindermotor an. Glückwunsch! An diesem Dienstag feiert der Golf Geburtstag: Vor 50 Jahren rollte das erste Modell in Wolfsburg vom Band.

50 Jahre Golf: Kfz-Meister nach wie vor von seinem Wagen fasziniert

Stapf ist nach wie vor von seinem Golf 1 fasziniert. Der Kfz-Meister fährt seinen Liebling aus der Garage, stoppt und steigt begeistert aus. Der Kaltstart aus dem Winterschlaf ist ohne Probleme geglückt. „Mit wie vielen Autos kann man das so machen?“, fragt Stapf – und gibt selbst die Antwort: „Wahrscheinlich nur mit wenigen.“

Etwa 2000 Kilometer legt der 58-jährige Wolfratshauser jährlich mit dem Volkswagen zurück. Seinen GTI bewegt er nach eigenen Worten „nur zum Spaß“, im Alltag ist er mit einem anderen Auto unterwegs. Warum nur 2000 Kilometer? „Wenn ich zu viel mit dem Golf fahre, werden die anderen Oldtimer in meiner Sammlung neidisch“, witzelt Stapf. In seiner Kfz-Werkstatt in Gelting steht unter anderem noch ein Porsche-Klassiker.

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Stapf ist einer von vielen Fans, die der Kassenschlager aus dem Hause VW weltweit hat. Am 21. Mai 1974 begann die Produktion des Golf – niemand hätte gewettet, das bis heute 37 Millionen Exemplare verkauft wurden. Aktuell ist es die achte Modellreihe des Golf, die auf den Straßen unterwegs ist. Es sind nicht die Verkaufszahlen, die Stapf beeindrucken.

„Das Verhältnis von 110 PS Leistung zu einem Gewicht von nur rund 850 Kilogramm ist einfach Wahnsinn. Das ist mit nichts heute zu vergleichen.

Kfz-Meister Engelbert Stapf

Er kommt ins Schwärmen, wenn er von der Fahrdynamik seines Ur-Golfs spricht. „Das Verhältnis von 110 PS Leistung zu einem Gewicht von nur rund 850 Kilogramm ist einfach Wahnsinn. Das ist mit nichts heute zu vergleichen. Es ist wie Gokart fahren. Alles passiert direkt.“ Der passionierte Autofahrer besaß bereits mehrere Volkswagenmodelle. Die Affinität zum Golf ist aber am größten. „Er ist ein Klassiker, der seine Zeit geprägt hat. Jeder wollte einen haben.“

Seinen „Gran Turismo Injektion“ hat er 2012 gekauft. 1982 wurde der kleine, kantige Flitzer gefertigt. Es war ein automobiler Traum, den sich der Wolfratshauser erfüllte. Als er nicht mehr jeden verdienten Euro in seine Kfz-Werkstatt stecken musste, machte er sich auf die Suche nach einem Oldtimer-Golf. Das Modell, das ihm am meisten zusagte, fand er in Norddeutschland. Bis an die dänische Grenze fuhr Stapf, weil es eben dieser GTI sein sollte.

50 Jahre Golf: „Ein Klassiker, der seine Zeit geprägt hat“

„Man muss bei Autos in diesem Alter ein wenig suchen, bis man einen in einem idealen Zustand findet. Es sind viele unterwegs, auf die über die Jahre nicht genug Acht gegeben wurde.“ Mittlerweile hat sein Golf 42 Jahre auf dem Buckel, 115 000 Kilometer auf der Uhr und trägt ein Oldtimer-Kennzeichen: WOR VW 1 H. Noch immer glänzt der dunkelgrüne Lack. „Lhasa-Grün“, die Original-Lackierung, betont der Experte.

Apropos: Der GTI war stets gefundenes Fressen für Autotuner. Fette Reifen, zusätzliche Spoiler an der Front oder an der hinteren Dachkante aufgebohrte Motoren. Das sind für den 58-Jährigen unverzeihliche Sünden. Wenn Golf 1, dann bitte im Originalzustand. So stellt er ihn wieder in seine Garage. Bis zur nächsten Ausfahrt. Von Michael Schille

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