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Historische Fahrzeuge glänzen auf THW-Übungsplatz

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Einer schöner als der andere: Die chromblitzenden Kleinwagen treffen in Barme auf Fans.

Rund 60 historische Fahrzeuge der Marke Lloyd und andere Oldtimer zogen in Barme alle Blicke auf sich. Die Lloyd-Tage lockten zahlreiche Besucher an. Ein besonderes Fahrzeug entpuppte sich als Highlight und Geheimtipp unter den Ausgestellten.

Barme – Der Wasserübungsplatz des THW-Ausbildungszentrums in Barme verwandelte sich in einen Catwalk für rund 60 historische Schätzchen der legendären Automobilmarke Lloyd sowie für einige Oldtimer anderer Marken. Der Anlass: Die Lloyd-Tage fanden diesmal in Nienburg statt und die Ausfahrt der Liebhaber der deutschen Kleinwagenmarke wurde am Sonntag zum Wasserübungsplatz des THW in Barme unternommen.

Dort konnten Interessierte die automobilen Hingucker bestaunen, während deren Besitzer und ihre Begleiter die historische Lehrsammlung zum Wasserdienst im THW am Wasserübungsplatz in Augenschein nahmen. Die begehrtesten Schätzchen bei den Automobilen waren unter anderem die Modelle Lloyd Alexander TS 600, eines der ersten Fahrzeuge, das nach dem Zweiten Weltkrieg die Menschen mobilisierte.

Hier weckte bei Kennern der automobilen Szene insbesondere ein Unikat, ein Lloyd Alexander Roadster Baujahr 1957, großes Interesse und Begierde: ein Eigenbau einer früheren Lloyd-Fahrzeugvertretung. Der Besitzer, Lothar Harms aus Viersen, erzählte, wie er erst nach langen Jahren des Wartens in den Besitz des 25 PS-starken Hinguckers gekommen ist, den er 2015 kaufte, im Jahr darauf restaurierte, aber bereits 1990 in einem privaten Museum bei Neuwied entdeckt hatte. „Damals wollte der Besitzer das Fahrzeug nicht verkaufen, aber ich habe ja Geduld“, schmunzelte Harms, der seit 1985 bekennender Lloyd beziehungsweise Borgward-Fan ist und drei Fahrzeuge dieser Marken besitzt.

Mit ihrem Lloyd Alexander, der mittlerweile 49 Jahre auf dem automobilen Buckel hat, haben Manuela und Peter Finsterer aus München am Treffen der Lloyd-Freunde teilgenommen. „Das Fahrzeug befindet sich seit meinem 18. Geburtstag in meinem Besitz. Es war 1975 mein erstes Auto“, erzählt der Besitzer, der den 25 Pferdestärken seines Lloyd aus Sentimentalität die Treue hält und das Fahrzeug 2020 aufwendig restauriert und vollkommen neu aufgebaut hat. „Seitdem hat er mehr Pfiff“, meint das Ehepaar, da der Oldie auch einen neuen Look durch die türkisfarbene Lackierung und die Sitzpolsterbezüge im Zebralook bekommen hat.

Für Aufmerksamkeit haben aber auch einige Fremdfahrzeuge gesorgt. Etwa das 62 Jahre alte Goggomobil von Maria und Hajo Noll aus Boppard, die in einem Tagebuch die siebenjährige Restauration des Wägelchens festgehalten haben. Das Paar nahm mit den beiden Möpsen Murmel und Meilo an den Lloyd-Tagen teil und genoss das Interesse, das ihr top-gepflegtes Mini-Fahrzeug weckte.

Das Goggomobil habe er gekauft, als er noch keine Garage hatte, und zwar, weil es das einzige Fahrzeug war, das er auf der Seite liegend durch ein kleines Gässchen in seine Werkstatt tragen konnte. „Und dann ist es mein Therapiefahrzeug geworden“, sagt Noll. Zu jener Zeit sei er an Kehlkopfkrebs erkrankt gewesen und habe das Arbeiten an dem Fahrzeug gebraucht, um sich von dunklen Gedanken und seinen Ängsten abzulenken. „Der Goggo war mein stummer Zuhörer“, so Noll, der neben dem Goggomobil noch einen Trabant 601 aus 1986, einen VW-Käfer aus 1983 und einen Lloyd Alexander TS sein eigen nennt.

Noch mehr Fotos von den automobilen Raritäten unter www.Kreiszeitung.de.

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