Eine Hand hält ein Deutschlandticket.
Infrage kommt die Prämie für Bürgerinnen und Bürger, die ihren Erstwohnsitz in Frankfurt haben und ihr Auto mit Verbrennungsmotor vor maximal drei Monaten verschrottet oder an eine haushaltsfremde Person verkauft oder verschenkt haben. Ob es sich dabei um den Erst-, Zweit- oder Drittwagen handelt, spielt dabei keine Rolle.
«Gerade in den innenstadtnahen Stadtteilen sind die Fahrzeuge, die noch im Privatbesitz sind, oft mehr Stehzeuge als Fahrzeuge – stehen nämlich eigentlich die ganze Woche mehr oder weniger herum», sagte Siefert. Die Stadt wolle mit dem Deutschlandticket den Umstieg vom privaten Pkw auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel erleichtern. «Wir hoffen sehr, dass das Pilotprojekt hier in Frankfurt auf eine gute Resonanz stößt», sagte der Grünen-Politiker.
Abmelde-Prämie auch in Marburg
Eine rein digitale Antragsstellung ist bisher nicht möglich – unter anderem, weil ein Auszug aus dem Fahrzeugregister vom Kraftfahrt-Bundesamt nötig ist. Siefert zufolge ist auch das Thema Datenschutz ein Grund: «Wir hätten es lieber digital gemacht, das geht aber nicht». Um die Prämie zu erhalten, müssen Interessierte unter anderem die Auto-Abmeldung nachweisen und einen Antrag auf die Umweltprämie stellen, ehe sie die Chipkarte mit dem Deutschlandticket erhalten.
Mobilitätsdezernent Siefert betonte, dass ein Umstieg vom Individualverkehr für eine Stadt wie Frankfurt die logische Konsequenz sei, um Verkehrsansprüche erfüllen zu können. So nehme der Autoverkehr im Verhältnis deutlich mehr städtischen Raum ein.
Auch die Stadt Marburg hatte jüngst eine Abmelde-Prämie für Autos eingeführt. Wer dort für ein Jahr seinen Privatwagen abmeldet oder abschafft, bekommt eine Prämie im Wert von bis zu 1250 Euro. Mit einem Gutschein können die Menschen in der mittelhessischen Stadt ein Jahr lang Carsharing nutzen, mit Bus und Bahn fahren oder in Geschäften und in der Gastronomie bezahlen.