In Germersheim lagert Mercedes eine halbe Million Ersatzteile und verschickt sie von dort in die Welt. Auch die Teile für Klassiker kommen von dort.
© Mercedes-Benz Global Logistics Center Germersheim Insel Grün
Das Global Logistics Center von Mercedes-Benz auf der Insel Grün beim pfälzischen Germersheim ist auf dreieinhalb Seiten vom Rhein und Altrheinarmen umgeben.
© Mercedes-Benz Global Logistics Center Germersheim
Germersheim ist eins von zwei Zentrallagern, die Mercedes für die Ersatzteilversorgung betreibt. Ein weiteres steht in Tuscaloosa in den USA.
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Jeden Tag bewegen die Mitarbeiter in Germersheim 1.700 Tonnen Material.
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Mercedes betreibt das Ersatzteillager seit 1990 und hat es 2020 mit einem 42 Meter hohen Hochregallager erweitert.
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Die Hallen auf der Insel Grün haben eine Fläche von über 600.000 Quadratmeter.
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Etwa eine halbe Million Ersatzteile lagern in den Hallen.
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Innerhalb von 24 Stunden sind die meisten Ersatzteile beim Kunden.
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Autonom fahrende Flurförderfahrzeuge huschen durch die Hallen, ein blauer Spot auf dem Boden kündigt die Fahrzeuge an.
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Das teuerste Ersatzteil? Ein Carbon-Monocoque für den SLR, es kostet 250.000 Euro. Das größte Einzelteil ist ein 2,40 Meter langer Maybach-Kotflügel.
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Nein, der Stern ist nicht das gefragteste Ersatzteil bei Mercedes-Benz. Am häufigsten verlässt eine Schraube für den Auspuffhalter das Global Logistics Center (GLC) in Germersheim. Eine halbe Million Teilenummern sind in den Hallen gelagert, die genormte Schraube ist eine davon.
Lieferzeit: 24 Stunden
Jeden Tag liefern 430 Lastwagen Teile nach Germersheim. Was reinkommt, wird ausgeladen, sortiert, verteilt, gelagert und wieder verschickt: 380, meist größere Lastwagen verlassen täglich das Ersatzteillager. Innerhalb von 24 Stunden sind die meisten Ersatzteile beim Kunden.
Die günstige Lage auf der Insel Grün im pfälzischen Germersheim hilft dabei: Über Bundesstraße und Autobahn ist der Frankfurter Flughafen nur 117 Kilometer entfernt und der Rhein liegt praktisch vor der Tür: An dreieinhalb Seiten ist das einstmals größte Industriegebiet Deutschlands vom Rhein und Altrheinarmen umgeben. Mercedes hat das Grundstück 1983 gekauft und 1990 das damals weltgrößte Ersatzteilzentrum eröffnet. Seit 2020 stapelt ein automatisiertes Hochregallager bis zu 42 Meter hoch.
Das Ersatzteil für das älteste Fahrzeug ist ein Öler für den Benz Patent Motorwagen von 1886. Das teuerste Ersatzteil? Ein Carbon-Monocoque für den SLR, es kostet 250.000 Euro. Das größte Einzelteil ist ein 2,40 Meter langer Maybach-Kotflügel.
Ersatzteile für Alltags-Youngtimer und Flügeltürer
Für den Maybach der Baureihe 240 ist die Mercedes-Benz Heritage GmbH zuständig. Wie übrigens für alle Modelle, die mindestens 15 Jahre aus der Produktion sind. Die Bandbreite reicht “vom Youngtimer im Alltagseinsatz bis zum Flügeltürer”, erläutert Thomas Euchner, der das Klassik-Ersatzteilgeschäft leitet.
Lange Lagerzeiten können zur Herausforderung werden, denn Lagerfläche kostet Geld. Außerdem sind Gummidichtungen oder Elektronikbauteile nicht unbegrenzt haltbar. Das heißt: Es können auch mal Teile fehlen. Man fokussiere sich auf populäre und ikonische Baureihen, so Euchner.
Nachfertigung auch mit 3D-Druck
Doch wenn es einen Bedarf gibt, und zum Beispiel eine Nachfertigung wirtschaftlich sinnvoll erscheint, würde diese ausgeschrieben, das Teil getestet und neu ins Programm genommen. Auch aufbereitete Ersatzteile oder 3D-Druck können eine Alternative sein. Beim Nachfertigen helfen originale Konstruktionsunterlagen aus dem umfangreichen Konzernarchiv und die Fahrzeugsammlung.
Den Stern bietet Mercedes übrigens in 42 Varianten an.