- Regenwetter erschwerte die Messungen
- Kontrolle vor Kindergarten in Korbach
- Messgerät spielt Daten aus
Wer zu schnell ist, zahlt
Speedmarathon in Waldeck-Frankenberg: Mit 118 durch 70er-Zone
Beim bundesweiten Speedmarathon sind am Freitag auch an mehreren Straßen in Waldeck-Frankenberg Verkehrsteilnehmer geblitzt worden.
Waldeck-Frankenberg – Allein bis Freitagmittag kontrollierte die Polizei im Landkreis rund 1000 Fahrzeuge. Fünf Prozent der Autofahrerinnen und -fahrer seien zu schnell gewesen. Auch die Kommunen beteiligten sich an der Aktion. Einige Messstellen waren bekannt gegeben worden, andere jedoch nicht
Der Großteil der kontrollierten Verkehrsteilnehmer fuhr mit angemessener Geschwindigkeit, doch etliche wurden direkt angehalten. So muss ein Fahrer beispielsweise nicht nur Bußgeld zahlen aufgrund von zu hoher Geschwindigkeit in einer 30er-Zone in Korbach, sondern es droht ihm auch ein Punkt in Flensburg, weil ein kleines Kind auf der Rückbank ohne Sitzerhöhung und ohne jegliche Sicherung mitfuhr.
Regenwetter erschwerte die Messungen
Mehrere Teams der verschiedenen Dienststellen plus der Verkehrsdienst waren am Freitag an zehn Stellen im Landkreis unterwegs, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu messen. Das Regenwetter erschwerte die Bedingungen. „Wenn viel Wasser in der Luft ist, werden die Messungen ungenau“, erklärte der Polizeioberkommissar Andreas Christ bei einer Kontrolle in der Jakob-Wittgenstein-Straße in Korbach. Das führte dazu, dass die Messung dort kurzerhand abgebrochen wurde.
Die Polizei hatte im Voraus angekündigt, wo geblitzt werden würde. Dort wurde schließlich jedoch nur zeitweise und nicht den ganzen Tag lang kontrolliert. An anderen Stellen wurde spontan und unangekündigt geblitzt.
Bei der Aktion soll das Bewusstsein für die Gefahren zu schnellen Fahrens im Straßenverkehr geschärft werden. Nicht angepasste Geschwindigkeit gilt als die häufigste Todesursache im Straßenverkehr.
Kontrolle vor Kindergarten in Korbach
Am Kindergarten Schatzinsel in Korbach gilt Tempo 30. Viele der Autofahrer, die aus der Enser Straße in die Jakob-Wittgenstein-Straße einbiegen, sind äußerst langsam unterwegs. Andere überschreiten das Tempolimit geringfügig. Ein Verkehrsteilnehmer fährt 36 km/h. Sechs km/h zu schnell, aber er kommt gerade noch ohne Strafe davon.
Denn diese Überschreitung ist tolerabel, erklären die Beamten vor Ort. 3 Kilometer pro Stunde werden bei der Berechnung stets abgezogen, und erst ab weiteren 6 km/h gilt die erlaubte Geschwindigkeit als offiziell überschritten. Ein Polizeibeamter in leuchtender Signalkleidung winkt diejenigen Autofahrer aus dem Verkehr, die in dieser 30er-Zone mit 39 km/h und mehr erwischt werden.
Zwei seiner Kolleginnen kontrollieren Führerscheine und Fahrzeugpapiere und sehen auch, ob Fahrer und Beifahrer im Auto richtig angeschnallt sind. Bei bis zu zehn km/h Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts drohen 30 Euro Bußgeld, ein Tempoverstoß von bis zu 15 km/h kostet 50 Euro, und wer bis zu 20 km/h zu schnell fährt, muss 70 Euro zahlen, und so fort. Letzteres wird schriftlich festgehalten und zur Anzeige gebracht, erläutert einer der Polizeibeamten.
Messgerät spielt Daten aus
Der Polizeioberkommissar Andreas Christ bedient das Messgerät. Die meisten, die geblitzt und angehalten werden, geben sich einsichtig. Einer zückt sofort einen 50-Euro-Schein, noch bevor er überhaupt aufgefordert wird, ein Bußgeld zu zahlen. Viele ärgern sich, und einzelne hinterfragen die Strafe, die ihnen droht. Andreas Christ sagt: „Ich kann ihnen die Messung am Gerät zeigen und es ihnen erklären.“