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Neuer BMW iX2 übersteht ungeplanten "Heute"-Crashtest

BMW iX2 xDrive30 im “Heute”-Test

BMW bringt mit dem neuen iX2 einen waschechten Elektro-SUV auf den Markt. “Heute” hat ihn getestet – das Auto blieb allerdings nicht ganz heil.

Die Münchner schicken einen neuen SUV ins Rennen. Der X2 hat sich mittlerweile in seiner zweiten Generation im Vergleich zu seinem Vorgänger stark verändert. Die neue Coupé-Form knüpft an seine größeren Markenbrüder an und basiert technisch auf einem X1. Den BMW X2 gibt es sowohl als Verbrenner, als auch mit einem reinen Elektroantrieb. “Heute” testete die Top-Version mit Ladekabel und 313 PS auf Herz und Nieren.

BMW polarisiert mit seinen jüngsten Modellen und spaltet die eigene Fan-Gemeinde: Sieht der iX2 nun gut aus oder nicht? Über das Design lässt sich streiten, über Geschmack bekanntlich nicht. Eines muss man den Münchner jedoch lassen: Sie gehen mit der neuen Designsprache eigene Wege und setzen sich so deutlich von der Konkurrenz ab. Das kleinste SUV mit der coupé-artigen Linie zieht jedenfalls die Blicke auf sich.

Von außen ist der iX2 natürlich sofort als BMW erkennbar. Das M-Paket mit der Shadowline rundet das ganze sportlich ab. Die hochmodernen LED-Scheinwerfer leuchten die Straße bei nächtlichen Fahrten ideal aus. Entgegenkommende Fahrzeuge werden dabei einzeln aus dem Lichtkegel ausgeschnitten – so blendet man auch mit eingeschaltetem Fernlicht andere Autofahrer nicht. Zudem leuchtet auch noch die BMW-Niere in der Front – der Hersteller nennt das “iConic Glow”.

Im Innenraum setzt sich das sportlich-moderne Design fort. Die Sitze bieten nicht nur tollen Seitenhalt, sondern sind auch noch äußerst bequem. Auf Wunsch haben diese sogar eine Massagefunktion. Das Infotainmentsystem mit dem großen gebogenen Bildschirm kennt man bereits aus anderen Modellen: Es ist übersichtlich und nach kurzer Zeit leicht bedienbar. Manchmal wünscht man sich, dass es etwas schneller auf gewisse Eingaben reagieren würde.

Darunter findet man eine vertikale Ablage für das Smartphone, die das Handy gleichzeitig kabellos lädt. Besonders praktisch dabei: Der Bildschirm ist für den Fahrer immer ablesbar. Zudem gibt es vier leistungsstarke USB-C-Anschlüsse. Unter der Mittelarmauflage findet man ein flaches Staufach – darunter verbirgt sich allerdings noch genug Platz für diverse Gegenstände. Insgesamt wirkt das Cockpit minimalistisch und modern.

Das Head-Up-Display ist sehr gut ausgebaut und zeigt nicht nur die wichtigsten Fahrdaten, sondern auch eine Navi-Karte an. Um auch ganz sicher zu gehen, dass man die richtige Ausfahrt nimmt, hilft einem zusätzlich die Virtual-Reality-Routenführung.

Für die entsprechende Soundkulisse im Innenraum sorgt nicht nur die wunderbar klingende Harman Kardon Musikanlage (um 545 Euro), sondern auch die unterschiedlichen Motorsounds. Eine Spielerei, macht aber Spaß!

In der schwebenden Mittelkonsole sind alle wichtigen Funktionen per Knopfdruck schnell bedienbar. Besonders praktisch ist auch der Drehregler für die Musiklautstärke. Vorne ist für diese Fahrzeugklasse genug Platz vorhanden. Im Fond wird es dann aber etwas enger – großgewachsene Personen sollten hier keine langen Reisen antreten. Für Kinder und Jugendliche reicht das aber allemal. Der Kofferraum hingegen hat mit seinen 525 Litern ein wirklich ordentliches Volumen.

313 PS und knapp 500 Newtonmeter leistet der Elektro-SUV von BMW und lässt den iX2 in 5,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 sprinten. Bei 180 km/h wird elektronisch abgeriegelt. Die Leistungsentfaltung ist jedoch das, was am meisten Spaß macht: Der iX2 iDrive30 stürmt nämlich regelrecht nach vorne.

Die Lenkung ist im Sportmodus angenehm straff, genauso wie das Sportfahrwerk, ohne dabei gleich einen Bandscheibenvorfall zu verursachen. Wer seinen Führerschein nicht gleich am ersten Tag abgeben möchte, dem reicht auch der Eco-Modus völlig aus. Denn auch hier kann der Fahrer mit entsprechender Pedalstellung ordentlich beschleunigen. Im Alltag gefiel uns diese Einstellung sogar am besten.

Im “Heute”-Test schaffte es der iX2 xDrive30 stolze 380 Kilometer ohne einen Ladestopp. Diejenigen, die ihre Reichweite voll und ganz auskosten möchten, können ihre Leistung drosseln: dann kommt der iX2 noch weiter und wird bei 90 km/h abgeriegelt. Mit einer Ladeleistung von maximal 130 kW ist eine Ladung von 10 auf 80 Prozent in deutlich unter 30 Minuten erledigt.

Im Innovationspaket um 2.855 Euro ist nicht nur der schlüssellose Komfortzugang dabei, sondern auch die adaptiven LED-Scheinwerfer, ein Fernlichtassistent, ein Parkplatz-Assistent oder die beleuchte BMW-Niere, sondern auch eine Akustikverglasung. Und die hat es uns wirklich angetan: Im getesteten iX2 war es seelenruhig. Das ganze Auto wirkte dadurch gleich um eine Klasse höher.

Der BMW bewies außerdem im “Heute”-Test, dass er überaus robust gebaut ist. Als er nämlich eines Tages seelenruhig am Straßenrand stand, touchierte ein unbekanntes Fahrzeug die hintere Stoßstange so heftig, dass der Lack bis zur Grundierung, inklusive tiefen Kratzern, beschädigt wurde. Die Stoßstange selbst fiel allerdings nicht wie erwartet aus der Verankerung, sondern blieb felsenfest auf ihrer Position. Chapeau!

Der BMW iX2 xDrive30 (mit 313 PS) startet bei einem durchaus attraktivem Preis von rund 57.400 Euro. Die vollausgestattete Testversion kostete mit allem Schnickschnack jedoch stolze 76.080 Euro. Es ist also nicht nur ein Premium-Fahrzeug, sondern auch ein Premium-Preis.

Wem das kompakte SUV-Coupé optisch gefällt, der bekommt ein hervorragend ausgestattetes und individuelles Fahrzeug für sein schwer verdientes Geld. Wer allerdings ein praktisches Familienauto mit maximal Stauraum für Kinder, Hund und Co. sucht, der könnte hier etwas enttäuscht werden. Als Raumwunder ist der iX2 aber auch nicht gebaut worden – er sollte “Freude am Fahren” bringen. Und das tut er definitiv.

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