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Chauffeurs-Limo für die Rennstrecke

Bei RM Sotheby's steht der DTM Audi V8 von Hans-Joachim-Stuck und Hubert Haupt zum Verkauf. Das Auto aus der Saison 1991 könnte siebenstellig kosten.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

RM Sotheby’s versteigert während einer Auktion in Monaco am 10. Mai 2024 einen Audi V8 Quattro aus der DTM-Saison 1991.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

Hubert Haupt fuhr das Auto 1991 beim DTM-Rennen auf der Berliner Avus, kaufte es 2014 von Audi und ließ es restaurieren.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

Jetzt steht das ehemalige DTM-Auto zum Verkauf. Der Schätzpreis liegt bei 750.000 bis eine Million Euro.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

Die Karosserie entspricht der Serie. Für die Renneinsätze kamen Verkleidungen und Innenausstattung raus und ein Käfig sowie ein Schalensitz rein.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

Sogar das originale Armaturenbrett samt Holzverkleidungen hat der Tourenwagen noch an Bord – das Reglement wollte es so.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

In der Mittelkonsole stecken zahlreiche Schalter.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

Der V8-Motor erreicht seine Höchstleistung bei über 9.000/min.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

In den damaligen DTM-Autos funktionierte vieles analog per Schalter – doch einen Laptop zum Auslesen gab es schon.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

In der Saison 1991 leistete der V8-Motor offiziell 442 PS. Die Konkurrenz unterstellte mehr.

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© Keno Zache/RM Sotheby’s

In den DTM-Jahren 1990 und 1991 holte Audi den Titel.

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© Audi Tradition
Der Audi V8 Quattro eroberte die DTM 1990 im Handstreich. Die Kombination aus 420 PS starkem V8, Allradantrieb und Hans-Joachim Stuck als Fahrer führte zum Titel.

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© Sabine Hofmann
Der erst 26 Jahre alte Frank Biela kam 1991 zum DTM-Team von Audi. Er holte mit dem V8 Quattro auf Anhieb den Gesamtsieg und bescherte Audi den zweiten DTM-Titel in Folge.

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© Arturo Rivas
Ein Audi V8 Quattro aus der erfolgreichen DTM-Ära ist heute noch fahrbereit und wird immer wieder eingesetzt. Hier steuert Frank Biela das Auto erstmals auf dem Sachsenring.

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© Arturo Rivas

Mit dem Allrad-V8 startete Biela 2016 beim legendären Goodwood Festival of Speed, 25 Jahre nach seinem DTM-Erfolg und 20 Jahre nach seinem Titel in der britischen Meisterschaft.

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© Hans Dieter Seufert
Auch bei den Classic Days auf Schloss Dyck in der Nähe von Bielas Geburtsort Neuss war der Audi V8 Quattro schon im Einsatz.

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© Hans Dieter Seufert

Der DTM-Audi von 1990, das Meisterauto von Hans-Joachim Stuck, war 2015 in der Bergahornallee am Schloß Dyck unterwegs.

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© Hans Dieter Seufert

Den Auftritt des DTM-Meisterautos von 1990 erlebten 2015 die rund 30.000 Zuschauer der Classic Days Schloss Dyck.

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© Audi
Auch im Rahmen des aktuellen DTM-Laufs am Norisring in Nürnberg war der V8 Quattro im Einsatz. Hans-Joachim Stuck feierte dort das 25-jährige Jubiläum seines DTM-Titels.

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© Audi

In Nürnberg, dem Heimspiel von Audi in der Deutschen Tourenwagen Masters, traf der Jubilar 2016 auf das DTM-Auto des Schweden Mattias Ekström.

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© Audi

Für das 25-jährige Titeljubiläum trug der damalige DTM-Audi die Traditionsfarben von 1990.

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© Audi
Zwei DTM-Champions unter sich: Hans-Joachim Stuck, übrigens im Original-Fahreranzug aus den 90er-Jahren, und Mattias Ekström

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© Audi
Hans-Joachim Stuck passiert in seinem Audi V8 Quattro die voll besetzten Tribünen am Norisring. Vor 25 Jahren gewann er den ersten Lauf vor seinem Teamkollegen Walter Röhrl.

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© Audi
Erinnerungen an den DTM-Lauf 1990 auf dem Norisring: Hans-Joachim Stuck vor Walter Röhrl als starkes Quattro-Duo im Spitzenfeld.

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© Audi
DTM-Lauf 1990: Stuck überrundet einen Mercedes 190E Evo1. Der Audi V8 Quattro fuhr in dieser Saison noch ganz ohne Flügel.

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© Audi
Das Fahrverhalten der Ingolstädter “Chauffeurs-Limousine” (Länge: 4,87 Meter) überraschte Stuck schon bei den Testfahrten: “Das Auto ist sehr handlich”.

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© Audi
Das DTM-Saisonfinale in Hockenheim wurde zum großen Triumph für Audi. Stuck, Frank Jelinski und Walter Röhrl feierte zwei Dreifach-Siege.

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© Audi
Auf dem Siegerpodest konnte Hans-Joachim Stuck von Frank Jelinski und Walter Röhrl als neuer Meister gefeiert werden.

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© Audi
1992 rollte der V8 Quattro Evolution erstmals in Silber und Rot an den Start, die neuen Sportfarben von Audi.

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© Audi
Doch weder die DTM-Meister Hans-Joachim Stuck und Frank Biela noch die Teamkollegen konnten an die Vorjahres-Erfolge anknüpfen.

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© Audi
Der silber-rote V8 Quattro verschwand Mitte der Saison von der Bildfläche und landete im Museum.

chauffeurs-limo für die rennstrecke Audi V8 DTM (1991)

Das Auktionshaus RM Sotheby’s bietet am 10. Mai 2024 in Monaco einen Audi V8 Quattro aus der DTM an. Der Tourenwagen war 1991 und 1992 im Einsatz, er wurde laut Auktionshaus von Hans-Joachim Stuck und Hubert Haupt gefahren. Der ehemalige Rennfahrer und heutige Immobilienunternehmer hatte das Auto 2014 von Audi gekauft und restaurieren lassen.

Schätzpreis: 750.000 bis 1 Mio. Euro

Der Schätzpreis für die Rennlimousine liegt bei 750.000 bis einer Million Euro. Audi und Schmidt Motorsport hatten den Wagen mit der Chassisnummer LN000049 in der DTM eingesetzt. Der erste Einsatz war 1991 das Rennen im belgischen Zolder mit Hans-Joachim Stuck am Steuer. Er fuhr hinter Johnny Cecotto im BMW M3 auf den zweiten Platz. Haupt fuhr den Audi beim Rennen auf der Berliner Avus und erreichte am Wochenende den dritten sowie vierten Platz. Anschließend übernahm wieder Stuck das Auto, der die Rennen auf dem Norisring sowie in Diepholz und Singen gewann.

Laut Auktionshaus hat der V8 heute nach der Restaurierung durch Imgrund Motorsport einen 4,2-Liter-Motor und die Optik der DTM-Saison 1991. Der originale Motor gehört ebenso zum Auto wie ein Ersatzteilpaket mit zwei Radsätzen, einem Kabelbaum, einem kompletten Bremssystem sowie einem Laptop aus der damaligen Zeit.

Audi V8 Quattro in der DTM

Schon der Sound des V8 macht den Unterschied: Während die Mitbewerber von BMW, Mercedes und Opel 1990 auf Reihenmotoren mit vier oder sechs Zylindern setzen, arbeitet hinter dem Kühlergrill mit den vier Ringen ein V8 mit dafür vergleichsweise bescheidenen 3,6 Liter Hubraum. Anfangs schickt der Motor 420 PS in den Quattro-Antrieb, in der zweiten Saison wird die Leistung sogar auf 460 PS gesteigert. Mehr Power hatte nur der private Fünfliter-Mustang der Ruch-Brüder mit 520 Pferden.

Zu Beginn wollten die Regelmacher bei der ONS (Oberster Nationaler Sportverband, Vorläufer des DMSB) Audi wichtige Zutaten kappen: Spoiler wie den Mitbewerbern sollten ebenso wenig erlaubt sein wie der Allradantrieb. Alle anderen Autos wie der BMW M3, der Mercedes 190 Evo 2 oder der auch der neue Opel Omega waren schließlich Hecktriebler. “Kein Audi ohne Quattro”, gab Audi-Sportchef Herwart Kreiner als rote Linie aus. Die vier angetriebenen Räder durften bleiben: Dafür waren die Audi V8 mit 1.220 Kilogramm die schwersten Autos im DTM-Feld.

DTM-Sieger 1991 und 1992

Das Ergebnis ist bekannt: Hans-Joachim Stuck wird auf Anhieb Deutscher Tourenwagen-Meister und die DTM erlebt eine Hochphase. Stucks stärkster Gegner bis zum Finale ist BMW-Pilot Johnny Cecotto. 1991 verpflichtet Audi das damals 26 Jahre alte Talent Frank Biela. Der Neusser wechselt von Mercedes nach nur einem Jahr zu Audi und katapultiert sich mit seinem neuen Dienstwagen gleich in der Premierensaison auf den Meisterthron. Er lässt die Routiniers Klaus Ludwig, Hans-Joachim Stuck, Johnny Cecotto und Steve Soper hinter sich.

Die Audi-Techniker um den rennerfahrenen Dieter Basche haben den V8 Quattro für Bielas Meistersaison nochmals verfeinert. Über den Winter wuchsen dem eleganten Viertürer vorn und hinten Spoiler, was prompt mit einer Erhöhung des Gewichts auf 1250 Kilogramm quittiert wurde. Zwischenzeitlich musste der starke Audi sogar glatt 1,3 Tonnen schwer sein. Das Einstufungsgewicht des Allradlers sollte bis zum DTM-Ausstieg Mitte der Saison 1992 ein ständiger Streitfall bleiben. Das Ingolstädter V8-Kraftwerk leistet offiziell 442 PS bei 9.300 Umdrehungen pro Minute. Die Konkurrenz zeterte: “Die haben über 500 PS!”

470 PS, aber kein ABS

Immerhin hat Audi kein ABS wie die Hauptkonkurrenten BMW und Mercedes. Stuck: “Jetzt bremsen die uns aus wie Schulbuben.” Doch Youngster Biela zeigte, dass es auch so geht. Die Räder wachsen auf 11×19 Zoll. Damit sind die Audi-Teams die ersten, die auf Felgen mit 19 Zoll Durchmesser setzen. Doch nach den zwei Meisterjahren von Stuck und Biela ist die Audi-Zeit vorbei: Die brandneue Stufe 4 mit einer neuen Kurbelwelle erweist sich Rüttel-Maschine von kurzer Haltbarkeit.

Zwar leistet der neue Motor jetzt sogar 470 PS bei 9.500 Umdrehungen pro Minute und besitzt ein Drehmoment von 380 Newtonmeter. Der V8 Quattro beschleunigt aus dem Stand 4,6 Sekunden auf 100 km/h, erreicht dazu eine Topspeed von rund 300 km/h mit längster Übersetzung. Doch mangels Zuverlässigkeit glückt nur ein Rennsieg bei Regen auf dem Nürburgring. Diesen letzten Erfolg eines Audi V8 Quattro in der DTM fährt der Vorjahresmeister Frank Biela heraus. Die Konkurrenz protestiert erfolgreich gegen die 180-Grad-Kurbelwelle von Audi. Nachdem das Berufungsgericht der ONS die Kurbelwelle für illegal erklärt, zieht sich Audi sofort aus der DTM zurück.

Eines der legendären DTM-Autos von Audi, das Meister-V8-Quattro von Hans-Joachim Stuck mit der Startnummer 44, gehört zur Sammlung von Audi Tradition.

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