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Großer Bahnhof: Station nahe deutscher Tesla-Fabrik wird für Personen und Güter ausgebaut

großer bahnhof: station nahe deutscher tesla-fabrik wird für personen und güter ausgebaut

Bild: DB Engineering & Consulting GmbH

Bislang kommen täglich Dutzende oder hunderte Lastwagen, um Material für die deutsche Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin zu bringen oder fertige Model Y abzuholen, und hunderte oder tausende Beschäftigte pendeln mit dem eigenen Auto zur Arbeit dort. Längerfristig soll aber sowohl der Güter- als auch der Personen-Verkehr in Zusammenhang mit der Gigafactory stärker auf die nahen Schienen verlagert werden. Die Deutsche Bahn hat jetzt zum ersten Mal gezeigt, wie sie sich den dafür verlegten und deutlich vergrößerten Bahnhof Fangschleuse vorstellt.

Bahnhof nahe Tesla wird aufgewertet

Bahn-Infrastruktur gab es um das Gigafactory-Gelände herum schon, bevor Tesla es kaufte und nutzte – sogar eine private Strecke, die am Rand der bisherigen Bebauung mitten durch das Tesla-Grundstück führt. Nordöstlich befindet sich außerdem der öffentliche Bahnhof Fangschleuse, den viele Beschäftigte für den Weg zur Arbeit von Berlin oder aus dem Osten nutzen. Bei Schicht-Wechseln ist der relativ kleine Bahnsteig regelmäßig mit schwarz gekleidetem Gigafactory-Personal überfüllt. Von dort und anderen nahen Bahnhöfen aus bietet Tesla derzeit Bus-Transfers an.

Für den Weg von und nach Fangschleuse hat das Unternehmen sogar das private Gleis auf seinem Gelände gekauft, um einen eigenen Zug-Shuttle einzurichten. Im ersten Quartal 2023 soll er nach Berichten erstmals einen neu zu bauenden Haltepunkt im Süden der Gigafactory anfahren. Und auch sonst wird der kleine Regional-Bahnhof deutlich aufgewertet: Die Deutsche Bahn will ihn für mehr Platz ein Stück nach Westen verlegen, damit längere Personen-Züge dort halten können. Außerdem werden vier neue Gleis-Stücke für Güter-Züge und eines zum Wenden von Loks gebaut.

Erste Informationen über die neuen Schienen-Pläne im Tesla-Umfeld gab es schon im Sommer 2020. Nach einer Veranstaltung in Grünheide in dieser Woche veröffentlichte die Bahn nach Angaben des lokalen Beobachters Tobias Lindh jetzt die ersten 3D-Visualisierungen der geplanten neuen Anlage (s. oben). Mit dem geplanten Ausbau von Fangschleuse werde die Leistungsfähigkeit im Personen- und Güter-Verkehr gesteigert, schreibt die Bahn.

Schienen-Logistik für Elektroauto-Fabrik

Tesla als Auslöser für die Pläne wird in der Projekt-Beschreibung nicht erwähnt. Die neuen Güter-Gleise würden dazu dienen, „den Industrie-Standort Grünheide weiter erschließen“, heißt es darin. Wer von der neuen Infrastruktur zunächst am stärksten direkt profitieren dürfte, ist trotzdem offensichtlich. Auch Tesla selbst will mehr Transport-Verkehr auf die Schiene bringen und hat dafür die Gemeinde Grünheide gebeten, ein Bebauungsplan-Verfahren für eine gut 100 Hektar große Fläche östlich des bisherigen Gigafactory-Grundstücks einzuleiten. Teil der im September vor Ort präsentierten Pläne dafür ist ein eigener Güter-Bahnhof auf dem erweiterten Tesla-Gelände.

Die öffentliche Personen- und Güter-Station in Fangschleuse wird es allerdings nicht in der von deutscher Bürokratie bislang nur wenig gebremsten Tesla-Geschwindigkeit geben. Laut dem lokalen Beobachter Lindh ist der Bau-Beginn 2025 und die Eröffnung im Jahr darauf geplant. Bis dahin dürfte es in Fangschleuse, auf den anderen nahen Bahnhöfen, auf dem Gigafactory-Parkplatz sowie auf den Straßen rund um die Fabrik noch voller werden. Denn die Zahl ihrer Beschäftigten allein für die in diesem Jahr genehmigte erste Gigafactory-Phase soll noch um einige tausend steigen, und die der produzierten Elektroautos auf 500.000 pro Jahr.

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