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Porsche Macan

Elektroauto Porsche Macan: Alles Richtung Strom​

Das SUV gehörte bislang zu den tragenden Säulen der Marke Porsche im Verkauf. Mit dem Modellwechsel fliegen die Verbrenner aus dem Sortiment. ​

elektroauto porsche macan: alles richtung strom​

(Bild: Porsche)

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Man kann Porsche nicht fehlenden Mut unterstellen: Einer der Bestseller im Programm, der Macan, wird ab sofort nur noch als Elektroauto angeboten. Die Umstellung ist nicht ohne Risiko, denn Kunden, für die der charakteristische Klang des Sechszylinders ein Kaufargument war, werden sich umgewöhnen oder bei der Konkurrenz umschauen müssen. Im Macan sind Verbrennungsmotoren mit dem Modellwechsel Geschichte. Doch wie zuvor schon beim Taycan bringt Porsche auch beim Macan eine Reihe von guten Argumenten für den batterieelektrischen Antrieb mit.

Optisch wird das Risiko, das Porsche mit dem Antriebswechsel eingeht, nicht nach außen getragen, denn die Designer haben das erfolgreiche SUV formal nur sanft verändert. Mit 4,78 m ist es in der Länge nur minimal gewachsen. Deutlich zugelegt hat der Radstand, der mit nun 2,89 m hervorragende Platzverhältnisse ermöglichen sollte. Der Kofferraum bleibt mit 540 Liter für ein SUV dieser Größe nur durchschnittlich groß. Unter der vorderen Haube gibt es ein zusätzliches Fach mit immerhin 84 Litern.

Laden

Die neue Premium Platform Electric (PPE) haben Porsche und Audi gemeinsam entwickelt. Sie wird zunächst sowohl im Macan als auch im Audi Q6 e-tron eingesetzt. Zentraler Baustein ist die Spannungsebene von 800[ ]Volt, die potenziell rasantes Laden erlaubt. Porsche verspricht in der Spitze eine Ladeleistung von bis zu 270 kW und zieht damit mit dem Taycan gleich. Porsche hat in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, das Fenster, in dem diese Ladeleistung abgerufen werden kann, stetig zu vergrößern. Für die Aufladung von 10 auf 80 Prozent wird eine Zeit von rund 20 Minuten genannt. Das würde einer durchschnittlichen Ladeleistung von etwa 210 kW entsprechen – wie geschrieben, unter idealen Bedingungen. Für die Batterie verwendet Porsche einen Materialmix aus acht Anteilen Nickel und je einem Anteil Mangan und Kobalt. Der Energiegehalt liegt bei 100 kWh.

Porsche Macan 2024 (7 Bilder)

elektroauto porsche macan: alles richtung strom​

Porsche wird im Macan zunächst zwei Antriebsstränge anbieten. Schon das Basismodell bietet 300 kW. (Bild: Porsche )

Antrieb

Zum Start soll es zwei Ausführungen geben. Das Basismodell Macan 4 hat schon 300 kW und 650 Nm. Der Verbrauch im WLTP liegt bei 17,4 kWh/100 km, die Reichweite bei 613 km. Das vorläufige Topmodell bringt 470 kW und 1130 Nm mit. Beide können bis zu zwei Tonnen an den Haken nehmen. Allradantrieb haben beide Varianten, bei Fahrleistungen und auch bei Preis liegen zwischen ihnen Welten.

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Macan 4 Macan Turbo
Preis in Euro 84.100 114.600
Beschleunigung 0 – 100 km/h 5,2 3,3
Höchstgeschwindigkeit in km/h 220 260

Weitere Versionen wie ein Macan GTS und ein Basismodell mit Heckantrieb sollen folgen – wann genau, lässt Porsche noch offen. Festhalten lässt sich anhand der Eckdaten bislang ziemlich sicher eines: Porsche versucht den Kunden einen Umstieg mit reichlich Leistung schmackhaft zu machen. Auch beim Laden dürfte die neue Plattform an der Spitze mitmischen. Interessant wird, wie sich Q6 und Macan voneinander unterscheiden werden. Beide setzen eine technische Plattform und eine konservative Gestaltung. Leichte Abweichungen sind bei der Abstimmung des Fahrwerks und der sichtbaren Oberfläche des Infotainmentsystems denkbar. Hier wie dort wird es gegen Aufpreis ein Head-up-Display mit Augmented Reality geben.

Preise

Der Audi Q6 e-tron wird etwas weniger teuer als der Porsche, was keinesfalls mit günstig gleichgesetzt werden sollte. Auch wird das Basismodell mit Heckantrieb aller Voraussicht nach bei über 70.000 Euro liegen. Ein Kurs wesentlich darunter könnte den Audi Q4 e-tron in Bedrängnis bringen. Mit der Vorstellung des Q6 bleibt dem etwas kleineren Modell als stärkstes Argument der Preisvorteil. In dieser Hinsicht ist Porsche etwas freier in der Gestaltung. Übertreiben kann es die Marke allerdings nicht, will sie mit dem Macan weiterhin eine tragende Säule im Verkauf haben. Das neue Basismodell hat deutlich mehr Leistung als das bisherige, kostet allerdings auch rund 14.000 Euro mehr. Bei Porsche wird man argumentieren, dass für ein ähnliches Leistungsangebot nicht viel mehr bezahlt werden muss als bislang. Das allerdings muss auch die Kundschaft so sehen.

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(mfz)

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