Die Spannung steigt: Porsche präsentiert am Donnerstag seinen neuen vollelektrischen Macan, das zweite reine E-Auto des Sportwagenherstellers. Die zweite Generation des erfolgreichen SUV wird in Singapur enthüllt, die Weltpremiere wird im Porsche Newsroom live übertragen. Bislang war der E-Macan immer nur getarnt unterwegs, wenn auch dezent. Auch zur Technik des neuen Elektro-SUV ist vieles bereits bekannt. Aber in beiden Fällen eben noch nicht alles.
Kurz vor der Weltpremiere des neuen Macan spricht Michael Mauer in einem von Porsche selbst veröffentlichten Interview über die Herausforderung, das bekannte Design des SUV weiterzuentwickeln. „Der neue Macan ist das erste Modell, das wir aus einer bestehenden, etablierten Produktidentität heraus elektrifizieren“, sagte der Leiter von Style Porsche. Für ihn müsse „jeder neue Sportwagen ganz klar als Teil der Porsche-Produktfamilie und jeweiliges Modell zu erkennen sein, muss jedoch auch als ,der neue‘ wahrgenommen werden“. Für die Marke Porsche sei diese ästhetische Konsistenz sehr wichtig. Dabei genau die richtige Balance zwischen „typisch Porsche“ und „innovativ“ zu finden, sei eine teils schwierige Aufgabe, so der Designer.
Um die konkrete Umsetzung eines Schlüsselbegriffs zu beschreiben, wählt der Macan-Chefdesigner den Begriff „Focus“: Bezogen auf das Interieur bedeute Fokus, dass in einem Porsche-Sportwagen immer der Fahrer stark im Zentrum stehe. „Konkret: Alle für den Fahrer wichtigen Komponenten sind in seinem direkten Zugriff um ihn herum angeordnet“, erklärt Mauer, was mit dem Curved Display noch einen Schritt weiter gehe: „Durch das freischwebende Display-Element in einer für den Fahrer idealen, leicht gebogenen Form richten wir dieses zentrale Instrument noch konsequenter am Fahrer aus“, sagt er. Zudem haben die Designer eine Art „Minimalmodus“ im Kombiinstrument geschaffen. „Damit kann der Fahrer auf Wunsch nur die Elemente wählen, die für die Fahrt zwingend notwendig sind. Sozusagen die Fokussierung auf das absolut nötige“.
„Porsche muss nicht jedem Trend hinterherlaufen“
Vorteilhaft für Porsche sei, dass „eine Marke mit prägnanter Identität auch davon lebt, nicht jeden Trend hinterher zu laufen“, so Mauer. Manchmal sei es die bessere Strategie, nicht immer mit allen Themen der erste zu sein. „Es geht darum, Trends und Einflüsse zu hinterfragen und kritisch zu prüfen, ob sie zur Marke passen. Nur so gelingt es uns, unsere einzigartige Identität langfristig zu sichern“, findet der Designer. Das gelte auch beim Blick in die Märkte. „Ein Beispiel: Im asiatischen Raum spielen digitale Elemente im Auto eine sehr wichtige Rolle – das Design ist insgesamt aus europäischer Sicht verspielter“, stellt er fest.
Es sei bewusst „kreativer Freiraum“ geschaffen worden, „fernab von der Arbeit an konkreten Modellen über zukünftige Ansätze und Ausprägungen einzelner Designelemente nachzudenken“. So sollte sichergestellt werden, „dass unabhängig vom Serienprozess kreative Ideen entstehen können“, die „nicht selten später tatsächlich in Serienfahrzeuge einfließen“. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Zusammensetzung des Teams. „Wir kombinieren bewusst sehr erfahrene Designer mit ‚jungen Wilden‘ – aus diesem Austausch entstehen meist super spannende Ansätze. Insgesamt beschäftigen wir rund 200 Designmitarbeiter“, erklärt Mauer.
Der E-Antrieb ermöglicht „neue Freiheitsgrade“
Der elektrische Antrieb des Macan habe „neue Freiheitsgrade und Herausforderungen zugleich“ geboten: „Der Wegfall des massiven Motorblocks erlaubt uns eine stärkere Ausprägung der typischen Topografie auf der Fronthaube. Zugleich benötigt die nach wie vor recht massive Batterie viel Platz und würde ggf. das prägende Breiten-Höhenverhältnis stören“, so Mauer. Und natürlich spiele auch die Aerodynamik in Bezug auf die Reichweite bei einem elektrischen Sportwagen eine große Rolle.
Porsche
Generell aber habe sich Porsche dazu entschieden, die elektrischen Modelle formal nicht völlig von den Verbrenner-Sportwagen zu unterscheiden. „Porsche bleibt Porsche – auch ein elektrischer Porsche ist der Sportwagen im Segment“, sagt Mauer hierzu. „Aus diesem Gedanken heraus ist es logisch, dass wir unsere etablierte Porsche Design-DNA nicht aufgeben.“
Ohne zu viel zu den Details zu verraten sagt Mauer abschließend: „Auch der neue, elektrische Macan ist auf den ersten Blick ganz klar als Porsche und als Macan zu erkennen“. Die Proportion, die den Sportwagen in diesem Segment für Porsche definiert, seien grundsätzlich beibehalten worden. Sowohl im Interieur als auch Exterieur sei das Design weiter geschärft worden: „Der neue wirkt noch sportlicher und dynamischer“. Na dann. Wir sind gespannt auf Donnertag, wenn Porsche das Geheimnis endlich lüftet.
Quelle: Porsche – Pressemitteilung vom 22.01.2024