BYD plant den Bau von drei Produktionsanlagen auf einem ehemaligen Ford-Industriegelände in Brasilien: eine für die Fertigung von Elektro- und Hybridautos, eine für Fahrgestelle von E-Bussen und -Lkw sowie eine dritte, die Lithium und Eisenphosphat für den internationalen Markt verarbeiten wird.
Überraschend kommt der Vorstoß von BYD in Brasilien nicht. Bereits im November 2022 hatte der Hersteller publik gemacht, die Produktion von Elektrofahrzeugen und die Aufbereitung von Batterie-Rohmaterialien in dem südamerikanischen Staat vorzubereiten. Dazu hatte der chinesische Hersteller mit der Regierung des Bundesstaates Bahia seinerzeit eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Der Betrieb der Anlagen soll der bahianischen Regierung zufolge voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2024 aufgenommen werden. Das Pkw-Werk wird auf eine Jahreskapazität von 150.000 Elektro- und Hybridautos ausgelegt, die bei Bedarf auf 300.000 Einheiten verdoppelt werden kann. Und insgesamt will BYD am neuen Standort in Camaçari mehr als 5.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen.
Für BYD sind die Anlagen in Bahia nicht die ersten Produktionsstätten in Brasilien. So fertigt das Unternehmen in Campinas im brasilianischen Bundesstaat São Paulo bereits Elektrobus-Fahrgestelle und betreibt in Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, eine Lithium-Eisenphosphat-Batteriefabrik. BYD plant wie berichtet auch den Bau einer Batteriematerialfabrik in Chile.
Auch andere Autohersteller liebäugeln mit der Produktion in Brasilien, etwa der chinesische Autohersteller Great Wall Motor (GWM), der im kommenden Jahr ein Werk im brasilianischen Bundesstaat São Paulo eröffnen will, das ausschließlich elektrifizierte Fahrzeuge hervorbringt. Auch VW hat diese Woche eine Investition über eine Milliarde Euro bis 2026 für eine Produktoffensive in Südamerika – vor allem in Brasilien – angekündigt.
reuters.com, bnnbloomberg.ca, twitter.com, bahia.ba.gov.br (auf Portugiesisch)