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2 Kilometer mit hohem Tempo durch die Stadt: Tödlicher Tesla-Unfall in China wird untersucht

2 kilometer mit hohem tempo durch die stadt: tödlicher tesla-unfall in china wird untersucht

Bild: 谢宗桓 (Weibo)

Bei mehreren Zusammenstößen, zu denen es kam, weil ein Tesla Model Y mehr als zwei Kilometer lang mit hohem Tempo durch eine chinesische Stadt raste, sind zwei Personen getötet und drei verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich schon am vergangenen Samstag, wurde aber an diesem Sonntag von einer lokalen Publikation mit einem Video-Zusammenschnitt aufgegriffen und dann in sozialen Medien in China intensiv diskutiert. Denn ein Familien-Mitglied des 55 Jahre alten Fahrers soll angegeben haben, dass sich die Bremsen des Tesla nicht betätigen ließen.

Rasendes Model Y rammt Kleinfahrzeuge

Der offenbar von der Publikation Jimu News stammende Zusammenschnitt aus Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras wurde unter anderem bei der chinesischen Plattform Weibo veröffentlicht. Darin sieht man, wie ein helles und optisch leicht modifiziertes Tesla Model Y an den Rand einer kleinen Durchgangsstraße fährt, offenbar um dort anzuhalten. Kurz vor dem Stillstand lenkt es jedoch wieder auf die Straße zurück, und aus der Perspektive der nächsten Kamera sieht man von vorn, wie es beschleunigend, hupend und mit quietschenden Reifen knapp um einen Roller-Fahrer herumlenkt.

Nach dem nächsten Schnitt folgt das Model Y in hohem Tempo leicht schlingernd einer Kurve, und in weiteren kurzen Sequenzen von dem teils mit Ton durch das Bild rasenden Tesla rammt er mehrere andere Verkehrsteilnehmer. Letztlich wird er rutschend vom eigenen Heck überholt und kommt halb an einer Fassade und halb an einem abgestellten Lieferwagen zum Stehen. Wie CnEVPost unter Berufung auf Jimu berichtete, rammte er vorher zwei Motorräder und zwei Fahrräder. Zwei Personen seien getötet worden und drei verletzt.

Insgesamt soll das Tesla Model Y 2,6 Kilometer weit durch die chinesische Stadt gerast sein, davon 1,4 Kilometer mit geplatztem linken Vorderreifen. Laut CnEVPost schrieb ein weibliches Familien-Mitglied des Fahrers auf Weibo, er habe anhalten wollen und festgestellt, dass sich das Bremspedal nicht treten ließ. Auch durch Drücken des P-Knopfes am Hebel zur Fahrstufen-Wahl habe sich das Model Y nicht stoppen lassen. Nach den Weibo-Angaben ist der Fahrer des Tesla von Beruf Lastwagen-Fahrer und stand nicht unter Alkohol- oder Drogen-Einfluss.

Tesla-Daten: Strom-Pedal weit getreten

Laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Reuters bestätigte Tesla in China am Sonntag, dass es einen Vorfall in der Provinz Guangdong gegeben hat. Die Polizei suche derzeit nach einer externen Gutachter-Firma, um die Wahrheit dahinter herauszufinden, habe das Unternehmen mitgeteilt. Wenn Unterstützung dabei benötigt würde, werde man die aktiv leisten. Bei CnEVPost werden auch schon von Tesla gelieferte Daten aus dem Model Y erwähnt. Das Strom-Pedal des Elektroautos soll demnach lange Zeit weit und einmal sogar zu 100 Prozent durchgetreten worden sein, die Bremse dagegen nicht. Viermal habe der Fahrer kurz den Parken-Knopf betätigt.

Einen ähnlichen Fall hatte es Ende 2021 in Paris gegeben – ein Taxi-Fahrer außer Dienst raste mit Familie im Model 3 durch eine Straße und tötete ebenfalls eine Person, und seine Anwältin sagte hinterher, das Bremspedal sei blockiert gewesen. Tesla gab gegenüber französischen Medien an, zunächst keine Hinweise auf technische Probleme gefunden zu haben. Ein Verfahren der US-Behörde NHTSA wegen unerwünschter Beschleunigungen mit Elektroautos von Tesla erbrachte keine Hinweise auf Fehlfunktionen.

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