- NIOs 150 kWh.Solid-State-Batterie
- Ein paar technische Daten
- Preise und Verfügbarkeit
- Die Idee ist bestechend
- Rastplätze und Hotels
- Ran’s | NIOs 150 kWh Solid State Battery Real Range Test | A Complete User Road Trip
- EU-Strafzölle: Fertigt NIO in Europa?
- Onvo L60: Bis Jahresende ausverkauft
NIOs 150 kWh.Solid-State-Batterie
Am 17. Dezember 2023 zeigte CEO William Li auf einer Testfahrt mit der neuen 150 kWh-Solid-State Batterie, dass mehr als 1.000 Kilometer mit einem Nio ET7 erreichbar seien, vorausgesetzt, man streichelt das Gaspedal und wählt das Terrain richtig (recht eben) aus. Der Verbrauch des großen NIO-Stromers lag bei durchschnittlich 13,2 kWh auf 100 Kilometer. Aber wie das bei solchen Testfahrten ist – wie zeigt sich das in der Realität?
Ein paar technische Daten
Preise und Verfügbarkeit
Beim Preis der Batterie, die es derzeit nur als „Leihbatterie“ gibt, hält sich NIO bedeckt, ließ aber durchblicken, dass die große Batterie durchaus so viel koste, wie ein voll ausgestatteter NIO ET5. Tatsächlich verwendet NIO die große Batterie derzeit nur in ganz wenigen PSS (Power Swap Station) in China. Man muss sich also, wie der Youtuber „Ran’s“ berichtet, auf Suche machen. Was er dann auch tat, denn, er wollte es genauer wissen, wie sich die Reichweite im „realen Leben“ denn so verhielte.
Die Idee ist bestechend
Eigentlich wurde die große Solid State für spezielle Einsatzbereiche gebaut. Beispielsweise, wenn man in Urlaub fahren möchte, und auf der Strecke weniger Swap Stationen vorhanden sind. Dann kann die große Batterie gemietet werden, übrigens für relativ wenig Geld. Gesagt getan. Ran’s hat die Batterie vorbestellt, und sodann in seinen NIO „geswapped“. Die Strecke führte ihn über insgesamt 1.532 Kilometer ins Landesinnere Chinas und zurück, eine Gegend, die, wenn man sich die malerischen Bilder des Youtube-Beitrags betrachtet, so ganz anders aussieht, als man es als Europäer erwarten würde. Die Autobahnen sind leer und kaum frequentiert, die Infrastruktur ist modern, gepflegt und sieht aus, als wäre sie gerade erst für den Verkehr freigegeben worden.
Rastplätze und Hotels
Ran’s hat sich ein Hotelzimmer gebucht, das er im Bericht präsentiert. Hier ist ebenfalls alles wie aus dem Ei gepellt. China, den Eindruck gewinnt man dadurch, scheint auf dem Weg in die Zukunft das 21. Jahrhundert direkt übersprungen zu haben.
e-engine meint: Mit knapp einer Stunde Laufzeit ist der Youtube-Bericht ziemlich lange. Das tut der Unterhaltung keinen Abbruch, denn neben technischen Details erfährt man viel über das Drumherum des mehr als 1.500 Kilometer langen Roadtripps. Der kostete übrigens inklusive Miete der 150 kWh-Batterie umgerechnet gerade mal 43 US-Dollar. Der Verbrauch lag bei rund 15,5 kWh auf 100 Kilometer. Für einen ET5 ein normaler Wert. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug bei weitgehend miesem Regenwetter am ersten Tag 78,2 km/h und am zweiten Tag 86,3 km/h. Die tatsächliche Reichweite der großen Batterie lag bei ihm am zweiten Tag bei 891 Kilometern. Die tausender-Marke fiel also nicht.
Ran’s | NIOs 150 kWh Solid State Battery Real Range Test | A Complete User Road Trip
EU-Strafzölle: Fertigt NIO in Europa?
Die Gerüchteküche ist mal wieder am Brodeln gewesen. Ein EV-Portal kolportierte die Nachricht, dass NIO an der Übernahme der Audi-Fabrik in Belgien, dem Werk Brüssel, interessiert sei. Bekannterweise wird dort der Audi Q8 e-tron produziert, der derzeit mit gigantischen Absatzschwierigkeiten zu kämpfen hat.
Während der ehemalige NIO-Mitarbeiter Cláudio Alfonso die Geschichte auf seinem Blog aufbrachte, scheint das chinesche Fachportal cnevpost hier andere Informationen zu haben. Demnach habe NIO keine Pläne das Audi-Werk-Brüssel zu übernehmen. Man sei, so NIO, derzeit vorsichtig, in weitere Anlagevermögen zu investieren. Das gelte allerdings, so William Li, CEO von NIO, nicht für die Batterieaustasuchstationen (PSS).
e-engine meint: Wenn die EU-Strafzölle die Expansion der chinesischen OEMs und Start ups behindern, wird bei vielen Unternehmen Plan B in Kraft treten. Beispiel Polestar: der Polestar 3 wird in den USA gefertigt, der Polestar 4 in Südkorea. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere chinesische Unternehmen hier reagieren werden. Pikant: um Deutschland scheint man einen großen Bogen zu machen.
Onvo L60: Bis Jahresende ausverkauft
Nachdem NIO CEO William Li den Preis für den Onvo L60 bekannt gegeben hatte, gab es offenbar kein Halten mehr. Die Vorbestellungen übersteigen bereits laut Informationen der chinesischen Portale die Produktionskapazitäten bis Jahresende. Demnach startet die Produktion im Oktober mit rund 5.000 Einheiten, und soll bis zum März 2025 einen monatlichen Ausstoss von 20.000 Einheiten erreichen.
Die plötzliche Beliebtheit des günstigen Mittelklasse-Stromers, der über die NIO Batterie-Swapping-Technologie verfügt, dürfte mit dem Einsteigspreis von umgerechnet 19.000 Euro zu tun habe. Wer sich für das Basismodell mit BaaS entscheidet, der bekommt für diesen Preis ein vollwertiges Fahrzeug in der Tesla Model Y-Klasse.
Fotos: Ran’s (Youtube Stills), NIO, Onvo