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China-Elektroautobauer Nio ist interessiert an Audi-Fabrik in Brüssel

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Bild: Nio

Der chinesische Elektroautobauer Nio könnte das Audi-Werk in Brüssel übernehmen. Der Vollstromer produzierende Standort der Volkswagen-Tochter steht vor dem Aus. Nio sieht die Situation als Chance, um EU-Zölle umgehen zu können.

Nio plane offenbar ein konkretes Angebot für das vor der Schließung stehende Audi-Werk in Brüssel. Das berichtet das Manager Magazin. Die Volkswagen-Gruppe wolle das Werk schließen, weil die Nachfrage nach dem dort gefertigten E-Auto Q8 e-tron schwach sei. Aktuell habe die Premiumarke die Produktion in dem belgischen Werk ausgesetzt.

Laut dem Manager Magazin wird Nio der Volkswagen-Gruppe in Kürze ein Angebot unterbreiten. Der mögliche Kauf könnte den Verlust von knapp 3000 Arbeitsplätzen verhindern. Im Brüsseler Werk herrscht Unruhe, Mitarbeiter protestieren gegen die drohende Schließung.

Volkswagen hat kürzlich erklärt, Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen künftig auch in Deutschland in Betracht zu ziehen. Vergangene Woche hatte das Unternehmen den Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt, gekündigt.

Nio könnte mit der Produktion in Brüssel neue Einfuhrzölle umgehen, die die EU zum Schutz der lokalen Industrie auf staatlich subventionierte China-Importe erhebt. Das Start-up verkauft seit Ende 2022 Elektroautos auch in Europa, hat sich aber noch nicht etabliert. Weiteres Wachstum sollen nun insbesondere zwei neue Submarken für den Massenmarkt bringen, die insbesondere auch europäische Autokäufer ansprechen sollen.

Nio konzentriert Europa-Expansion

Vorerst will sich Nio bei seiner Expansion nach Europa auf die bereits in der Region bedienten Märkte konzentrieren. Dafür dürften neben anhaltenden Verlusten die neuen Strafzölle der EU auf in China produzierte E-Autos ursächlich sein. Bisher ist Nio in Norwegen, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und in Deutschland aktiv.

„Wir werden uns also auf die bestehenden fünf europäischen Märkte konzentrieren, die wir bereits erschlossen haben. Wir wissen auch, dass die Etablierung von Nio, einer solchen Premium-Marke auf dem europäischen Markt, längere Zeit in Anspruch nehmen wird, und wir sind sehr geduldig“, erklärte kürzlich Gründer und CEO William Li.

Seit Juli müssen vorläufige EU-Zusatzzölle auf Elektroautos aus China als Sicherheitsleistung hinterlegt werden. Die Sonderzölle kommen zu dem schon bestehenden Basiszollsatz von zehn Prozent hinzu. Die Abgaben variieren je nach Fahrzeughersteller und betragen bis zu 38,1 Prozent. Derzeit wird verhandelt, ob die zusätzlichen Zölle doch noch abgewendet werden können.

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