BMW will künftig in einer eigenen Pilotanlage in Deutschland Feststoff-Batteriezellen basierend auf dem Design von Technologie-Partner Solid Power herstellen. Dafür hat der Münchner Autobauer eine Forschungs- und Entwicklungslizenz des US-Unternehmens erhalten.
Sobald die BMW Group ihre Pilotanlage errichtet hat, will Solid Power sein Elektrolytmaterial für die Produktion der Prototypzellen an den Autobauer liefern. Die BMW Group wird Solid Power im Gegenzug bis Juni 2024 insgesamt 20 Millionen US-Dollar zahlen – sofern die miteinander vereinbarten Meilensteine erreicht werden.
Die erweiterte Beziehung soll beiden Unternehmen “erhebliche Vorteile” bringen. Solid Power spricht von “komplementären Zellentwicklungs- und Fertigungsaktivitäten”, die beide Partner realisieren wollen, um die Leistungsfähigkeit der Technologie von Solid Power weiter zu verbessern. Die erteilte Lizenz bezieht sich auf “das Design und das Fertigungs-Know-how hinsichtlich der Festkörperzellen”.
Derek Johnson, Chief Operating Officer von Solid Power, bezeichnet die erweiterte Entwicklungsvereinbarung als “ein zusätzliches Vertrauensvotum für die Technologieentwicklung von Solid Power”. In den vergangenen Monaten habe Solid Power begonnen, erste Elektroauto-Zellen zu fertigen und 20-Ah-Zellen für erste Tests an Partner auszuliefern – “darunter BMW”. Auch Ford zählt zum Kreis der Interessenten.
Im Sommer hatte Solid Power bekannt gegeben, die Installation seiner eigenen Pilotproduktionslinie abgeschlossen zu haben. Auf dieser sollen automatisiert All-Solid-State-Batteriezellen mit dem firmeneigenen Festelektrolytmaterial auf Sulfidbasis gefertigt werden. Bei Vollauslastung wird die Pilotlinie voraussichtlich in der Lage sein, etwa 15.000 Zellen pro Jahr zu produzieren. Die Serienproduktion soll früheren Angaben zufolge 2026 anlaufen.
BMW hat sich unterdessen Lithium aus Österreich gesichert. Das Rohstoffunternehmen European Lithium hat nach eigenen Angaben eine verbindliche langfristige Abnahmevereinbarung mit BMW für Lithiumhydroxid in Batteriequalität aus seinem Lithiumprojekt Wolfsberg in Österreich unterzeichnet. Angaben zur Abnahmemenge und zum Zeitraum macht das Unternehmen allerdings bisher nicht.
Genannt wird aber, dass BMW eine Vorauszahlung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar an European Lithium leistet, die später mit dem an BMW gelieferten Lithiumhydroxid verrechnet werden soll.
globenewswire.com, europeanlithium.com (Österreich, PDF)