Ist die Benziner-Elektro-Kombination der beste Antrieb?
Es dürfte Tradionalisten nicht gefallen, aber auch eine Marke wie Alfa Romeo wird langfristig elektrisch. Das erste Elektroauto kommt 2024 und bis 2027 soll es nur noch reine Stromer im Programm geben. Zunächst einmal hält es Alfa aber wie Neil Armstrong: “Ein kleiner Schritt für mich, ein großer für die Menschheit.”
Was ist das?
Also Kompakt-SUV mit kleinen Motoren und PHEV. Doch so klein ist der Tonale nicht. Auf 4,53 Meter streckt sich jener. Treue Leserinnen und Leser werden wissen, dass wir den “normalen” Tonale schon mehrmals im Test hatten (entsprechende Links gibt’s weiter unten). Deshalb nicht viel zur Optik: Sie bleibt ein zentrales Kaufargument für Alfas neues Kind, insbesondere im Grün-Ton “Verde Montreal”. Zu monieren ist höchstens der etwas große Überhang vor der Vorderachse. Nun gut, den Radstand von knapp 2,64 Meter gibt die Plattform vom Jeep Compass vor.
Was steckt technisch unter dem Blech? Auf der einen Seite ein Turbo-Vierzylinder-Benziner mit 132 kW (180 PS) Leistung und 270 Newtonmeter Drehmoment, auf der anderen Seite ein E-Motor mit maximal 90 kW (122 PS) und 250 Nm an der Hinterachse. Er wird durch eine 15,5 kWh große Batterie gespeist, die in 5,5 (mit 3 kW) oder 2,5 Stunden (dann mit 7,4 kW) aufgeladen ist. Die Systemleistung des gesamten Antriebs beträgt 280 PS. Reichweite elektrisch? 69 Kilometer laut WLTP. Insgesamt sind über 600 km drin.
Wie fährt er sich?
Hier wäre eine bessere Dämmung wünschenswert, zudem fällt auch bei diesem Tonale die nicht ganz optimale Abstimmung von Motor und Getriebe auf. Allerdings macht es der PHEV besser als die reinen Verbrenner. Wirklich gut ist der Federungskomfort trotz verbauter 20-Zöller, zudem begeistert die direkte Lenkung. Störend empfand ich persönlich die bei diesem Antrieb unnützen massiven Schaltwippen am Lenkrad, die die Bedienung von Blinkerhebel und Co. erschweren.
Oh, der Verbrauch: Wir ermittelten auf unserer Testrunde mit Autobahn, Stadt und Landstraße 5,3 Liter. Ein guter Wert angesichts der 1,8 Tonnen Gewicht des Plug-in-Tonale und der Tatsache, dass wir nicht explizit sparsam unterwegs waren. Zu den Preisen gibt es noch keine Angaben, sie werden in Kürze nachgereicht.
Fazit: 7,5/10
Vorbehaltlich des noch nicht von uns getesteten Diesel ist der Plug-in-Hybrid zur Zeit der beste Antrieb im Alfa Romeo Tonale. Insgesamt ist der Tonale damit zwar nicht der beste aller Teilzeit-Stromer auf dem Markt, doch ohne Zweifel der optisch attraktivste.
Alfa Romeo Tonale Plug-in-Hybrid Q4
- Motor: Vierzylinder-Turbobenziner, 1.332 ccm
- Leistung: 132 kW (180 PS) bei 5.750 U/min; Systemleistung 280 PS
- Max. Drehmoment: 270 Nm bei 1.850 U/min
- Motor: 90 kW (122 PS), 250 Nm
- Antrieb: Allradantrieb
- Getriebeart: Sechsgang-Automatik
- Beschleunigung 0-100 km/h: 6,2 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h, 135 km/h (rein elektrisch)
- Länge: 4.528 mm
- Breite: 1.841 mm
- Höhe: 1.601 mm
- Kofferraumvolumen: 385 – 1.430 Liter
- Leergewicht: 1.835 kg (davon 125 kg Batterie)
- Batterie: 15,5 kWh, Lithium-Ionen
- Ladeanschluss: max. 7,4 kW
- Aufladezeit: 2,5 h
- Elektrische Reichweite: bis zu 69 km (WLTP)
- Verbrauch: 1,1 – 1,4 Liter/100 km
- Emission: 26 – 33 g CO2/km