Unbekannte sorgen für schweren Schaden
Wut auf Elektroautos? Schmierereien auf Ladesäulen sind der Stadtwerke München (SWM) hin und wieder zu sehen. Aber wie kommt man nur auf die Idee, Hackfleisch an die Stecker zu schmieren und eine Säule damit schwer zu beschädigen? Über den Vorfall berichtet nun die Münchner Lokalzeitung AZ.
“Nicht hilfreich” oder “nicht richtig hilfreich”? Beschmierte Ladesäule in der Maxvorstadt
Beschädigte oder gar zerstörte Ladesäulen sind in München keine Seltenheit, so die Stadtwerke. In 15 Prozent der Fälle seien sie auf Vandalismus zurückzuführen. Insgesamt liegt die “Störquote” der Säulen in München aber bei unter drei Prozent. Im Bundesdurchschnitt sei dagegen etwa jede sechste Säule defekt, also etwa 17 Prozent.
Auch dass in den Medien mitunter öfter über Elektroautos berichtet wird als über Verbrenner-Modelle, und dass E-Autos generell ein besseres Image haben, dürfte die Freunde des Verbrenners stören. Eine Websuche fördert allerdings wenig von dieser Wut zutage. Wir fanden nur einen Artikel der “Neuen Westfälischen” (NW) aus dem Jahr 2019. Darin ging es um ein auf Facebook häufig geteiltes Video vom Astrophysiker Harald Lesch, in dem er relativ sachlich über die Probleme bei der Gewinnung des Batterierohstoffs Lithium berichtet:
Nach dem Zeitungsbericht wurde das Video allerdings in den sozialen Medien zum Kristallisationspunkt für den Hass gegen das Elektroauto:
Muss man sich als Fahrerin oder Fahrer eines Diesel- oder Benziner-Autos wirklich über Elektroautos ärgern? Wir finden: nicht unbedingt. Man kann ja der Meinung sein, dass eine Abwrackprämie wie die von 2009 angemessener wäre, um die Umwelt zu schützen. Man kann auch glauben, dass Elektroautos gar nicht so umweltfreundlich sind, wie oft behauptet (wegen der Rohstoffprobleme und der CO2-Produktion bei der Stromerzeugung). Aber deswegen Autos anderer Leute beschädigen, wie kürzlich in einem Video aus den USA zu sehen, oder Ladesäulen zerstören – das geht unserer Meinung nach gar nicht.
Quelle: Abendzeitung, SWM/Steffen Leiprecht (Titelbild)