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MG4 XPower im Test - News - ELECTRIC WOW

Überraschend, wie zivil sich der MG4 XPower, dessen Name eine Referenz an die Markengeschichte ist, mit seinen 435 PS im Alltag bewegen lässt. Aber keine Angst: Wenn benötigt, zischt der Allradler auf und davon. Zum Beispiel in 3,8 Sekunden auf 100 km/h.

Der erste MG XPower mit über 400 PS Leistung glimmt uns in mattem Hunter Green entgegen. Wie, was, Filmriss? Der MG4 XPower ist doch das neue Topmodell der Baureihe, den gab es vorher nicht. Bitte um eine Erklärung! Kommt sofort: MG XPower SV hieß von 2003 bis 2008 eine in Modena produzierte Kleinserie, wahrscheinlich gingen gerade einmal 64 Exemplare an Kunden. Der etwas klobig wirkende V8-Sportwagen leistete als SV-R 385 PS. Nun aber: MG als Marke des chinesischen SAIC-Konzerns, Hot Hatch namens MG4 XPower, 435 PS, 600 Nm, Allradantrieb dank eines Dual-Motor-Konzepts, 3,8 Sekunden auf 100 km/h, 200 km/h Spitzentempo. Bitte einsteigen! Nachwischen ist angesagt

Wer einen Rabauken erwartet, der ständig einen auf dicke Hose macht, der irrt gewaltig. Schon optisch gibt sich der XPower dezent. Halt so dezent wie die meisten anderen MG4, also mit grimmigem G’schau und geteiltem Spoiler am Heck (kein Spaß nach der Waschstraße). Die scharf gezeichneten 18-Zoll-Felgen mit den orangen Blenden für die Bremssättel sind das auffälligste Erkennungszeichen. Und das erwähnte Hunter Green. Die matte Lackierung lässt sich bei den anderen Varianten – es stehen Standard, Comfort, Luxury und neurdings auch Trophy Extended Range im Programm – nicht auswählen.

Auch im fahrerischen Alltag gibt sich der MG4 XPower zurückhaltend, lässt sich entspannt durch die City bewegen und bringt einen ohne Eile durch das Land. Das gefällt uns, denn auf diese Art ist man ganz schön sparsam unterwegs, solange Cruisen angesagt ist. Aus der knapp 62 kWh (netto) großen Batterie werden bei reinen Stadtfahrten bloß 10 kWh gesaugt, gemäßigt von Ort zu Ort geht es mit 15 kWh, erst auf der Autobahn werden 22 kWh verbraucht. Im Schnitt darf man also mit 16 kWh rechnen, auch wenn der Langzeitspeicher des Bordcomputers das Wesen eines Presseautos offenbart: In der kurzen Testphase möchte offensichtlich jeder seinen Spaß haben! Im Alltag freut man sich einfach, dass die Leistung jederzeit da ist, wenn man sie braucht – ansatzlos und ohne viel Aufhebens. Obwohl schon nach Ostern, war das Fahrzeug mit Winterreifen ausgerüstet. Bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad im Testzeitraum hatten die Michelin-Pneus beim maximalen Leistungsabruf schon mit der Haftung zu kämpfen. Abgesehen davon ist so ein Highpower-Gerät um diesen Preis natürlich ein Traum: Rechnet man die E-Förderung bereits ab, steht um 36.990 Euro ein Auto vor der Tür, das manchen Porsche 911 beim Ampelstart stehen lassen könnte. mg4 xpower im test - news - electric wowImmer wieder Modi einstellen

Grundsätzlich verfügt der MG4 XPower über das erstmals eingesetzte dynamische Kurvenkontrollsystem mit einem elektronischen Sperrdifferenzial und einer intelligenten Motorsteuerung. Jedes Rad kann somit einzeln mit einem spezifischen Kraftanteil versorgt werden (Torque Vectoring). Natürlich wurde auch das Feder- und Dämpfer-Set-up neu kalibriert. Ein wenig schade ist, dass man sich die gewünschten Modi bei jedem Start neu zusammenstellen muss. Wer etwa unter der Woche möglichst effizient unterwegs sein will, muss immer wieder den Eco-Modus und den Button „Energiesparen“ anwählen. Gerne hätten wir ein kleineres Lenkrad in der Hand. Die Dicke passt gut und auch die oben und unten leicht abgeflachte Form stört nicht. Aber die Größe mutet unterwegs seltsam an, damit wurden wir nicht warm. mg4 xpower im test - news - electric wowKlimasteuerung vom Lenkrad aus

Der Touchscreen ist bestens aufgeteilt, zeigt bei Bedarf fünf Widgets gleichzeitig an und verfügt auf der linken Seite über Direktwahltasten. Für die Funktionen ganz rechts muss sich der Fahrer aber bereits aus dem Sitz lehnen. Schriftgrößen und Navitasten sind eine Spur zu klein geraten. Eine Favoritentaste auf jeder Seite des Lenkrads macht es möglich, dass man etwa die Rekuperation flott verstellen kann und sich das Klima direkt vom Lenkrad aus justieren lässt (kälter/wärmer, stärker/schwächer). Super Ablagen auf verschiedenen Ebenen, komfortabel dank Sitz- und Lenkradheizung. Teilweise Phantombremsungen bei Verwendung des adaptiven Tempomaten. Bitte nachbessern! mg4 xpower im test - news - electric wow

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