Gebrauchte Bullis sind gefragt – und teuer. Dieser T5 zeigt, dass sich auch ein Auto mit höherer Laufleistung lohnen kann.
Der Traum vom eigenen Bulli kann schnell am Budget scheitern. Werden heute zum Teil astronomische Preise für jahrzehntealte Typen aufgerufen, sah die (Camping-)Welt vor ein paar Jahren noch ganz anders aus. Im Winter 2015 konnte sich sogar ein Student wie ich seinen Traum vom Projekt “Vanlife” verwirklichen.
Bild: Jan-Philipp ChlubaTrotzdem galt schon damals bei der Suche nach einem passenden Fahrzeug: Wer abseits der Standard-Eckdaten schaut, kann eine Menge Geld sparen! Bei einem Volkswagen-Händler in meiner Heimatstadt im Ruhrgebiet bin ich damals auf einen T5-Transporter gestoßen. Die Laufleistung von 280.000 Kilometern gab mir natürlich erst einmal zu denken, allerdings stimmten die restlichen Parameter: kleiner 102-PS-Motor, Baujahr 2011, Standheizung, Leasingrückläufer und scheckheftgepflegt. Preis: 5000 Euro. Volltreffer! Nur wenige Minuten später fuhr ich mit meinem eigenen Bulli vom Hof. Was für ein tolles Gefühl!
VW T5 Camper: Kühlschrank plus Solarpanel waren Gamechanger
Bild: Stefan RoggeAbsoluter Gamechanger war schließlich der Kühlschrank in Kombination mit dem Solarpanel auf dem Dach. Seitdem sind wir völlig autark unterwegs. Ein Dachgepäckträger samt Dachbox sorgt bei längeren Reisen für zusätzlichen Stauraum und bietet Platz für die Surfboards. Fast neun Jahre und unzählige Atlantik-Reisen später hat der Wagen stolze 416.000 Kilometer auf der Uhr – und was soll ich sagen? Er läuft und läuft und läuft!
T5 Baujahr 2011: Rost war bisher kein Problem
In der Zwischenzeit wurden natürlich einige Verschleißteile erneuert, die Windschutzscheibe wegen eines Steinschlags getauscht, und auch die Lichtmaschine hat irgendwann das Zeitliche gesegnet. Vor größeren Reparaturen oder gar einem Motorschaden sind wir bisher aber verschont geblieben. Auch Rost war bisher nie ein Problem (klopf auf Holz).
Bild: Stefan RoggeBei einem Werkstattbesuch fragten mich die Kfz-Mechatroniker sogar einmal, ob die Anzeige des Kilometerstandes kaputt wäre. Diese Laufleistung könne ja wohl nicht stimmen. Der Bulli hat sich demnach als absolut richtige Entscheidung erwiesen und zeigt, dass ein Auto nicht gleich auf den Schrottplatz gehört, nur weil es mehr als 150.000 Kilometer gelaufen hat. Man darf gespannt sein, wie viele schöne Reisen der Bulli uns noch beschert. Wir freuen uns jedenfalls auf jede einzelne davon!
