Bei eBay wird derzeit ein Mercedes 230 CE (W 123) angeboten, den sein Verkäufer aus dem sonnigen Süden Spaniens geholt hat. Das 136 PS starke Coupé sieht gut aus und hat den Angaben zufolge bereits das H-Kennzeichen.
Institutionen verwandeln sich manchmal auf wundersame Weise. Siehe die Mercedes-Baureihe W 123! Als er verkauft wurde, war der Daimler ein Sinnbild für die Mittelklasse. Solide, sachlich und viel zu subtil, um auf den Boulevards der Städte groß aufzufallen. Doch nach den Gebrauchtwagenkäufern kamen die jungen Wilden und machten aus Papas Benz eine trendige Kiste, mit der man richtig cool sein kann. So ein Auto mit jeder Menge Potenzial fürs Coolsein wird aktuell bei eBay zum Kauf angeboten. Konkret handelt es sich um einen Mercedes 230 CE Coupé aus dem Jahr 1982, das der Verkäufer laut der Beschreibung aus Granada im Süden Spaniens geholt hat. Preis: 7550 Euro.
Mercedes 230 CE (W 123) bei eBay Zum Angebot
Das erzählt die Anzeige über den Mercedes 230 CE
Die Erstzulassung des angebotenen Mercedes erfolgte am 30. Juni 1982. 211.340 Kilometer stehen auf dem Tacho. Die Ausstattung bezeichnet der Verkäufer als “liebenswert minimal”. Das Auto hat ein manuelles Schaltgetriebe mit vier Gängen, ein Schiebedach oder eine Klimaanlage gibt es nicht. Innen ist der Wagen mit beigem Stoff eingerichtet, außen erstrahlt er in der Farbe Champagner Metallic. Der Mercedes hat deutsche Papiere und auch das begehrte H-Kennzeichen hat er bereits bekommen. Für das H-Kennzeichen wurde ein neues Armaturenbrett eingebaut. Der nächste Termin beim TÜV steht im Oktober 2024 an. Die Bremsen wurden für den TÜV neu gemacht. Das Wichtigste aber: Weil der Mercedes bisher im sonnigen Süden Spaniens lief, soll er nie Kontakt mit Schnee oder Streusalz gehabt haben. Mercedes 230 CE (W 123) bei eBay Zum Angebot
Das sollte man über den Mercedes W 123 wissen
Die Baureihe W 123 ist das letzte Chrom-Modell aus Stuttgart. Das ist selbst für Laien auf den ersten Blick erkennbar. Neben der S-Klasse W 126 gilt der “Einszweidrei” unter Kennern als der letzte konstruktiv und kostentechnisch “aus dem Vollen gefräste” Mercedes. Doch der Daimler, in den sich heute immer mehr junge Menschen verlieben, ist nicht ohne Schwächen. Bei der ersten Serie faulen zum Beispiel die Radläufe und die Reserveradmulden einfach weg. Die Kotflügel- und die Türendspitzen gammeln. Das Wasserablaufsystem hat so kleine Löcher, dass drei Tannennadeln von 1984 es verstopfen und so für eine Rostkatastrophe sorgen können. Die antiquierte Kugelumlauflenkung hatte schon ab Werk immer zwei Finger Spiel. Sie verschleißt im Laufe der Jahre gerne. Alles, was das Fahren auch nur annähernd bequem machte, stand zu 123er-Zeiten auf der Optionsliste. Spurstangenköpfe und Querlenkerbuchsen können ausschlagen. Und die Benzinpumpen und Zündungsrelais können Defekte davontragen. Um nur die wichtigsten Punkte zu nennen.
