Mercedes-AMG Testfahrer sollte man sein. Aktuell sind sie für die letzten Checks mit den Prototypen des auf 250 Exemplaren limitierten Mercedes-AMG PureSpeed in Italien unterwegs. Ohne Windschutzscheibe, ohne Dach, dafür mit Helm und Heiligenschein.
- Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss
- Nur 250 Exemplare
- Abschliessende Entwicklungsphase
- 3000 Kilometer in Nardò
- HALO aus der Formel 1
Mercedes verwendet den SLR-Aufkleber nur knapp alle 50 Jahre. Der Mercedes-Benz 300 SLR aus dem Jahre 1953 war im Gegensatz zum sechszylindrigen Flügeltürer 300 SL ein offener Zweisitzer – ohne Windschutzscheibe, ohne Dach. Einsteigen, Lederhaube und Brille an und hopp-de-Bäse!
Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss
Nur 250 Exemplare
Dieses Kunststück dürfte Mercedes-AMG auch mit dem PureSpeed gelingen. Zwar taufte Mercedes seinen Neuen nicht SLR, doch wie die beiden obdachlosen Legenden wird der Mercedes-AMG PureSpeed ein super exklusiver Oben-ohne-Sportwagen.
Abschliessende Entwicklungsphase
Die Zeit der Simulationen ist vorbei; das eigenwillige Karosseriekonzept muss im Realbetrieb in unterschiedlichen Fahrsituationen bewertet werden. Die Mercedes-AMG PureSpeed-Prototypen befinden sich aktuell auf praktischer Fahrerprobung. Projektpartner Pininfarina unterstützt Mercedes-AMG bei der Gesamtfahrzeugerprobung auf den öffentlichen Strassen.
3000 Kilometer in Nardò
Die AMG-Testfahrer prügeln die Prototypen erst durch die Strassen im Norden Italiens, bevor sie auf der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke im süditalienischen Nardò schnelle Kreise ziehen. Die Testdistanz von über 3’000 Kilometer nutzen die Ingenieure für letzte Qualitätstests, System-Checks und werden dabei wohl noch viele Insekten fressen. Auch wenn wohl kaum einer der 250 PureSpeed-Exemplare auf einer Rennstrecke zu sehen sein wird, werden sie unter hochdynamischen Fahrbedingungen auf der Teststrecke hart rangenommen.
HALO aus der Formel 1
Entgegen früheren Freiluft-Versionen des SLR, bekommt der neue Zweisitzer ein HALO-System spendiert. Dass das Fahrzeug damit ein bisschen an einen Flip-Flop erinnert, wird die Kaufinteressenten kaum stören. Dieses Element ist eine direkte Ableitung aus der Königsklasse des Motorsports, ist fest mit der Karosserie verbunden und schützt die Insassen bei Unfällen. Mercedes-AMG gibt für noch mehr Sicherheit ebenfalls zwei aerodynamisch designte Helme dazu.
Trotz Einsparen der Fensterfront und Dach wird der Preis wohl jenseits unserer Lohnklasse sein. Zwar sind offiziell noch keine Preise kommuniziert worden, doch Showeffekt wie Anschaffungspreis würden wir in beiden Fällen mal als “sehr hoch” beschreiben. Die Auslieferung des PureSpeed an die Kunden, die dann in Monaco im Schritttempo fahren oder das Fahrzeug direkt ins private Museum stellen, soll kurz bevorstehen.
Text: GAT
Bilder: Mercedes-AMG