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Fünf Tipps für einen sicheren Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus

Lithium-Ionen-Akkus sind in Werkstätten unverzichtbar, doch ihre hohe Energiedichte birgt Risiken. Brandschutzexperte Daniel Brucker teilt fünf Tipps, um gefährliche Vorfälle zu vermeiden.

fünf tipps für einen sicheren umgang mit lithium-ionen-akkus

Lithium-Ionen-Akkus bieten eine hohe Energiedichte, erfordern aber besondere Vorsichtsmaßnahmen aufgrund ihres erhöhten Brandrisikos. (Bild: Rosenow – VCG)

In Werkstätten werden Lithium-Ionen-Batterien vielfältig eingesetzt – von tragbaren Lampen über Bohrmaschinen und Schlagschrauber bis hin zu den E-Bikes für die Kunden. Oftmals handelt es sich dabei um Geräte, die im Außenbereich und somit in unterschiedlichen Wetterbedingungen verwendet werden – und um Akkus, die aufgrund des Einsatzes in der Werkstatt nicht immer sanft behandelt werden.

Betriebe schätzen Lithium-Ionen-Akkus wegen ihrer hohen Energiedichte. Doch gerade diese Energiedichte bringt auch einen Nachteil in Form einer Brand- und Explosionsgefahr mit sich. Denn Lithium reagiert mit Sauerstoff: Weist die Batterie einen Defekt auf, kann in kurzer Zeit viel Energie freigesetzt werden, wobei es im schlimmsten Fall zur Explosion kommt.

Die fünf Tipps vom Brandschutzexperten für Werkstätten

Um Unfälle im Unternehmensumfeld zu vermeiden, gibt der erfahrene Brandschutzexperte Daniel Brucker, Geschäftsführer von Brucker Brandschutz, fünf wesentliche Tipps:

  • 1. Lagerung: Lithium-Ionen-Batterien sollten in gut belüfteten, kühlen Räumen bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius gelagert werden. Ein Mindestabstand von 2,5 Metern zu brennbaren Materialien sei essenziell. Der Brandexperte empfiehlt spezielle Lagerschränke bei größeren Tauschakkus, die zusätzlichen Schutz bieten, um das Risiko von Bränden zu minimieren.
  • 2. Laden: Batterien sollten ausschließlich mit den vom Hersteller empfohlenen und gegebenenfalls zertifizierten Ladegeräten geladen und während des Ladevorgangs niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Der Ladebereich sollte gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, um die Gefahr von Überhitzung und Kurzschlüssen zu minimieren. Ein unbeaufsichtigter Ladevorgang kann in Sekunden eskalieren und große Schäden verursachen. Wenn ein Akku beim Aufladen auffällig heiß ist, sollten Werkstätte ihn lieber austauschen. Soweit möglich, können hier zusätzlich auch Brandschutzsensoren zum Einsatz kommen.
  • 3. Wartung und Kontrolle: Betriebe sollten Batterien regelmäßig auf sichtbare Schäden wie Risse, Dellen oder Beulen überprüfen. Wenn es um schwere Akkus geht, wie in Fahrzeugen oder Werkzeugen, müssen die Mitarbeitenden die mechanischen Belastungen vermeiden, die durch Stöße und Herunterfallen entstehen können. Bei längerer Lagerung sollten die Batterien auf etwa 50 bis 70 Prozent geladen werden, um sowohl Tiefentladung als auch Überladung zu verhindern. Eine regelmäßige Inspektion der Batterien ist wie ein Gesundheitscheck für Geräte unerlässlich und lebensverlängernd. Entscheidend sei auch, dass die Werkstätte alle beteiligten Mitarbeitenden in Arbeitsschutzschulungen sensibilisieren.
  • 4. Entsorgung: Lithium-Ionen-Batterien dürfen nicht im normalen Müll entsorgt werden. Alte Batterien sollten Werkstätten zu speziellen Sammelstellen bringen oder die Rücknahmeangebote der Händler nutzen. Dies schützt die Umwelt und gewährleistet eine sichere Entsorgung. Eine unsachgemäße Entsorgung kann schwerwiegende Umweltschäden verursachen.
  • 5. Transport: Akkutaschen bieten unterwegs einen zusätzlichen Schutz für Batterien. Sie schützen vor Feuchtigkeit, Stößen und Korrosion an den elektrischen Kontakten. Besonders praktisch sind sie für den Transport. Im Falle eines Akkubrands kann die Tasche die Umgebung vor Schäden bewahren.

Durch die Beachtung dieser Sicherheitstipps können Unternehmen nicht nur die Lebensdauer ihrer Geräte erhöhen, sondern auch erheblich zur Vermeidung von Brandrisiken beitragen. Eine umsichtige Handhabung von Lithium-Ionen-Akkus ist unerlässlich, um die Risiken zu minimieren und ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten.

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