Eine Spur, kein Gegenverkehr, keine Passanten: Der “Vegas Loop” sollte eigentlich Idealbedingungen für selbstfahrende Autos bieten.
Derzeit sind nur ein paar Stationen fertiggestellt. Langfristig soll das Tunnelsystem auf über 100 Kilometer Strecke und 93 Haltestellen ausgeweitet werden. Außerdem sollen anstelle menschlicher Chauffeure die Autos bald selbständig ihre Passagiere befördern. Schon bis Ende dieses Jahres sollten erste Schritte in diese Richtung gesetzt werden, berichtet das Las Vegas Review Journal. Einen Zeitplan für die vollständige Umsetzung gibt es aber noch nicht. Das man hier nur schleppend vorankommt, sorgt für Skepsis.
“Sorgt nicht für Zuversicht”
Die automatisierte Steuerung von Personenbeförderung ließe sich mit Schienen und Waggons verhältnismäßig einfach lösen. Für Autos auf Straßen gestaltet sich die Herausforderung etwas komplexer. Bessere Bedingungen als im Loop können Systeme wie Teslas “Full Self-Driving” aber kaum vorfinden. Es gibt in den Tunnels keinen Gegen- oder Kreuzungsverkehr, keine Fußgänger und keine Beeinflussungen durch das Wetter. Einzig an den ebenfalls unterirdischen Haltepunkten sind die Bedingungen etwas weniger kontrolliert.
Die Verzögerungen beim Selbstfahren in den Boring-Tunnels sorgten auch für Kritik seitens Electrek. Dort sieht Chefredakteur Fred Lambert nach aktuellem Stand auch eine U-Bahn als bessere Verwendung für ein Tunnelsystem unter Las Vegas. “Es sorgt nicht gerade für viel Zuversicht, wenn man es nicht einmal auf einer fixen Ein-Richtungs-Strecke ohne Verkehr, Wetter und Hindernissen zum Funktionieren bekommt”, schreibt er. “Das ist praktisch das einfachste mögliche Einsatzszenario.” (Georg Pichler, 29.8.2024)